Abschluss der Neuseelandreise

Hier sind wir wieder. Das letzte Mal haben wir am 24. März 2024 vom Cap Reinga berichtet. Bevor wir uns wieder nach Süden in Richtung Auckland bewegen, statten wir dem Cape Maria Van Diemen (Hintergrund), um nordwestlichen Zipfel von Neuseeland, einen Besuch ab. Abel Tasman hatte im Jahr 1643 dieses Cap zu Ehren der Frau vom indonesischen Gouverneur so benannt.

Das erste europäische Schiff, das Neuseeland entdeckte, war der Holländer Abel Tasman im Jahre 1643. Er ist aber, wohl infolge eines Missverständnisses, ohne an Land zu gehen weiter gesegelt. Als die Maori das Schiff sahen, haben sie in ihre Hörner geblasen – Tasman tat es ihnen gleich und liess seinen Trompeter aufblasen. Falsch! Die Maori verstanden dies als feindlichen Besuch und schlugen Tasman und seine Crew durch wilde Drohungen in die Flucht. Erst über 100 Jahre später kamen 1769 die nächsten 2 Schiffe: der Engländer James Cook und der Franzose Jean de Surville. Keiner wusste vom anderen und sie trafen sich auf ihrer Expedition nicht. Was sie aber schlauer machten als ihr Vorgänger Abel Tasman: beide Schiffe hatten polynesische Übersetzer an Bord. Diese verstanden die Gebärden und Sprache der Maori und konnten die ersten Kontakte friedlich gestalten.

Die Reiseroute in diesem Bericht ist grün dargestellt. Sie führt vom Cape Reinga ganz im Norden über die Bay of Islands nach Kerikeri, und über Whangarei nach Auckland. Weil unterwegs alles perfekt klappt, haben wir noch ein paar Tage Zeit, die spannende Halbinsel von Coromandel zu erkunden.
Am nördlichen Ende des 90 Mile Beach an der Westküste befinden sich riesige Sanddünen, die Giant Dunes. In der Hochsaison sausen da unzählige Touristen mit ihren Wakeboards die steilen Sandhänge hinunter.
Unsere Fahrt entlang der Doubtless Bay an der Ostküste bringt uns in die kleine Stadt Mangonui mit seinem bekannten, wunderschön erhaltenen Hotel in viktorianischem Stil. Die Sage überliefert, dass eines der Kanus, die nach Kupe’s (Polynesischer Seefahrer) Erstentdeckung folgten, durch einen grossen Hai in sichere Gewässer geführt wurde. Der Chief des Kanus benannte den Hafen «Mangonui», grosser Hai.

Neuseeland ist für Namensforscher ein Paradies, weil hier alles noch irgendwie relativ jung ist. Die ersten Einwanderer, die Maori, gaben den Inseln, den Häfen, den Bergen, den Flüssen einen Namen, der mit ihrer Gestalt, ihrem Zweck, ihren Erlebnissen etwas zu tun hatte. Die Namen wurden aber nur mündlich überliefert. Als die europäischen Entdecker kamen, fertigten diese sofort Karten an und gaben dem Gelände neue Bezeichnungen, da sie in den meisten Fällen die ursprüngliche Maori-Bezeichnung gar nicht kannten. Viele Bezeichnungen sind rein durch Zufall entstanden, so heisst etwa die Doubtless Bay so, weil bei der Vorbeifahrt von James Cook der Mann im Ausguck «doubtless a bay» – zweifellos eine Bucht – gerufen haben soll. Der Kartograph hat in der Folge die Bucht so beschriftet.

Unsere nächste Destination ist Kerikeri, der zentrale Ort der Bay of Islands. Wir quartieren uns für 5 Tage in einer Obstplantage ein und unternehmen von hier aus diverse Ausflüge. Der Erste führt uns auf einem schönen, romantischen Wanderweg entlang des Kerikeri Rivers zum Wharepuke Wasserfall. Der Höhenunterschied des Geländes wurde hier genutzt für den Bau eines der ersten Kraftwerke im Land. Strom war wichtig in dieser Gegend, denn damit konnten wohlhabendere Britische Kaufleute und Händler angelockt werden. Wie denn das? Ganz einfach: in den bisherigen Kolonieländern hatten die verwöhnten Ehefrauen für alle Hausarbeiten ihre Sklaven. In Neuseeland aber gab es keine Sklaven, sie hätten also die Arbeiten selber verrichten müssen. Strom, neuartige Haushaltsgeräte und Licht waren daher hilfreiche Argumente für die Ehemänner.
Nur ein paar Kilometer von Kerikeri entfernt liegt Neuseelands wohl geschichtsträchtigster Ort: Waitangi. Dieser Ort ist so etwas wie das Rütli in der Schweiz – hier wurden die Grundlagen gelegt für den unabhängigen Staat Neuseeland. Mit diesem Kriegskanu, dem Welt grössten seiner Art, das aber nie für Kämpfe, sondern nur für zeremonielle Zwecke verwendet wurde, wird heute jährlich am 6. Februar der Nationalfeiertag zelebriert.

Im «Treaty of Waitangi» wurde am 6. Februar 1840 der noch heute gültige Vertrag zwischen Maori und Briten durch «Lieutenant-Governour» William Hobson, als Vertreter der britischen Krone, und 45 Chiefs der nördlichen Maori-Klans unterzeichnet. Dabei kam es zu einem, aus heutiger Sicht, wohl gewollten Missverständnis. Am Tag der Vertragsunterzeichnung lag das Dokument in 2 Sprachen vor: Englisch und Maori. Der Englische Missionar, Henry Williams, verantwortlich für die Übersetzung, hatte am Tag vor dem grossen Ereignis erkannt, dass die Chiefs den Vertrag nie unterzeichnen würden in der Englischen Form. Um den Tag zu retten und wohl auch um Unruhen zu verhindern, formulierte er die Maori Version leicht anders. In der englischen Version übertrugen die Maori Chiefs ihr Land mit allen Rechten und Hoheiten an die Krone. In der Maori Version wird der Krone aber die Regierung über das Land gewährt, was aber nicht gleichzusetzen ist mit Besitztum. Die Maori Chiefs glaubten also, dass das Land im Besitz ihrer spirituellen Vorfahren und Götter bleibt, und der Britische König über das friedliche Zusammenleben der unterschiedlichen Völker bestimmt.

Treaty House. In diesem Haus versammelten sich 6. Februar 1840 Maori Chiefs und Vertreter der Britischen Krone zum «Treaty of Waitangi». Das Haus wurde vom Briten James Busby, dem ersten offiziellen Gesandten von England, auf einem schön gelegenen Hügel an der Bay of Islands erbaut. Er kam 1833 auf Bitte der Maori Chiefs nach Neuseeland, um seine ungehobelten und dreisten Landsleute in die Schranken zu weisen. Obwohl er weder mit Polizeigewalt noch mit Militär ausgestattet war, wurde er von beiden Parteien als besonnener und weiser Mediator respektiert. Die Maori konnten ihm vertrauen, er war ihr Freund. Er war es auch, der die Maori motivierte, mit der Britischen Krone ein Abkommen anzustreben.
Te Whare Runanga – eine Maori Kulturstätte, die von den Maori direkt neben dem Treaty House errichtet wurde zum Zeichen ihrer Wertschätzung beider Kulturen.
Neuseelands erste Flagge. Im 17. Und 18. Jahrhundert galten Schiffe ohne Flaggen als Piraten- oder sonst wie ungesetzliche Schiffe. Als die Maori begannen, mit Australien Handel zu treiben, wurden ihre unbeflaggten Schiffe immer wieder konfisziert oder vertrieben. Es war ihr Freund, der Brite James Busby, der ihnen riet, eine Flagge zu gestalten und diese 1834 unter Neuseeland zu registrieren.
Maori Skulptur. Die weit aufgerissenen Augen und die ausgestreckte Zunge sind Symbolik, mit der Krieger ihrem Gegner Angst und Respekt einflössen wollten.
Heute finden sich diese Drohgebärden in vielen Tänzen wieder – fürchten braucht man sich aber heute nicht mehr davor.
Das Tattoo am Kinn einer Frau – traditionelle Kultur
Wir dürfen beim Kriegstanz mitmachen. Eigentlich sollten wir furchterregend wirken, aber es darf auch gelacht werden.
Ein etwas freundlicheres Bild – aber sehr typisch für Neuseeland. Die Nachfahren der ursprüngliche polynesischen Einwanderer sowie der Europäer habe etwas von Polynesien behalten: ihre offene, freundliche und fröhliche Art. Dazu hat sich noch ein gutes Stück des Britischen Humors gemischt, was eine wunderbare Basis für tolle Begegnungen mit wildfremden Menschen schafft.
Stone Store, Kerikeri: dieses georgianische Lagerhaus, im Jahre 1835 erbaut und immer noch in Betrieb, ist eines der ältesten Gebäude des Landes.
Kemp House (oder Mission House), Kerikeri: mit Baujahr 1822 das älteste erhaltene Gebäude Neuseelands. Im Gegensatz zu anderen Ländern, wo sich Missionare wie Könige oder Diktatoren aufführten, gelang hier ein konstruktives Zusammenleben zwischen Maori und den Neuankömmlingen. Die Maori Chiefs hatten schnell erkannt, dass die Europäer Werkzeuge und Wissen mitbrachten, dass für ihre eigene Entwicklung interessant und hilfreich sein könnte. Sie versprachen den Missionaren Schutz und erlaubten ihnen, im Dorf zu wohnen und Missionen zu errichten. Im Gegenzug verlangten sie von den Missionaren, dass sie die Maori Kinder in Sprache und Schrift unterrichten.
Mit der Fähre fahren wir von Opua rüber nach Russell, früher berüchtigt als Aufenthaltsort aller versoffenen Matrosen, Gesetzeslosen, Raufbolde und Tagediebe, auch das «Höllenloch des Pazifiks» genannt. Heute ein wunderschönes, romantisches Städtchen, in dem hauptsächlich viele ältere Leute ihren Ruhestand geniessen.
Russell: The Duke of Marlborough Hotel, in viktorianischem Baustil. Das Hotel hat angeblich die ältesten Schankrechte im Land.
Russell: die kleinste Polizeistation im Land. Das historische Gebäude wurde 1860 erbaut und diente bis Anfang 1900 als Zollhaus. Danach wurde es zur Polizeistation umgenutzt. Heute dient es also Wohnhaus des Polizisten.
Russell: auch neuere Häuser werden im alten Stil gebaut und sorgen für ein schönes Stadtbild
Von Russell aus wandern wir zum Tapeka Point Lookout am Ende der Landzunge.
Schöner Rundumblick auf dem Tapeka Point
Der «Tui» ist eine neuseeländische Vogelart aus der Familie der Honigfresser. Sein leicht gebogener, dünne Schnabel erlaubt es ihm, ähnlich wie Bienen den süssen Nektar aus den Blüten zu holen. Bekannt ist der Tui wegen seines unheimlich breiten Repertoires an Geräuschen, die er von sich geben kann. Seine Stimme ist sehr laut und kraftvoll, der melodische Klang wird oft von abwechslungsreichen klickenden und schnarrenden Geräuschen unterbrochen. Der Tui ist in der Lage, andere Stimmen zu imitieren. Die Maori haben sich Tui als Haustiere gehalten und ihnen das Imitieren menschlicher Sprache beigebracht.
Wir haben Glück! Unsere Amerikanischen Seglerfreunde Jenn und Chris mit ihrem Segelboot «Diva» befinden sich immer noch in der Marina von Opua. Sie hatten unsere Rettungsinsel bereits von Fiji nach Neuseeland gebracht. Polynesien, vor allem Fiji, hat den Beiden so gut gefallen, dass sie beschlossen haben, in diese Richtung zurück zu segeln. Bingo! Passt! Wir haben unser Transportschiff für die Rettungsinsel.
Nachdem wir also die Rettungsinsel auf der Diva verstaut haben, fahren wir weiter südwärts nach Whangarei. Dort haben wir unseren Koffer mit Motorersatzteilen bei unseren Airbnb Gastgebern eingestellt. Auf dem Weg schauen wir kurz in der dortigen Marina vorbei, wo wir meinen, die Yum Yum anzutreffen. Das Schiff von Mirco finden wir nicht (wir erfahren später, dass er es in Auckland hat), dafür winken uns von einem anderen Schiff alte Bekannte aus der Zeit in Bonaire zu sich: Paula und James mit ihrer «Freydis» sind auf ganz anderen Wegen nach Neuseeland gelangt, und erkennen uns sofort wieder auf dem Steg. Ein kleiner Kaffeeklatsch und ein Erinnerungsbild ist das Ergebnis.
Ausflug von Whangarei zur Bream Head Peninsula, der markanten Gebirgsformation, welche die Whangarei Bucht vom Pazifik abtrennt. Beim Aufstieg auf die Klippe im Rücken ein langer Sandstrand mit dem nichtssagenden Namen «Ocean Beach». Wir haben Glück: die vorbeiziehenden Regenwolken verschonen uns.
Auf der Westseite der Bream Head Peninsula die Schmuggler Bay und der Mount Lion im Hintergrund. Auch heute schaffen wir problemlos wieder die angepeilten minimalen 10’000 Fitness-Schritte.
Ist uns schon ein paar Mal aufgefallen, auch heute wieder: wir sehen überall farbige Kisten am Strassenrand. Was das wohl zu bedeuten hat? Die Lösung: Abfall Trennung! In die blauen Kisten kommen Glas und Alu-Dosen, in die Roten PET und Plastik Abfall. Der Rest wandert in die Deponie. Einmal pro Woche kommt für jedes Abfallprodukt ein separater LKW. Für Alteisen, Elektroschrott und dergleichen gibt in grösseren Agglomerationen Sammelstellen.
Der Kreis unserer Reise schliesst sich: wir sind wieder in Auckland und nutzen das schöne Wetter für einen Ausflug auf den 1997 erbauten Sky Tower.
Der Turm ist 328 Meter hoch – öffentlich begehbar bis 220 Meter. Auckland liegt uns zu Füssen
Blick über die Skyline von Auckland
Bis zu unserem Flug nach Fiji haben wir noch ein paar Tage Zeit. Wir beschliessen die vor Auckland gelagerte Halbinsel von Coromandel zu erkunden. Die Coromandel Peninsula ist unter anderem auch für ihre reichen Goldvorkommen bekannt, die ab dem 19. Jahrhundert abgebaut wurden. Um an das Gold zu gelangen, musste viel Voraufwand betrieben werden, der sich für einen einzelnen Goldgräber nie gerechnet hätte. Deshalb siedelten sich hier schnell grössere Firmen an. Im grössten Ort der Insel, in Thames, wurde schon früh eine Berufs-Schule (Bild) gegründet, welche die Minenarbeiter regelmässig schulte und ausbildete.
Bei einer kurzweiligen und sehr informativen Führung erfahren wir, wie man herausfindet, wo Gold vorhanden ist und wo nicht, wie man das Gold aus dem Gestein herauslöst, und wie der ganze Prozess damals wie heute funktioniert.
Die von zahlreichen Inseln durchbrochene Küstenlandschaft der Coromandel Halbinsel
Wir besuchen eine der skurrilsten Eisenbahnen im Land: die «Driving Creek Railway» nördlich der Stadt Coromandel.
Die Driving Creek Eisenbahn würde vom Künstler Barry Brickell, einem Töpfer, gebaut. Er hat sich hierher in die Wildnis zurückgezogen und im Wald geeigneten Lehm gefunden für seine Tätigkeit. 1973 begann er mit dem Bau «seiner» Eisenbahn, die schlussendlich 3 Kilometer lang wurde und bei einem Aussichtspunkt mit dem von Barry gewählten Namen EyeFull Tower (dass es fast gleich tönt, wie der Pariser Eiffelturm, ist von ihm gewollt) endet. Da das Gelände teilweise sehr steil ist, hat er Kreiskehren, zum Teil mit Tunnels gebaut. Diese Doppelstockbrücke überfährt man gleich zweimal, die untere Spur ist vor der Kehre, die obere Spur danach.
Die Eisenbahn hat er verwendet, um Lehm in seine Werkstatt zu transportieren. Auch das Holz, das er fürs Brennen seiner Kunstwerke brauchte, holte er mit dem Zug aus dem Wald. Überall entlang der Strecke trifft man auf Kunstwerke, mit denen er seine «Leidenschaft» verschönerte. Seit 1990 ist die Driving Creek Railway öffentliche zugänglich.
Hangverbauung einmal anders: mit leeren Weinflaschen. Diese hat er jedoch nicht alle selber leer getrunken! Die Bevölkerung hat die Flaschen bei ihm vorbei gebracht, als sie von seinem Vorhaben erfuhren.
Wir befinden uns immer noch auf der Halbinsel Coromandel, jetzt aber an der Pazifikseite. Hier wimmelt es von Gedenkstätten an James Cook. Hier sind wir auf dem Weg zum Aussichtspunkt «Cooks Beach Ferry Landing», in der Nähe von Whitianga.
Der erste Ankerplatz von James Cook mit seiner HMS Endeavour, 5.-15. November 1769, in der Mercury Bay. Im Hintergrund der Cooks Beach. Dieser Ankerplatz hatte eine grosse Bedeutung. Gut 900 Jahre vorher war der polynesische Seefahrer Kupe mit seinem Kanu in dieser Gegend auf Land getroffen. Cook, mit Sextant und Chronometer ausgestattet, wusste von Abel Tasman’s früherer Reise, dass es hier irgendwo ein grösseres Land gab, aber die genaue Position war unbekannt. Am 3. November suchte sich Cook einen geschützten, sicheren Ankerplatz, um die vom Merkur verursachte Sonnenfinsternis am 9. November zu beobachten. Dies erlaubte ihm, den genauen Punkt im Pazifik festzulegen. Der erste Referenzpunkt von Neuseeland war bestimmt. Danach umrundete Cook mit seinem Schiff ganz Neuseeland und fertigte die erste zusammenhängende Landkarte von Neuseeland an. Ganz ohne Satellitenbilder oder Drohnen.
Nun etwas ganz anderes: Strassenverkehr in Neuseeland. Ja, der Pfeil zeigt es richtig. Hier wird auf der falschen Seite gefahren, also links, so wie in fast allen Ländern des Britisch Commonwealth. So weit ist alles normal. Was dafür ein wenig gewöhnungsbedürftig, ja sogar verwirrend ist, sind die Signalisationen. Oder wer würde erwarten, dass gleich nachdem die Geschwindigkeit bis 80 km/h freigegeben ist, unmittelbar ein Stop folgt?
Oder hier: eine scharfe Kurve, empfohlene Geschwindigkeit ist 35km/h aber Geschwindigkeit mitten in der Kurve auf 100 km/h freigegeben.
Wir besteigen den Paku Hill, die Überreste eines alten Vulkanes. Wind und Wasser haben das weichere Material abgetragen, geblieben ist der zu hartem Stein erstarrte zentrale Lavakanal. Es braucht etwas Mut und Kletterkunst.
Paku Hill: Wie fast immer oben auf einem Berg bei sonnigem Wetter: einfach schön!
Unser letztes Ausflugsziel: die Schlucht von Karangahake. Wie an vielen Orten wurde auch in diesem Bereich auf Coromandel Gold gefunden und industriell abgebaut. Fantastische Wanderwege eingemeisselt in den Felsen der Schlucht, durch die Höhlensysteme der Goldgräber, entlang von Transportbahnen, Wassertunnel und durch einen über 1 Kilometer langen alten Eisenbahntunnel locken uns auf Erkundungstour.
Die Karangahake Schlucht ist der beste Ort, um sich über die industrielle Goldgewinnung im 19. und 20. Jahrhundert zu informieren. Hier wurde Gold im Bergbau aus der Tiefe des Berges geholt. In dieser Zeit dröhnte der rhythmische Donnerschlag der riesigen Steinbrecheranlagen durchs Tal. Mit diesen riesigen zuerst durch Wasser, später durch Dampfmaschinen oder Strom angetriebenen Maschinen wurde das aus dem Berg geholte Quarzgestein gebrochen und zu Pulver zerquetscht. Daraus liess sich dann mit Hilfe eines chemischen Prozesses das Gold herauslösen.
Wir können einen der Hauptstollen begehen, durch welchen auf Schienen das ausgebrochene Quarzgestein ans Tageslicht gefördert wurde.
Martha Gold Mine in der nahegelegenen Stadt Waihi. Hier wurde bis vor kurzem Gold noch in einer offenen Mine abgebaut. Angefangen hat es 1878 mit kleinen, privaten Claims am Martha Hill, auf denen Goldgräber mit Pickel und Schaufel von Hand Tunnels gegraben haben, um goldhaltige Quarzadern zu suchen. Als 1952 mit dem Offenabbau begonnen wurde, gab es bis zu einer Tiefe von 600 Metern insgesamt 175 Kilometer Stollen.
Wir blicken zurück auf eine wunderschöne Rundreise durch fast ganz Neuseeland. 3 Monate und 11’000 Kilometer waren wir unterwegs, es hätte gerne noch länger sein dürfen, aber die Sehnsucht nach dem Meer ruft uns.

Es ist Zeit, uns wieder um das Schiff zu kümmern. Ende April geht die Zyklon Zeit in Fiji zu Ende und die Segelsaison beginnt. Wir wollen nun zuerst alle angestauten Unterhaltsarbeiten durchführen. Es ist eine mittlerweile sehr lange Liste geworden. Den Koffer gefüllt mit Ersatzteilen haben wir ja wieder dabei – es will alles eingebaut werden. Der technisch begeisterte Leser und alle Segler können sich im nächsten Bericht sicher auf den einen oder anderen Leckerbissen freuen. Es bleibt spannend – folge den Lupinchen wieder zurück nach Fiji aufs Schiff!

Am 8. April steigen wir ins Flugzeug nach Fiji, neuen Abenteuern entgegen

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