Der Panama Kanal, erstellt zwischen 1903 und 1914, ist eines der weltweit bekanntesten Bauwerke. Er erstreckt sich über rund 80km von Colon auf der Atlantikseite quer durch Panama südwärts nach Panama City zum Pazifik. Jährlich wird er von rund 14’500 Schiffen passiert. Die Grösse der Schleusen hat fast ein Jahrhundert lang die maximale Grösse der weltweit gebauten Schiffe bestimmt. Schiffe der sogenannten «Panamax-Size» passen gerade noch zentimetergenau in die Schleusen (320 Meter lang, 33,5 Meter breit).
Der Kanal hat auf jeder Seite 3 Schleusenstufen, wovon jede rund 8 Meter Höhendifferenz überwindet. Auf der Atlantik Seite heben die Gatun-Schleusen die Schiffe hoch in den Gatun See und auf der Pazifik Seite führen zuerst Pedro Miguel (1 Stufe) und dann Miraflores (2 Stufen) runter in den Pazifik. Jede Stufe besteht aus einem parallel angeordneten Schleusenpaar, so dass die Schiffspassagen im Pendelverkehr möglich sind. Zwischen den Schleusen fahren die Schiffe durch einen riesigen Stausee, den Lake Gatun, der durch das Aufstauen des Rio Chagres durch den Gatun-Damm entstanden ist. Ein 12,7 Kilometer langer, tief ins Gelände eingeschnittener Kanal (Culebra oder Gaillard Cut) führt dann schlussendlich durch das Gebirge zu den Schleusen im Süden. Mit jeder Schiffspassage fliessen über die Schleusen fast 200 Mio. Liter Süsswasser ins Meer. Das ist in der Regenzeit kein Problem, aber in den Trockenperioden braucht es Ausgleichsbecken, in die das Wasser wieder hochgepumpt werden kann.
Nun der Reihe nach (etwas ausführlicher beschrieben, falls andere Segler davon profitieren wollen): wir haben uns entschieden, die Kanaldurchfahrt ohne die Hilfe eines Agenten zu organisieren. Das bedingt das Studium des genauen Verfahrens, ist aber unter dem Strich relativ einfach. Als Hauptinformationsquelle benutzten wir hauptsächlich die unter Langfahrten-Seglern gut bekannte Informations-Plattform «noonsite.com», sowie die Instruktion der Kanalbehörden (Procedures for Securing a Handline Transit of the Panama Canal). Bevor wir unsere Panamalandreise gestartet haben, wurde von uns per Mail die Kanalbehörde in Cristobal (Colon, OPTT-ARA@pancanal.com) angeschrieben und um eine Kanaldurchfahrt angefragt. Diesem Mail haben wir ein ausgefülltes Formular (Formular Nr. 4405, Information über Schiff und Crew) beigelegt und um einen Termin für die Messung des Schiffes gebeten. Nach zwei Erinnerungsmails erhielten wir ein weiteres Formular zugestellt, wo wir unsere Bankverbindung auf der 2. Seite des Formulars eintragen mussten (für die Rückzahlung einer Sicherheitskaution). Dies erledigten wir umgehend. Nach 3 Telefonanrufen war dann der Termin für die Vermessung festgelegt auf den 30. September 2021.
Die Durchfahrt durch den Panamakanal war wunderschön, ein einmaliges Erlebnis. Zu Dritt (Nelly, Pia und Köbi) segeln wir nun weiter und erkunden in den nächsten Wochen die Las Perlas Inseln. Wie es uns da wohl mit den 4 Metern Gezeiten, den Mücken, Krokodilen und Haien ergeht?
Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser
Seit dem 30. September sind wir wieder zurück auf der Lupina. In der Zeit seit dem letzten Bericht haben wir sehr viel erlebt, was wir im Folgenden in komprimierter Form erzählen wollen.
Zuerst reisten wir für knapp 5 Wochen in die Schweiz. Wie üblich durften wir wieder bei guten Freunden im Heimatdorf wohnen (vielen Dank Mandy und Dani!!) und haben von dort aus die jährlichen «Büroarbeiten» erledigt, Materialbestellungen für uns und Boot getätigt, sowie Familie und Freunde besucht.
Am 12. September fliegen wir wieder zurück nach Panama. Direkt am Flughafen mieten wir für 3 Wochen ein Auto, fahren mit unserem Gepäck zur Lupina in die Shelter Bay Marina (Colon) und bereisen dann bis Ende September das Festland von Panama. Wir bereisen vorwiegend die Pazifikküste im Süden, die Berglandschaft im zentralen Westen von Panama und die Strecke über die Berge ins Gebiet von Bocas del Toro.
Nach der schönen Zeit in Lucero/Boquete fahren wir zurück zur Lupina. Seit dem 30. September leben wir nun wieder auf geschätzt knapp 25 Quadratmeter Wohnfläche. Was für ein Szenenwechsel! Aber wir freuen uns auf das, was in den nächsten Tagen und Wochen kommt: Erneuerung des Antifoulings am Schiff, Besuch aus der Schweiz, Fahrt durch den Panamakanal, Pazifik und vieles mehr.
Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser!
Am 11. Juli 2021 erreichen wir nach einer entspannten Überfahrt das San Blas Archipel. Wir entscheiden uns, von der Hauptstadt Porvenir fern zu bleiben, weil da der Congreso, die «Regierung», sitzt. Der Congreso hatte angekündigt, dass per 1. Juli eine neue Cruising-Gebühr eingeführt werde. Diese ist so exorbitant hoch (für unser Schiff wären es 2’500 USD), dass wir gleich wieder umkehren müssten. Wir laufen als erstes die Insel Chichime an. Wir werden dort und auch später im Verlaufe der Reise nie nach dieser Gebühr gefragt.
San Blas, von den Ureinwohnern in ihrer Sprache Gunayala (oder auch Kuna Yala) genannt, ist ein Archipel an 365 Inseln an der nordöstlichen Atlantikküste von Panama. Hier lebt das Volk der Kunas. Ein Indiovolk, ursprünglich aus Kolumbien, welches hier noch sehr ursprünglich und einfach lebt und versucht, seine über Generationen überlieferte Kultur zu bewahren. So einiges ist bei den Kunas anders und es ist unglaublich spannend, in die Welt dieser Menschen einzutauchen. Einmal mehr merkt man, dass man gar nicht so viel braucht, um glücklich zu sein…
Die Kuna-Indianer leben mit ihren ganz eigenen Regeln, Bräuchen und Traditionen, sprechen ihre eigene Sprache (Kuna) und alle 52 Dorfgemeinschaften sind weitgehend autonom vom Staat Panama. Nach einem Aufstand gegen die Zentralregierung Panamas, einer kleinen Revolution 1925 sowie der Gründung der Republik 1930, erhielt das Gebiet 1953 schlussendlich ein Gesetz, welches ihnen diesen Sonderstatus auch offiziell einräumt. Dies ist in Lateinamerika so einzigartig.
Die Motive auf den Molas kommen oft aus der umgebenden Natur. Es können Korallenriffe sein, Palmen oder Blumen, auch Tiere wie Krebse, Fische oder Schildkröten. Inzwischen gibt es auch Alltagsgegenstände wie Teetassen oder Ventilatoren, sogar Parteilogos und Comicfiguren. Die meisten Molas werden in Handarbeit hergestellt, man findet auch maschinell gefertigte, die natürlich viel billiger sind. Abhängig vom Design kann ihre Herstellung zwischen zwei Wochen und sechs Monaten dauern.
Man geht davon aus, dass sich die Muster der Molas aus den früheren Tätowierungen der Kuna entwickelt haben, mit denen sie sich traditionell geschmückt hatten. Kleidung aus Stoff war eigentlich nicht im Programm. Nach der Kolonialisierung durch die Spanier wurde den Kunas das Nacktsein verboten, und so fingen sie an, ihre Muster auf Textilien zu bringen.
Bei den Kuna haben Frauen das Sagen und es herrscht das Matriarchat. Ihre Frauen sind das Oberhaupt der Familie. Sie wählen sich ihren Partner, nach der Hochzeit zieht der Mann zur Familie der Frau und nimmt ihren Namen an.
Es ist also nicht verwunderlich, dass sich die meisten Feste der Kuna um die Frauen drehen. Da gibt es zum Beispiel das „Inna-suit“, das Fest, an dem die Mädchen mit vier bis fünf Jahren ihren Namen erhalten und den ersten Haarschnitt bekommen. Dann gibt es das Fest „Ico-Inna“, das Fest der Nadel, an dem ein junges Mädchen nach ihrer ersten Menstruation einen Goldring durch die Nase bekommt, als ein Zeichen für ihre Reife und Weiblichkeit. Und dann ist da noch die Hochzeit „Inna-Mutiki“, an der das ganze Dorf teilnimmt und die über mehrere Tage gefeiert wird. Erst danach darf eine Frau die komplette Tracht tragen, deren wichtigster Teil die bestickten Molas sind. Sie bestimmen den sozialen Status ihrer Trägerin – je aufwendiger sie sind, desto besser.
Wer sich im San Blas Archipel ein schönes Plätzchen mit einem Bungalow sichern möchte, hat (zum Glück) Pech gehabt. In Kuna Yala, dem Land der Kunas, darf durch Fremde kein Land gekauft oder gepachtet werden, der Verkauf an eine Nicht-Kuna Person ist untersagt. Zudem sind die 365 Inseln des Archipels allesamt im Besitz der Frauen. Land ist und bleibt somit Familien- und Frauenbesitz.
Jetzt kommt vielleicht die Frage auf, was passiert, wenn eine Familie kein Mädchen bekommt, sondern nur Jungs. An wen wird der Besitz der Mutter vererbt? Und nun wird es interessant: werden nur Jungs geboren, wird der jüngste Knabe wie ein Mädchen behandelt und erzogen. Spaziert man durch ein Kuna Dorf, kann man diese Männer manchmal gut erkennen. Die Kleidung ist femininer und teilweise sind Augen und Wangen leicht geschminkt. Diese Männer werden geehrt und sind höchst respektiert.
Kaum eine Kultur konnte ihre ursprünglichen Traditionen noch so wahren wie die Kunas. Und so erstaunt es nicht, dass eine Heirat mit Nicht-Kunas in Kuna Yala bis vor kurzem strengstens untersagt war.
