Mit Freunden von Tahiti nach Bora Bora

(verfasst von Mandy Stadelmann)

Nach einem kurzen und zwei laaaaangen Flügen kommen wir morgens um 5 in Tahiti an – puuh, wie mussten wir uns diese Ferien verdienen!! 20 reine Flugstunden sind schon viel, aber zum Glück fliegen mein Mann Dani und ich (Mandy) gerne und viel. Pia und Köbi empfangen uns mit wohlriechenden Blumenkränzen und wir fühlen uns sofort zuhause.

In Französisch-Polynesien werden Besucher mit Blumenkränzen empfangen
Auf der Lupina, die in der Marina von Papeete liegt, gibt’s erst mal ein gediegenes Sektfrühstück – diesmal nicht zu unseren Ehren – Köbi hat Geburtstag! Nach einem Spaziergang durchs Städtchen und dem obligaten Apéro feiern wir den besonderen Tag mit einem wunderbaren Nachtessen im traumhaft schönen Marina Restaurant.
Marina Promenade in Papeete
Restaurant Meherio, eines der Top-Restaurants in Papeete direkt am Pier

Nach einem weiteren Tag in Papeete den wir mit Shoppen und einigen Besuchen in verschiedenen Beizli verbringen, verlassen wir Tahiti in Richtung Moorea. Die Nachbarinsel gefällt uns sehr gut und so verbringen wir dort 4 Nächte an zwei verschiedenen Ankerplätzen und feiern das Südseeleben mit Baden, Schnorcheln, Dinghi Touren, SUPlen und einem extrem eindrücklichen Besuch in Stingray City, wo wir mit gaaaaanz vielen Schwarzspitzhaien und Stachelrochen schwimmen.

Sundowner in Papeete
Moorea. Wir ankern in der Cooks Baie und in der Opunohu Baie
Eine herrliche Unterwasserwelt erwartet uns in Moorea
Für Touristen ein Highlight: Stingray City, direkt hinter dem Riff bei der Opunohu Baie. Hier kann man im Wasser stehend Stachelrochen beobachten und auch berühren
Wohl angelockt durch das Futter, dass die Tour-Führer den Stachelrochen verabreichen, schwimmen Schwarzspitzen-Haie mitten durch die im Wasser stehenden Touristen. Viele sehen sie nicht mal
Weniger bekannt, aber sehr eindrücklich: die im Meer versenkten Tikis

Am letzten Tag kommt sogar ein Kreuzfahrtschiff an – die «Norwegian Spirit» – und da Pia wohl weiss, dass ich eine Shopping Queen bin, fahren wir sofort zum Anleger, wo die Einheimischen viele Verkaufsstände mit tollen Sachen aufgestellt haben. Die Tour ist ausgesprochen erfolgreich und wir kommen gut beladen wieder zur Lupina zurück.

Verkaufsstand der Einheimischen. Alles ist aus lokalen Produkten von Hand hergestellt. Man beachte den wunderschönen Kopfschmuck («Couronne») der Frau

Am Nachmittag legen wir ab – eine Nachtfahrt nach Huahine steht bevor. Köbi hat schon vorgewarnt – eigentlich gibt es zu wenig Wind – aber wir haben ja einen Plan und müssen weiter. Erst dümpeln wir mit 3 – 4 Knoten langsam vor uns hin, dann flacht der Wind sogar ab …. aber als Pia und ich nach dem Nachtessen unsere erste Wachschicht übernehmen, frischt es plötzlich auf und zeitweise düsen wir sogar mit 7 – 8 Knoten unserem Ziel entgegen. Als dann um Mitternacht Köbi übernimmt, fällt der Wind komplett zusammen und die Lupina wird immer langsamer. Aber zum Glück bekommt Köbi um halb 2 Unterstützung von Dani und so wird die Nacht nicht ganz so langweilig. So oder so kommen wir morgens in Huahine an und fahren direkt zu unserem Ankerplatz von dem kleinen Hauptstädtchen Fare …. direkt gegenüber dem Yachtclub, was die ganze Crew sehr freut, denn ab 17 Uhr ist Happy Hour!!

Dani in seinem neuen Job als Steuermann der Lupina
Mandy und Pia geniessen die gemütliche Fahrt
Der Morgen nach der Nachtfahrt nach Huahine, kurz vor der Ankunft: alle sind guter Laune
Rechtzeitig zur Happy Hour im Yachtclub von Fare, Huahine

Vorher haben wir aber noch was zu tun – den Ort zu erkunden und für den nächsten Tag ein Mietauto zu organisieren. Wir wollen die Insel umrunden und uns einen Eindruck von Land aus machen. Es ist traumhaft schön und ich brauche gar keine Worte zu benutzen… die Bilder sprechen für sich!

Eine schöne Geschichte: Wir wollen ein Auto mieten. Das Büro ist geschlossen, aber es hängt ein Zettel dran mit 3 Telefonnummern. Hmm – doof! Mit unserer lokalen SIM-Karte können wir nicht telefonieren. Pia fragt diese Frau, ob sie vielleicht helfen kann. Ohne zu zögern zückt sie ihr Handy, tippt die erste Nummer ein und drückt Pia das Telefon in die Hand. Et voilá – wir haben unser Auto

Einen Zwischenstopp zum Apéro und Mitagessen halten wir im wunderbaren Restaurant «Chez Tara» wo ich UNBEDINGT hin wollte, denn unsere Tochter heisst Tara und ich MUSSTE ihr einfach ein paar Fotos von «ihrem» Platz in Huahine schicken. Eine gute Wahl, denn das Ambiente und das Essen sind fantastisch und wir geniessen zwei volle Stunden dort.

Nach einem Stopp beim Flughafen und Beobachten eines ankommenden Fliegers, kommen wir genau richtig zur Happy Hour im Yachtclub und kehren dann erschöpft aber überglücklich zur Lupina zurück.

Auch heute verwöhnt uns Pia wieder mit einem wunderbaren Nachtessen aus der kleinen aber feinen Lupina-Küche.

Wir beschliessen, jetzt mit der Lupina in die Tara Bucht zu fahren und verbringen einen weiteren «lazy day» mit schwimmen und schnorcheln und SUPlen …

Dann geht’s weiter – 40 Meilen zur Insel Tahaa. Leider spielt auch hier der Wind nicht wirklich mit, und so dümpeln wir vor uns hin – aber kein Problem – wir haben Zeit. Zwischen der Insel Raiatea und Tahaa kommt schon bald ein Funkspruch: Hallo, hallo – hier ist die SY Pasito – wir sehen euch schon! Und super spontan wie wir sind, machen wir einen schnellen Schlenker in die Bucht und machen an der Boje direkt neben ihnen an… es ist Nachmittag um zwei. Unserer Einladung folgend kommen Ruedi und Chris sofort zu uns herüber – und um 21 Uhr abends!!! verabschieden sie sich wieder – nach Ankertrunk, Apéro, Sundowner, einem wunderbaren Abendessen aus Pia’s Küche (Spaghetti Carbonara) und einem Abschiedstrunk … und gaaaaanz vielen tollen und spannenden Gesprächen …

Nach einem weiteren Abstecher in eine Bucht von Tahaa, einer Schnorchel Tour durch den eindrücklichen Korallengarten und einem «Wassertag» brechen wir am nächsten Morgen auf Richtung Bora Bora.

Schnorcheln im Coral Garden auf Tahaa

Bora Bora: Ich will da unbedingt hin – Pia und Köbi nicht so sehr … zu viele Touristen – zu viel Kommerz. Aber ich finde, es muss einen Grund geben, dass gerade diese Insel so berühmt ist und «Perle des Pazifiks» genannt wird. Tatsächlich ist es die älteste Insel der Südsee und schon von weitem beeindruckend durch die zwei prägnanten Bergspitzen. Wir haben guten Wind und kommen zügig voran und wollen eigentlich gleich nach der Passeinfahrt vor dem Hauptörtchen Vainatu an einer Boje anlegen. Doch wir sehen sofort: viele Schiffe – alles voll. Und so fahren wir der Küste entlang weiter Richtung Süden und halten Ausschau nach einer Boje.

Wie es der Zufall will, finden wir eine direkt vor dem bekannten Restaurant «Bloody Mary’s». Ich hatte davon in diversen Reisführern gelesen, war begeistert und hatte schon beschlossen, Pia und Köbi zu unserem Abschiedsessen am Freitag dorthin einzuladen! Aber zum Glück ist erst Mittwoch und wir können schon mal rekognoszieren und die Happy Hour geniessen.

Bloody Mary’s auf Bora Bora: gegründet 1979 und seitdem besucht von vielen Berühmtheiten dieser Welt. Am Eingang befinden sich dieses Tafeln mit den Namen aller berühmten Besucher

Am Donnerstag mieten wir ein Auto und fahren um die Insel – und jetzt wird uns langsam klar, warum dieser eigentlich wunderschöne Ort bei Seglern gar nicht so beliebt ist: die Strassen sind eng und ohne Parkmöglichkeiten, die Infrastruktur sehr bescheiden und selbst Läden muss man richtiggehend suchen. Die Häuser der Einheimischen sind überraschend ärmlich und von Chaos und Müll umgeben. Und -ausser am Marita Strand – gibt es zu Köbis Entsetzen kaum Beizli!

Triste Hotelanlagen – eigentlich eine wunderbare Szenerie, aber meist sehr abgelegen und es wirkt alles tot.
Marita Strand

Wir kommen bald dahinter: hier ist alles auf die 5-Sterne Luxusresorts aussen auf den Motus ausgerichtet. Und dort kommt man als «Normalo» gar nicht hin! Diese Resorts sind ausserdem so eingerichtet, dass man sie die ganze Ferienzeit nicht verlässt und so bietet Bora Bora uns eigentlich wenig.

Ausser dieses Bloody Mary’s: da wir am Abend natürlich noch in die Happy Hour «müssen», sitzen wir einsam an einem Tisch und sehen einen Mann gemütlich den Sand rechen – wir kommen ins Gespräch – und so typisch kleine Welt: es ist Julien, der Besitzer des Restaurants und – er ist Schweizer!! In Bulle geboren, mit 2 Jahren mit seiner Mutter nach Bora Bora gezogen (sie hatte einen Job im Perlenbusiness angeboten bekommen) kehrte er nach dem Baccalauréat nach Lausanne zurück und absolvierte die Hotelfachschule. Inzwischen gehört ihm wie gesagt die angesagteste Prominentenbeiz der Insel…und er fliegt jedes Jahr einmal in seine geliebte Schweiz zurück.

Tiki im Bloody Mary’s

Der Wind hat aufgefrischt, die See ist unruhig und auf dem Nachhause Ritt mit einem hüpfenden Dinghi erwischt uns auch noch ein Squall (Regenschauer) – huh, alle sind pflotschnass, von unten und von oben! Aber lustig und mit Gelächter kommen wir doch sicher zurück. Zum Glück ist dann noch Zeit ein Brändi Dog zu spielen – sehr zu Pia’s Freude.

Wir geniessen also am Freitag nach einem letzten gemütlichen Tag auf der Lupina ein tolles Abschiedsessen in der «Bloody Mary».

Am folgenden Mittag verlassen wir mit einem Tränchen Pia und Köbi und das Schiff. Während sie weiterziehen, fliegen wir zurück nach Tahiti, wo wir noch zwei Nächte verbringen, bevor es nach drei unglaublich ereignisreichen, fantastischen, sonnigen und abenteuerlichen Wochen dann wieder in die kühle Heimat geht.

Die SY Lupina zieht weiter westwärts.

Nachtrag vom Schreiberling:
Vielen Dank, Mandy, für deine Zeilen. Schön, dass ihr bei uns wart, die Zeit mit euch war sehr kurzweilig und ging viel zu schnell vorbei.
Wir lösen nun morgen die Leinen und segeln etwas zurück nach Osten. Wir wollen noch die beiden Inseln Tahaa uns Raiatea und vielleicht sogar noch einmal Huahine besuchen. Dann wird es Zeit, uns von Französich-Polynesien zu verabschieden. Wir wollen weiter westwärts.

Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser!

Von Manihi nach Tahiti

Am 29.3.2023, noch vor 7 Uhr, starten wir den Motor und ziehen den Anker hoch. Diesmal hat sich die Kette wieder mal um einen Stein gewickelt. Das haben wir aber schon durch Schnorcheln entdeckt (ich schnorchle immer Anker und Kette, um mich zu vergewissern, wie sich der Anker eingegraben hat und wo die Kette liegt) und somit wissen wir ungefähr, wie wir beim Einziehen der Kette unseren Bug ausrichten müssen, um die Kette vom Stein zu lösen. Nach ein paar kräftigen Zügen von Hand an der Kette gibt sie der Stein frei und wir können losfahren in Richtung Ausfahrt von Manihi. Diese erreichen wir nach knapp einer Stunde, ziemlich genau zum Gezeitenwechsel wo fast keine Strömung vorhanden ist. In kurzer Zeit sind wir durch, setzen nach dem Pass gleich die Segel und nehmen Kurs auf nach Ahe, für uns das letzte Atoll vor Tahiti.

Bei schönem Ostwind segeln wir unter Genua gemütlich nach Ahe. Zuerst haben wir zwar eklige, seitliche Wellen, die uns immer wieder ins Rollen bringen. Dann, als wir langsam weiter ostwärts und dann um die Insel herum südlich drehen können, kommt die Welle von hinten und es wird absolut ruhig. Die Überfahrt verläuft bei schönem Wetter ereignislos und wir erreichen das Atoll von Ahe, in Begleitung einer Gruppe von kleinen Delphinen, etwa 1 Stunde vor dem Gezeitenwechsel. Wir verlangsamen und fahren erst durch den Pass, kurz bevor die Strömung umkehrt. Auch hier klappt alles bestens und kurz danach setzen wir beim einzigen Dorf der Insel (200 Einwohner) den Anker. Hier hat es besonders viele Steine und Korallen am Grund und das Wasser ist trüb. Keine Chance, Kette oder Anker beim Schnorcheln zu sehen. Kein Zweifel, dass sich auch hier die Kette um Steine wickelt, sollte sich der Wind am Ankerplatz drehen. Da wir nur schwachen Wind erwarten, senken wir nur wenig Kette auf den Meeresboden ab und lassen den Rest an unseren bewährten Bojen schweben, die wir seit Gambier an Bord mitführen.

Auf dem ganzen Atoll Ahe verteilt leben etwas mehr als 500 Einwohner, die hauptsächlich von Perlenzucht leben. Im Gegensatz zu anderen Atollen ist die 145 km2 grosse Lagune von Ahe nur sehr flach und mit vielen gefährlichen Korallenblöcke bespickt. Wir wagen es nicht, uns mit der Lupina weiter im Atoll umzusehen und beschränken uns auf Landausflüge zum Dorf Tenukupara vom Ankerplatz aus.

Obwohl im Dorf Tenukupara bloss 200 Einwohner leben ist die Infrastruktur beachtlich, wie man auf diesem Wegweiser erkennt, der gleich an der Anlandestelle steht: es hat eine Schule, ein Gemeindehaus, eine Krankenpflegestation, 2 Läden, eine Snack-Bar, und je ein Büro der Fluggesellschaft und des Telefonproviders.

Ahe ist für uns nun die letzte Zwischenstation vor Tahiti. Am 5. April wollen wir spätestens dort sein, denn am 7. April fliegt Besuch ein. Schon seit Tagen beobachten wir die Wind Situation. Das Wetter entwickelt sich nicht so, wie wir es gerne hätten. Ein ausgeprägtes Hochdruckgebiet formiert sich über unserer Gegend, das den sonst zuverlässigen Passatwind fast völlig einbremst. Schon seit Tagen sehen wir diesen Trend, hoffen aber immer wieder, dass sich das Ganze langsamer, oder schneller abwickelt. Unser Wunschdenken erfüllt sich aber nicht.

Die PredictWind Windvorhersage für den 1. April. Unser Startpunkt Ahe oben rechts, das Ziel Papeete unten links. Die Striche zeigen die optimalen Fahrtrouten, welche die verschiedenen Vorhersagemodelle (deshalb unterschiedliche Farben der Linien) anhand der Windprognose berechnet. Die blau eingefärbte Fläche bedeutet, dass man in dieser Zone mit rund 5 Knoten Wind rechnen kann. Das ist der Wind, der uns für die Überfahrt nach Papeete erwartet. Seeeehr wenig, fast zu wenig!
Das ist der Wind, den wir gerne hätten: 15 Knoten (gelbe Farbe) über fast das ganze Gebiet. Leider baut sich dieser erst ab dem 6. April auf, zu spät also für uns.

Da wenig Wind vorausgesagt wird, starten wir bereits am 31. März, 2 Tage früher als geplant, mit unserer rund 270 Seemeilen langen Fahrt nach Papeete (Tahiti). Der Anker kommt trotz vielen Korallen relativ gut hoch. Tauchen hier wäre schwierig gewesen (trübes Wasser!). Unter Segel über die Lagune, mit Motor eine Stunde vor Flut (also bei Gegenstrom) durch den Pass, dann sofort die Segel hoch und ab geht’s auf direktem Kurs nach Papeete.

Langsam aber gemächlich segeln wir Tahiti entgegen. Das Meer ist zum Glück flach, die Segel schlagen nicht. Da der Wind fast von hinten kommt fahren wir die meiste Zeit mit den Segeln in «Schmetterling»-Stellung: Das Hauptsegel auf der einen Seite (mit einer Leine am Ende des Baumes nach vorne gebunden, so dass es bei dem schwachen Wind nicht plötzlich auf die andere Seite überschlägt), und das Genua Segel auf die andere Seite mit dem Spi-Baum ausgespannt.
Der Windgenerator hat für einmal Pause. Dieser beginnt normalerweise so ab 5 Knoten Wind auf das Schiff zu drehen. Da der Wind auf das Schiff über eine sehr lange Distanz unter diesem Schwellwert verharrt, bleibt der Propeller stehen. Gut für die Tölpel, die nun gefahrlos versuchen können, auf den Flügeln zu landen
Irgendwie fühlen die Vögel aber, dass der Windgenerator nicht der ideale Landeplatz ist. Schlussendlich entscheiden sie sich für unser Dinghi, um die Nacht hindurch ohne Anstrengung Richtung Südwesten gefahren zu werden.

Die meiste Zeit haben wir wenig aber genügend Wind, dass wir die Segel stehen lassen können und Meile um Meile gemächlich Richtung Tahiti treiben. Wir brauchen auf der ganzen Strecke den Motor nur für insgesamt etwa 10 Stunden, verteilt auf einzelne Stunden. Dies meist um Strom zu produzieren (der Windgenerator arbeitet ja nicht!) oder um uns bei absoluter Windstille nach einem Squall aus der Flaute raus zu schieben. Die Squalls (Grosse Regenwolke, die zuerst viel Wind, dann meist einen starken Regenschauer bringt und von einer längeren Flaute gefolgt wird) beschäftigen uns immer mehr, je näher wir an Tahiti kommen. Sie werden häufiger und heftiger. Immer wieder müssen wir die Segelstellung anpassen, Segel schiften (= Seite Wechseln) und wieder der neuen Windstellung anpassen. Nach dieser Fahrt sind wir wahre Regattasegler 😊

Am 4. Tag unserer Reise frischt der Wind aus Norden auf fast 10 Knoten auf. Die Segel füllen sich, blähen sich auf und ziehen die Lupina mit 6-7 Knoten durch das Wasser, fast doppelt so schnell wie unsere bisherige Durchschnittsgeschwindigkeit! Dadurch erreichen wir Tahiti 2 Tage früher als erwartet. Am Ziel werden wir von schönstem Wetter empfangen. Beim Pointe Venus, mit seinem schwarzen Sand einer der bekanntesten Strände von Tahiti, setzen wir den Anker.
Am nächsten Tag, es ist mittlerweile der 4. April, fahren wir zur Marina von Papeete und suchen uns ein leeres Plätzchen. Normalerweise ist das hier sehr schwierig, denn es hat viele Jahresmieter, meist Charter-Gesellschaften, die ihren Platz dauergemietet haben. Als Neuankömmling weiss man das aber nicht vorher. Wir haben bei unserem letzten Aufenthalt den Liegeplan fotografiert und wissen bei unserer Ankunft genau, welches reservierte Plätze sind und welche frei sind.
Lupina im Hafen von Papeete. Die Kreuzfahrtschiffe sind wieder zurück im Geschäft, wie man sieht
Sonnenuntergang über Moorea, der Nachbarinsel von Tahiti
Da wir etwas früher als notwendig zurück in Papeete sind, können wir auch noch Dinge unternehmen, für die wir sonst keine Zeit mehr gehabt hätten. Hier ist es ein Besuch in einem Perlengeschäft. Der Schreiberling durfte dabei seinen Geldbeutel etwas entlasten 😉
Oder Verzierung der Bordperle mit einem weiteren Tattoo am Handgelenk. Der Künstler Lywaii Hikutini und seine Frau America interessieren sich sehr für unser Seglerleben und wir laden sie spontan zu uns aufs Schiff ein.
Der übliche Sundowner am Abend. Dabei kann es in den Tropen gut passieren, dass man sich sein Getränk mit anderen Durstigen teilen muss.
Wir verbringen viel Zeit mit Schiff putzen, Bug Koje für unsere Gäste herrichten und, als letzte Aktion, Einkaufen und Bordreserven ergänzen (Bild).
Am 6. April, dem Vorabend zu meinem Geburtstag, sind wir bereit für Mandy und Daniel Stadelmann, unsere Asylgeber, wenn wir in der Schweiz sind. Sie besuchen uns nun bis Ende Monat und landen am 7. April frühmorgens in Papeete. Wir holen sie am Flughafen ab und feiern zusammen meinen Geburtstag.
Vielen Dank für all die vielen Gratulationen, die ich via soziale Medien weltweit zu meinem Geburtstag empfangen durfte.

Morgen, Ostersonntag, geht es nun endlich wieder los für Lupina. Wir lösen unsere Leinen in Tahiti und segeln nach Moorea. Ob unsere Besucher wohl seetauglich sind – und wie reagieren sie beim Schnorcheln auf die Haifische?

Wir wünschen euch alle frohe Ostern!! Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser!