Von Bocas der Toro zu den Kuna Indianern (San Blas)
Die etwas mehr als 200 Seemeilen von Bocas del Toro im Nordwesten von Panama zu den San Blas Inseln im Nordosten sind segeltechnisch anspruchsvoll. Die Fahrt führt ostwärts und daher meist gegen die vorherrschende Windrichtung. Man könnte in Ufernähe segeln und die Landwinde nützen, aber Fischernetze und Untiefen sprechen dagegen. Zudem kreuzt man auf dieser Strecke die von grossen Hochseeschiffen stark befahrene nördliche Einfahrtszone zum Panamakanal. Einzig die Strömung, die in diesem Teil des Landes herrscht, ist zu unserem Vorteil und fliesst mit rund einem Knoten Geschwindigkeit in unsere Richtung. Wir planen, die Strecke in kleinere Abschnitte zu unterteilen, die wir bei Tageslicht bewältigen können. Einzig die Etappe von rund 100 Seemeilen zum Rio Chagres absolvieren wir mit einer Nachtfahrt. Soweit unser Plan.
Die nächste Etappe bewältigen wir in einer Nachtfahrt. Wir verlassen Escudo de Veraguas um die Mittagszeit und erreichen den Rio Chagres kurz nach Sonnenaufgang am nächsten Tag. In der Nacht ziehen starke Regenzellen über uns hinweg zum Festland. Wir sind nicht sicher, ob wir unser Vorhaben, mit den Schiffen flussaufwärts bis zum Staudamm am Gatun See zu fahren, durchführen können. Falls der starke Regen zu Hochwasser mit viel Schwemmgut geführt hat, dann wäre es zu gefährlich. Zu unserem Erstaunen treffen wir einen ruhig dahinfliessenden Fluss an, der gemächlich sein Wasser Richtung Meer trägt. Einzig an seiner Mündung jagen uns bei der Umrundung der heimtückischen Sandbänke einige Turbulenzen den Adrenalinpegel etwas hoch. Kaum haben wir jedoch diese Stelle passiert, befinden wir uns in einer spektakulären Umgebung mitten im Urwald.
Vom Rio Chagres geht die Fahrt weiter Richtung Osten, quer durch die Einfahrtsgewässer zum Panamakanal. Es herrscht ein reger Verkehr und wir beobachten die Bewegungen auf unserem AIS Monitor. Wir haben volle Segel und machen gute Fahrt. Aber gerade verlässt die «Hannover Express», eines der grössten Containerschiffe, die Schleuse und nimmt Fahrt auf. Mit etwas mehr als einer halben Meile Abstand segeln wir vor dem herannahenden Riesen durch. Die Anixi hinter uns muss anluven und eine Wende fahren (beim Auto würde man das eine Vollbremsung nennen). Ihr reicht es nicht mehr, und sie muss abwarten, bis das fast 400 Meter lange Containerschiff vorbei ist. Wir rauschen mit der Lupina weiter und stellen kurz darauf fest, dass ein weiteres Containerschiff von einer ähnlichen Grösse den Kanalraum verlässt. Diesmal genau auf uns zu. Rund 500 Meter, bevor wir in das Fahrwasser des Schiffes kommen, müssen auch wir eine Wende fahren. Gewaltig, wenn so ein Monster auf einem zu hält. Wir staunen und sind fasziniert – und vergessen darob, das Ganze zu fotografieren 😊😊
Seit dem 1. Juli ist es für Segler wieder offiziell erlaubt (Covid), San Blas anzulaufen. Allerdings haben die lokalen Behörden auf dieses Datum hin auch ein Gesetz in Kraft gesetzt, das für Segler wie uns einen Besuch dieses Archipelagos unattraktiv macht. Gemäss diesem Gesetz soll eine Gebühr von 5 Dollar pro Quadratfuss Fläche erhoben werden. Unser Schiff hat rund 500 Quadratfuss, was eine Gebühr von 2500 Dollar ergeben würde. Bisher haben wir keinen Segler getroffen, der diese Gebühr bezahlen musste und es kursieren die wildesten Gerüchte, ob es sich hier um Fake News oder wahre Information handelt. Wir haben entschieden, sofort wieder abzureisen, falls diese Gebühr für uns wirklich erhoben würde. Seit dem 11. Juli sind wir nun hier im Gebiet der Kuna Indianer, und erkunden eine Insel nach der andern. Können wir das weiterhin tun – oder müssen wir unseren Plan ändern? Bald wissen wir mehr!
Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser!
4 Antworten auf „Von Bocas der Toro zu den Kuna Indianern (San Blas)“
Wie emmer, intressant zum läse ond nochher e chli zom träume…. Merci velmol ond witerhi hebeds guet ond gueti FahrtAnnelis us Wittnau
Hallo ihr Beiden
Ja, wie ihr immer so schön zu schreiben pflegt, es bleibt wirklich spannend. Und auch spannend, wenn ich mir die Weltkarte vorstelle mit all den Fähnchen bespickt, wo ihr wart… und dann noch hinsegeln werdet. Verrückt auch, dass ihr schon 3 Jahre unterwegs seit, Himmel wo bleibt nur diese Zeit Weiterhin gute Fahrt!
En liebe Gruess
Ida
Wie emmer, intressant zum läse ond nochher e chli zom träume…. Merci velmol ond witerhi hebeds guet ond gueti FahrtAnnelis us Wittnau
wieder sehr interessant meine lieben.
so schön, was ihr alles erlebt und uns daran teilhaben lässt.
fernweh lässt wieder mal grüssen.
carissimi saluti cari amici
morena
Hallo ihr Beiden
Ja, wie ihr immer so schön zu schreiben pflegt, es bleibt wirklich spannend. Und auch spannend, wenn ich mir die Weltkarte vorstelle mit all den Fähnchen bespickt, wo ihr wart… und dann noch hinsegeln werdet. Verrückt auch, dass ihr schon 3 Jahre unterwegs seit, Himmel wo bleibt nur diese Zeit Weiterhin gute Fahrt!
En liebe Gruess
Ida
Liebe Ida
Danke für deine lobenden Worte. Das bereitet Freude und Motivation zum Weitermachen.
Lieber Gruss
Pia & Köbi