Die Bräuche der Kunas sind für uns teilweise erstaunlich, teilweise unvorstellbar aber allesamt sehr faszinierend. Es ist ein für uns einzigartiges Erlebnis, für eine kurze Zeit in diese Kultur eintauchen zu dürfen. Wir wünschen den Menschen, die hier in und mit der Natur leben, viel Ausdauer und Mut, sich den Versuchungen der modernen Welt zu widersetzen.
Wir müssen nach knapp 4 Wochen leider schweren Herzens wieder Abschied nehmen von Gunayala und segeln zurück nach Colon in die Shelter Bay Marina. Die Crew der Anixi entscheidet sich, die rund 70 Seemeilen in einem Nachtschlag zu absolvieren, wir, die Lupina Crew, entscheiden uns für zwei Tagesetappen: zuerst bis zur Linton Bay, und dann in die Shelter Bay. Dort treffen wir nach einem schönen Segel Tag und einer zweiten Etappe unter Motor am 2. August ein.
Morgen Montag, 9. August, fliegen wir nun für knapp 5 Wochen in die Schweiz. Die Lupina hat einen guten Liegeplatz und ist in den letzten Tagen für die lange Standzeit von uns vorbereitet worden. Alles, was nicht an Deck gebraucht wird, haben wir zum Schutz gegen das aggressive Sonnenlicht zugedeckt oder unter Deck verstaut.
Wir melden uns nach unserer Rückkehr nach Panama wieder. Zuerst wollen wir dann Panama auf dem Landweg bereisen. Danach wird die Lupina aus dem Wasser geholt und sie kriegt einen neuen Anstrich des Unterwasserschiffes – tja, und dann geht es endlich durch den Panamakanal in den Pazifik.
Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser! P.S.: am kommenden Mittwoch schalten wir unser nächstes Video, diesmal über Gunayala, frei
Die etwas mehr als 200 Seemeilen von Bocas del Toro im Nordwesten von Panama zu den San Blas Inseln im Nordosten sind segeltechnisch anspruchsvoll. Die Fahrt führt ostwärts und daher meist gegen die vorherrschende Windrichtung. Man könnte in Ufernähe segeln und die Landwinde nützen, aber Fischernetze und Untiefen sprechen dagegen. Zudem kreuzt man auf dieser Strecke die von grossen Hochseeschiffen stark befahrene nördliche Einfahrtszone zum Panamakanal. Einzig die Strömung, die in diesem Teil des Landes herrscht, ist zu unserem Vorteil und fliesst mit rund einem Knoten Geschwindigkeit in unsere Richtung. Wir planen, die Strecke in kleinere Abschnitte zu unterteilen, die wir bei Tageslicht bewältigen können. Einzig die Etappe von rund 100 Seemeilen zum Rio Chagres absolvieren wir mit einer Nachtfahrt. Soweit unser Plan.
Die nächste Etappe bewältigen wir in einer Nachtfahrt. Wir verlassen Escudo de Veraguas um die Mittagszeit und erreichen den Rio Chagres kurz nach Sonnenaufgang am nächsten Tag. In der Nacht ziehen starke Regenzellen über uns hinweg zum Festland. Wir sind nicht sicher, ob wir unser Vorhaben, mit den Schiffen flussaufwärts bis zum Staudamm am Gatun See zu fahren, durchführen können. Falls der starke Regen zu Hochwasser mit viel Schwemmgut geführt hat, dann wäre es zu gefährlich. Zu unserem Erstaunen treffen wir einen ruhig dahinfliessenden Fluss an, der gemächlich sein Wasser Richtung Meer trägt. Einzig an seiner Mündung jagen uns bei der Umrundung der heimtückischen Sandbänke einige Turbulenzen den Adrenalinpegel etwas hoch. Kaum haben wir jedoch diese Stelle passiert, befinden wir uns in einer spektakulären Umgebung mitten im Urwald.
Vom Rio Chagres geht die Fahrt weiter Richtung Osten, quer durch die Einfahrtsgewässer zum Panamakanal. Es herrscht ein reger Verkehr und wir beobachten die Bewegungen auf unserem AIS Monitor. Wir haben volle Segel und machen gute Fahrt. Aber gerade verlässt die «Hannover Express», eines der grössten Containerschiffe, die Schleuse und nimmt Fahrt auf. Mit etwas mehr als einer halben Meile Abstand segeln wir vor dem herannahenden Riesen durch. Die Anixi hinter uns muss anluven und eine Wende fahren (beim Auto würde man das eine Vollbremsung nennen). Ihr reicht es nicht mehr, und sie muss abwarten, bis das fast 400 Meter lange Containerschiff vorbei ist. Wir rauschen mit der Lupina weiter und stellen kurz darauf fest, dass ein weiteres Containerschiff von einer ähnlichen Grösse den Kanalraum verlässt. Diesmal genau auf uns zu. Rund 500 Meter, bevor wir in das Fahrwasser des Schiffes kommen, müssen auch wir eine Wende fahren. Gewaltig, wenn so ein Monster auf einem zu hält. Wir staunen und sind fasziniert – und vergessen darob, das Ganze zu fotografieren 😊😊
Seit dem 1. Juli ist es für Segler wieder offiziell erlaubt (Covid), San Blas anzulaufen. Allerdings haben die lokalen Behörden auf dieses Datum hin auch ein Gesetz in Kraft gesetzt, das für Segler wie uns einen Besuch dieses Archipelagos unattraktiv macht. Gemäss diesem Gesetz soll eine Gebühr von 5 Dollar pro Quadratfuss Fläche erhoben werden. Unser Schiff hat rund 500 Quadratfuss, was eine Gebühr von 2500 Dollar ergeben würde. Bisher haben wir keinen Segler getroffen, der diese Gebühr bezahlen musste und es kursieren die wildesten Gerüchte, ob es sich hier um Fake News oder wahre Information handelt. Wir haben entschieden, sofort wieder abzureisen, falls diese Gebühr für uns wirklich erhoben würde. Seit dem 11. Juli sind wir nun hier im Gebiet der Kuna Indianer, und erkunden eine Insel nach der andern. Können wir das weiterhin tun – oder müssen wir unseren Plan ändern? Bald wissen wir mehr!
Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser!
Nach unserer Rückkehr von Costa Rica auf die Lupina schauen wir jeden Tag gespannt auf die Wetterlage. Unser Kurs von Shelter Bay (Colon, Panama) nach Bocas del Toro, unser nächstes Ziel im Nordwesten von Panama, verlangt nach Winden aus allen Richtungen ausser von Nordwesten. Aber es ist, wie es halt oft so ist: entweder hat es keinen Wind, oder dann genau aus der Richtung, in die wir wollen. Wir warten ab und vertreiben die Zeit mit Arbeiten am und um das Schiff.
Als nach fast einer Woche sich immer noch kein günstiger Wind anmeldet, beschliessen wir etwas widerwillig, die rund 145 Seemeilen unter Motor in Angriff zu nehmen. Wir hätten noch länger warten können, aber wir wissen, dass Freunde, die wir treffen wollen, bereits nach Bocas del Toro unterwegs sind und Anfangs Juni dort eintreffen werden. Wir möchten zeitnah mit ihnen dort sein. Ausgerechnet am Tag, an dem wir losfahren wollen, zieht eine riesige Regenfront über uns hinweg und es schüttet aus vollen Kübeln. Das wäre an und für sich kein Problem, die Lupina schwimmt auch bei Wasser von oben. Das Problem ist, dass wir vor der Abfahrt noch unsere Diesel Tanks füllen wollen aber die Tankstelle bei Regen geschlossen bleibt, damit kein Regenwasser in den Diesel kommt. Erst um die Mittagszeit lässt der Regen etwas nach, und wir kriegen unseren Treibstoff. Die Verzögerung wirft uns in unserer Törn-Planung um gut 5 Stunden zurück und es könnte knapp werden mit der Ankunft bei Tageslicht. Wir wissen, wir haben auf der Strecke rund 1 Knoten Gegenströmung und etwa 8-10 Knoten Wind auf die Nase. Entsprechend machen wir zeitweise weniger als 4 Knoten Fahrt (unter Motor, wohlverstanden). Wir rechnen schon damit, dass wir eine zweite Nacht auf See verbringen müssen. Auf der zweiten Hälfte der Reisestrecke dreht jedoch der Wind etwas mehr nordwärts, und wir können die Genua zu Hilfe nehmen. Nun erreichen wir mit Motor und Segel zwischen 6-7 Knoten Geschwindigkeit und wir holen wieder auf, was wir in den ersten 12 Stunden verloren haben. Eine Stunde vor Sonnenuntergang fällt der Anker vor Bocas Town in gut haltendem Sand
Die Provinz Bocas del Toro (zu Deutsch: Münder des Stieres) liegt etwa 50 Kilometer von der Grenze zu Costa Rica und entwickelt sich rasch und stetig zu einem touristischen Hot-Spot von Panama. Der Archipel wird von 2 grossen Buchten, acht grossen Inseln, 51 bewohnten kleineren Inseln und über 200 unbewohnten Eilanden geformt. Dank einem in grossen Teilen geschlossenen vorgelagerten Riff ist das Wasser meist sehr ruhig, auch wenn es auf dem offenen Meer tobt und stürmt. Entdeckt wurde die Region, wie kann es anders sein, durch Christoph Columbus. Obwohl er gemäss Überlieferungen von der Region begeistert gewesen sein soll, dauerte es bis ins 19. Jahrhundert, bis eine grosse Welle von Einwanderern das Land bevölkerte, hauptsächlich ehemalige Sklaven aus der USA und den nahegelegenen Inseln St. Andres und Providencia. Die heutige Bevölkerung ist eine bunte Mischung aus farbigen Kreolen, Chinesen (!) und den verschiedenen Indianerstämmen. Die lokale Sprache ist «guariguari», eine Mischung aus Afro-Antillischem Englisch, Spanisch, einigen Indianischen Wörtern, abgerundet mit etwas französischem Einfluss. In entlegenen Gegenden leben auch heute noch Indianerstämme.
Nun sind wir wieder zurück in Bocas Town und machen uns bereit für die San Blas Inseln. Wir müssen Gemüse, Früchte und Obst bunkern und genügend Treibstoff fürs Dinghi, damit wir autonom bleiben. Offiziell sind die San Blas Inseln wegen Covid geschlossen, und deshalb wollen wir gemeinsam mit der Anixi zumindest in den ersten Wochen die unbewohnten Inseln besegeln. Die rund 200 Seemeilen bis zu den San Blas Inseln sind nicht ganz einfach, da die Winde in dieser Gegend sehr unstabil sind. Mal schauen, wie wir das hinkriegen.
Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser!
Costa Rica ist eines der artenreichsten Länder der Welt und enthält etwa 5% aller Pflanzen- und Tierarten auf unserer Erde. Dies kann im ganzen Land erlebt werden und ist für jedermann leicht zugänglich. Costa Rica bietet ein sehr stabiles politisches Klima und erlebt seit vielen Jahren eine gute wirtschaftliche Entwicklung. Der Besucher findet ein entspanntes, herzliches und sicheres Umfeld vor. Costa Rica ist eines der wenigen Länder der Welt ohne Armee, das eingesparte Geld wird in Ausbildung und Infrastruktur investiert. Das Land und seine Menschen haben eine friedliche Stimmung, was Costa Rica zu einem perfekten Ort macht, um einen unvergesslichen Urlaub zu geniessen. Gleichzeitig bietet es traumhafte Landschaften, freundliche und gut gebildete Einwohner, die gerne bereit sind, ihre Kultur zu teilen. Wir sind begeistert von Costa Rica und seinen Naturwundern! Es ist eines der schönsten, sichersten und interessantesten Länder auf unserer bisherigen Reise. Es ist die perfekte Kombination aus Entspannung, Abenteuer, Kultur, gute Küche, Pflanzenwelt und Wildtieren.
Am 5. Mai 2021 fliegen wir von Panama City nach San José, der Hauptstadt von Costa Rica. Die Covid Zahlen in Costa Rica steigen gerade rasant an und die Regierung hat entsprechende Massnahmen festgelegt. Sie werden uns während unseres 3-wöchigen Aufenthaltes nicht gross einschränken, tragen aber dazu bei, dass wir uns einigermassen sicher fühlen können. Bei der Übernahme unseres Mietautos erleben wir eine unliebsame Überraschung: wir haben das Auto wie üblich über eine Internet Plattform reserviert. Der Mitarbeiter der Rental Car Firma (Payless) will uns eine Versicherung andrehen, die mehr als das 4-fache des Mietpreises kosten würde. Lakonisch meint er, das sei obligatorisch. Köbi versucht vergeblich zu erklären, dass wir über unsere Kreditkarte eine Versicherung haben. Ein anderer Kunde am Schalter kriegt die Diskussion mit und beginnt laut über die Mietfirma zu schimpfen. Bei ihm hätten sie das Gleiche gemacht und ihn zur Bezahlung der Versicherung gezwungen. Wir entscheiden, dass wir das Auto nicht nehmen, und fahren zum Büro von Hertz nebenan. Eine gute Entscheidung: für etwas mehr Geld erhalten wir ein gutes 4×4 Auto, und die obligatorische Versicherung kostet nur ein Bruchteil von dem, was Payless uns andrehen wollte.
Die nächste Überraschung folgt beim Hotel. Diesmal eine Positive: wir haben über Trip Advisor ein kostengünstiges Hotel im Zentrum von San José ausgesucht. Als wir dort eintreffen, stellen wir fest, dass die Lage wirklich sehr zentral ist, und dass es viele hübsche, leicht bekleidete Damen in der hoteleigenen Bar hat (Köbi meint 🙂 ). Schnell stellen wir fest, dass wir hier offenbar im Rotlicht Bereich gelandet sind. Entsprechend sind die Hotelzimmer sehr grosszügig ausgelegt mit vielen Spiegeln, riesiger Dusche und noch riesigeren Betten. Was für ein Gegensatz zu den doch eher engen Verhältnissen auf der Lupina 😊
Die Rückkehr nach Panama verläuft problemlos. Oder fast problemlos: kurz vor dem Flughafen in San José tanken wir das Mietauto voll. Dabei merkt Pia, dass ihre Bauchtasche mit unseren Pässen fehlt – sie wurde auf dem Hotelbett liegen gelassen. Wir sind zum Glück früh dran und es reicht uns zeitlich gut, nochmals die rund 2x 35 Minuten zum Hotel hin und zurück zu fahren und die vergessene Bauchtasche zu holen. Da in Costa Rica die Covid Zahlen hoch sind, müssen wir trotz Impfpass bei der Einreise einen Covid Schnelltest über uns ergehen lassen, aber mit den schönen Erinnerungen im Gepäck stört uns das nicht im Geringsten.
Seit dem 26. Mai sind wir zurück auf unserer Lupina. Wir finden alles in bester Ordnung vor und können uns nun unbelastet ins nächste Abenteuer stürzen: Bocas del Toro und danach San Blas, beides wunderschöne Inselgruppen auf der Karibikseite von Panama, warten auf uns 😊
Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser!
Die Überfahrt von George Town auf Grand Cayman nach Panama in die Shelter Bay Marina verläuft ziemlich nach Plan. Zuerst haben wir angesagt etwas schwächeren Wind mit leicht südlicher Komponente fast auf die Nase, im 2. Teil der Fahrt nimmt er dann zu und dreht etwas nach Osten. Ganz am Schluss haben wir ihn von hinten, und wir werden förmlich in die Einfahrt zum Panamakanal geblasen. Was wir unterwegs erlebt haben, wird in diesem Video gezeigt.
Seit Mindelo auf den Kapverdischen Inseln im Januar 2019 waren wir nie mehr in einer grösseren Marina. Auf Bonaire und zuletzt in Kuba waren die Marinas eher klein, und vor allem gab es da fast keine Schiffsbewegungen. Ganz anders hier! Da herrscht emsiger Betrieb – ein reges Kommen und Gehen von Schiffen. Die Meisten machen sich hier bereit für die Fahrt durch den Kanal. Wie das geht, werden wir dann berichten, wenn es bei uns so weit ist. Einige Segelschiffe kommen wieder vom Pazifik zurück auf unsere Seite von Zentralamerika. Diese Fahrtrichtung ist eher ungewöhnlich, aber weil es für Segelschiffe im Pazifik momentan infolge Covid19 kein Weiterkommen gibt, bleibt ihnen nicht viel anderes übrig. Wir treffen hier viele Segler an, die in die gleiche Richtung wollen, wie wir, und wir tauschen rege Erfahrungen, Gedanken und Träume untereinander aus.
Die «Barcelona Explorer» ist eine türkische Gulet, die 2014 komplett restauriert und danach in der USA als Ausflugsschiff weiter betrieben wurde. Köbi will das Schiff unbedingt aus der Nähe ansehen. Als wir auf das Schiff zu schlendern, spricht uns ein Mann auf dem Pier an. Wir merken sofort, unser Beider Englisch hat einen deutlichen Akzent. Er fragt uns, ob wir Schweizer sind 😊😊. Und zu unserer Überraschung fügt er noch an: «ABB?». Köbi ist baff. Schnell stellt sich heraus, dass der Mann, Martin, früher auch bei ABB in Baden gearbeitet hat. Die Welt ist klein! Er erzählt uns, dass er mit einem anderen ABB Kollegen zusammen nun mit diesem Schiff unterwegs sei. Sie haben die Gulet soeben in Florida erworben und sind nun unterwegs auf die Pazifikseite von Costa Rica, wo Christian (sein Partner, auch ex ABB) mit seiner Frau eine Sportfisch- und Cruisingfirma betreibt. Wer also eine Costa Rica Abenteuerreise mit einer Gulet machen möchte, der hat bald die Möglichkeit dazu. Wer sich dafür interessiert: wie vermitteln gerne 😉
Nun, mit dem Chillen ist es dann schnell vorbei. Die «Barcelona Explorer» ist mittlerweile durch den Panamakanal durch, und wir packen unsere Rücksäcke und machen uns morgen früh auf nach Costa Rica. Wir wollen dieses Nachbarland von Panama für 3 Wochen auf dem Landweg erkunden. Die Karibikseite von Costa Rica bietet keine geeigneten Ankerplätze oder Marinas, wo wir die Lupina während dieser Zeit zurücklassen könnten. Von der vorzüglich geführten Shelter Bay Marina aus geht das hingegen sehr gut.
Was erleben wir auf der Reise durch Coast Rica? Und können wir nachher wieder zurück nach Panama (Covid19 lässt grüssen)?
Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser!
Die Cayman Islands sind unter den Karibikinseln etwas Exotisches. Sie schiessen steil aus dem bis zu knapp 8000 tiefen Cayman Graben, eine der tiefsten Stellen der Weltmeere) empor und überragen den Wasserspiegel gerade mal ein paar wenige Meter. Berge sucht man vergebens. Grand Cayman ist die grösste der Inseln. Es ist die Insel der Reichen, der Banken, des Schmuckes, der Steuerhinterzieher – und der Hühner. Wie kommt das?
Die Insel wurde 1503 von Christopher Columbus auf seiner vierten Expedition in die Neue Welt entdeckt. Weil die Seefahrer eine riesige Menge von Schildkröten vorfanden, gaben sie ihr den Namen «Tortuga» (spanisch für Schildkröte). Das enorme Schildkrötenvorkommen hatte zur Folge, dass viele Schiffe hier einen Stopp einlegten, um für ihre langen Überfahrten «Frischfleisch» – lebendige Schildkröten – als wertvoller Proteinspender für die Crew, zu bunkern.
Bis 1660 blieb die Insel, abgesehen von Schildkröten, Echsen und Krokodilen, unbewohnt. Die Ersten, welche diese Insel als Basis nutzten, waren Piraten, die von hier aus die Galeonen angriffen, welche voll beladen von Zentral- und Südamerika aus Richtung Europa unterwegs waren. Einige der gefürchtetsten Piraten des 18. Jahrhunderts wie Blackbeard, Lowther oder Henry Morgan hatten hier ihren Unterschlupf. Um 1670 wurde die Insel England zugesprochen und unter die Verwaltung von Jamaica (damals Britische Kolonie) gestellt. Bis 1730 gab es keine permanenten Siedler. Es wird vermutet, dass die ersten festen Siedler Deserteure von Oliver Cromwells Armee auf Jamaica waren.
1794 fuhren 10 Britische Handelsschiffe am Riff im Osten von Grand Cayman auf Grund. Es gelang der lokalen Bevölkerung, mit dem Meer hier sehr gut vertraut, die meiste Ladung und den hintersten und letzten Schiffbrüchigen zu retten. Zum Dank für diese beherzigte und selbstlose Tat erhielt Grand Cayman von König George III ein ewig geltendes Recht auf Steuerfreiheit. Damals nicht wirklich ein grosses Geschenk, denn es gab praktisch keinen Handel auf Grand Cayman. Heute ist das ganz anders! In den 1960er Jahren erinnerte sich die lokale Regierung an dieses Recht und begann, Banken und andere internationale Geschäfte nach Grand Cayman zu locken. Plötzlich war die Insel auf der Karte, und bald hatte jede namhafte Firma (vor allem die Finanz lastigen) einen Geschäftssitz auf Grand Cayman, und konnte so, ganz legal, massiv Steuern sparen. Das ist auch heute noch so. Grand Cayman geniesst einen der höchsten Lebensstandards in der Karibik, und die Aussichten liegen gut, dass dies auch in den nächsten Jahrzehnten so bleibt. Und was hat das mit uns zu tun? Keine Angst, wir bezahlen ganz brav unsere Steuern in der Schweiz und geniessen einfach ein paar Wochen das unbeschwerte Seglerleben auf dieser einmaligen Insel.
Grand Cayman ist eine gut überschaubare, sehr einfach zu bereisende Insel. Öffentliche Busse (rund 2.50 USD pro Fahrt), Mietauto, Schiff oder Füsse bringen einem in kurzer Zeit zum Reiseziel. Es gibt nicht wirklich viele Sehenswürdigkeiten, aber das, was sie hat, ist wirklich schön und ein Besuch wert. Für Taucher und Schnorchler ist Grand Cayman eines der schönsten Reviere, die wir bisher besucht haben. Die beiden anderen Inseln der Gruppe, Cayman Brac und Little Cayman, segeln wir mit unserer Lupina nicht an. Die 70 Seemeilen ostwärts wären zwar eine gut machbare Strecke, aber für ein Schiffe mit unserem Tiefgang gibt es nur sehr wenige, eher schlecht geschützte Ankerplätze. Die Windverhältnisse erlauben es uns nicht – schade, wir wären gerne hingesegelt!
Wir verlegen nun am Montag wieder zurück zur Westküste an eine Boje vor George Town (pink farbiger Punkt auf der Karte), und bereiten uns auf die Weiterreise nach Panama vor. Sobald der Wind günstig ist (im Moment scheint es ab Donnerstag, 22. April, soweit zu sein), legen wir ab. Pia hat unseren nächsten YouTube Film bald fertig und wenn alles klappt, stellen wir ihn noch vor unserer Abfahrt ins Netz. Der Link dazu wird hier auf der Homepage unter Menu «Videos» zu sehen sein.
Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser!
Die rund 145 Seemeilen lange Überfahrt von Cayo Largo (Kuba) nach Georgetown auf Grand Cayman verläuft recht entspannt und ohne nennenswerte Vorkommnisse. Wir haben die Abfahrt am Sonntag, 21.2.2021, so geplant, dass wir nicht zu früh starten, über Nacht durchsegeln und unsere Destination am Montagmorgen erreichen. So klappt es denn auch perfekt. Der Wind kommt anfänglich von schräg hinten und dreht im Verlauf der Nacht auf die Backbordseite. Eigentlich alles sehr entspannt. Einzig eine giftige Welle, die ab und zu an die Bordwand knallt und uns nass überspült, und das Wissen im Hinterkopf, dass wir von Grand Cayman trotz mehrmaligem Nachfragen per E-Mail und per Telephon keine Bestätigung haben, stören uns bei der Überfahrt. Während die Welle ab Mitternacht langsam nachlässt, bleibt die Ungewissheit, ob wir einreisen dürfen, auch nach unserer Ankunft am Montag um 8 Uhr früh noch für längere Zeit ungeklärt.
Über Funk melden wir uns, so wie wir es in unserem Cruising Handbuch nachgelesen haben, bei der Port Security an und erbitten einen Mooringplatz (Boje). Die Port Security weiss nichts von einem Einreisegesuch, weist uns aber professionell und unbürokratisch eine Boje zu. Kaum passieren wir die Hafengrenze, schiesst ein Boot der Port Authority auf uns zu und geleitet uns zur Boje. Wir werden instruiert, das Schiff ja nicht zu verlassen und niemanden an Bord zu lassen. Sie wollen unsere Einreiseerlaubnis sehen. Wir zeigen ihnen die Registrierungsnummer unseres Gesuches, das mittlerweile schon fast 14 Tage alt ist. Sie geben es per Funk weiter und weisen uns an, den Funk auf Kanal 16 eingeschaltet zu lassen, um weitere Instruktionen abzuwarten. Darauf rauscht das Boot mit den Offiziellen wieder weg, und wir sind alleine. Dann gibt’s mal ein ordentliches Frühstück.
Kaum fertig mit dem Frühstück werden wir per Funk aufgefordert, mit dem Schiff an den Nord Pier des Hafens zu fahren. Zügig legen wir von der Boje ab und begeben uns zum angewiesenen Pier. Nicht ganz einfach: es steht ein grosses Frachtschiff davor und es läuft ein ekliger Schwell in den Hafen. Lupina wird so heftig in die Festmacherleinen geworfen, dass uns Angst und Bange wird um unser Material. Die anwesenden Beamten stellen uns ein paar banale Fragen (die wir schon mehrmals per Funk beantwortet haben) und erklären uns, dass von uns kein Einreisegesuch vorliege. Wir übergeben ihnen den E-Mail Verkehr und die Registrierungsnummer unseres Gesuches. Dann dürfen wir wieder an unsere Boje. Wir sollen unseren Funk eingeschaltet lassen. Bis am späten Montag Nachmittag hören wir nichts mehr. Wir fragen per Funk nach, aber werden auf später vertröstet. Ist das ein gutes oder schlechtes Zeichen? Wir warten ab.
Am Dienstagmorgen kurz vor 8 Uhr werden wir angefunkt und gebeten, wieder mit dem Schiff an den Nord Pier zu kommen. Die schlechten Anlegebedingungen vom Vortag noch im Hinterkopf erbitten wir, mit dem Dinghi an Land kommen zu dürfen. Das wird erlaubt. Als wir ankommen, staunen wir nicht schlecht! Alle Personen, die mit uns heute Kontakt haben, tragen Schutzanzüge, Schutzmasken und Glasschutzschilder vor dem Gesicht, sowie Handschuhe. Nochmals dieselben Fragen wie am Vortag, diesmal aber müssen wir auch Pässe und Ausreisegenehmigung von Kuba abgeben. Nachdem dann auch ein Covid Test vorgenommen ist (oh, wie lieben wir das Gestöber durch die Nase bis ins Gehirn!), dürfen wir zurück auf das Schiff. Wir sind einklariert!! Tag 0 der Quarantäne hat soeben begonnen.
Die Cayman Islands sind eine Gruppierung von 3 Inseln, die isoliert mitten im tiefen Karibischen Meer liegen. Im einstigen Schlupfwinkel der Piraten residieren heute Banken aus aller Welt. Die Cayman Islands, immer noch eine Britische Kolonie, sind wohl eines der bekanntesten Steuerparadiese und es wundert nicht, dass fast jedes namhafte Unternehmen hier einen Geschäftssitz oder zumindest ein Postfach hat. Nicht zuletzt deshalb, aber auch wegen des florierenden internationalen Tourismusgeschäfts sind die Inseln sehr wohlhabend, ganz im Gegensatz zu den anderen Karibischen Inseln, die wir bisher besucht haben.
Unser Schiff ist in der Werft nicht gesunken 😊. Mitte der Woche verlassen wir die Harbour House Marina wieder. Die Aufträge sind erteilt und werden voraussichtlich bis Ende März ausgeführt. Wir verlegen wieder an die Westküste nach Georgetown an unsere erste Boje und wollen von da aus die Insel erkunden. Was wir dabei erleben und antreffen berichten wir das nächste Mal.
Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser!
So schön warm wie auf dem Bild empfängt uns Cayo Largo nicht! Der nördliche Wind, der uns bei der rund 24-stündigen Überfahrt von Cienfuegos nach Cayo Largo noch freundlich unterstütz hat, lässt uns nun in der Nacht erstmals seit fast 2 Jahren auf den Kap Verden wieder Pullover und lange Hosen tragen. Die Temperaturen fallen in der Nacht auf frische 16 Grad, was doch für kurze Hosen und T-Shirt etwas kühl ist. Zum Glück wechselt der Wind nach 2 Tagen auf West und bringt uns wieder die gewohnten 24 Grad in der Nacht.
Unsere Zeit in Kuba neigt sich nun dem Ende entgegen. Der Pazifik ruft, Frankreich steht uns aber mit seinem Einreiseverbot in Französisch-Polynesien im Weg. Wäre diese Inselgruppe offen, würden wir direkt von Kuba nach Panama durchsegeln und von da zügig durch den Kanal. Aber die Grenzen sind sicher bis zum 31. März geschlossen, und danach ist die Situation noch völlig unklar. Wir sind hin und her gerissen, ob wir es auf gut Glück nicht doch einfach probieren sollen oder lieber auf Nummer sicher gehen, und noch eine Saison hier auf der karibischen Seite bleiben. Wir versuchen nun seit ein paar Tagen, die Einreiseerlaubnis von den Cayman Islands zu bekommen. Das harzt! Trotz mehrmaligen E-Mails und Anrufen haben wir bis heute keine Bewilligung erhalten. Seit heute weht nun ein idealer Wind, mit dem wir perfekt in Richtung Süden zu den Cayman Islands gelangen könnten. Wir beschliessen, morgen Sonntag die Leinen zu lösen und mit einem soeben erhaltenen negativen Covid-Testergebnis in der Backs-Kiste George Town auf Grand Cayman anzulaufen.
Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser!