Der Panama Kanal, erstellt zwischen 1903 und 1914, ist eines der weltweit bekanntesten Bauwerke. Er erstreckt sich über rund 80km von Colon auf der Atlantikseite quer durch Panama südwärts nach Panama City zum Pazifik. Jährlich wird er von rund 14’500 Schiffen passiert. Die Grösse der Schleusen hat fast ein Jahrhundert lang die maximale Grösse der weltweit gebauten Schiffe bestimmt. Schiffe der sogenannten «Panamax-Size» passen gerade noch zentimetergenau in die Schleusen (320 Meter lang, 33,5 Meter breit).
Der Kanal hat auf jeder Seite 3 Schleusenstufen, wovon jede rund 8 Meter Höhendifferenz überwindet. Auf der Atlantik Seite heben die Gatun-Schleusen die Schiffe hoch in den Gatun See und auf der Pazifik Seite führen zuerst Pedro Miguel (1 Stufe) und dann Miraflores (2 Stufen) runter in den Pazifik. Jede Stufe besteht aus einem parallel angeordneten Schleusenpaar, so dass die Schiffspassagen im Pendelverkehr möglich sind. Zwischen den Schleusen fahren die Schiffe durch einen riesigen Stausee, den Lake Gatun, der durch das Aufstauen des Rio Chagres durch den Gatun-Damm entstanden ist. Ein 12,7 Kilometer langer, tief ins Gelände eingeschnittener Kanal (Culebra oder Gaillard Cut) führt dann schlussendlich durch das Gebirge zu den Schleusen im Süden. Mit jeder Schiffspassage fliessen über die Schleusen fast 200 Mio. Liter Süsswasser ins Meer. Das ist in der Regenzeit kein Problem, aber in den Trockenperioden braucht es Ausgleichsbecken, in die das Wasser wieder hochgepumpt werden kann.
Nun der Reihe nach (etwas ausführlicher beschrieben, falls andere Segler davon profitieren wollen): wir haben uns entschieden, die Kanaldurchfahrt ohne die Hilfe eines Agenten zu organisieren. Das bedingt das Studium des genauen Verfahrens, ist aber unter dem Strich relativ einfach. Als Hauptinformationsquelle benutzten wir hauptsächlich die unter Langfahrten-Seglern gut bekannte Informations-Plattform «noonsite.com», sowie die Instruktion der Kanalbehörden (Procedures for Securing a Handline Transit of the Panama Canal). Bevor wir unsere Panamalandreise gestartet haben, wurde von uns per Mail die Kanalbehörde in Cristobal (Colon, OPTT-ARA@pancanal.com) angeschrieben und um eine Kanaldurchfahrt angefragt. Diesem Mail haben wir ein ausgefülltes Formular (Formular Nr. 4405, Information über Schiff und Crew) beigelegt und um einen Termin für die Messung des Schiffes gebeten. Nach zwei Erinnerungsmails erhielten wir ein weiteres Formular zugestellt, wo wir unsere Bankverbindung auf der 2. Seite des Formulars eintragen mussten (für die Rückzahlung einer Sicherheitskaution). Dies erledigten wir umgehend. Nach 3 Telefonanrufen war dann der Termin für die Vermessung festgelegt auf den 30. September 2021.
Die Durchfahrt durch den Panamakanal war wunderschön, ein einmaliges Erlebnis. Zu Dritt (Nelly, Pia und Köbi) segeln wir nun weiter und erkunden in den nächsten Wochen die Las Perlas Inseln. Wie es uns da wohl mit den 4 Metern Gezeiten, den Mücken, Krokodilen und Haien ergeht?
Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser
6 Antworten auf „Passage durch den Panama Kanal“
Toll geschrieben – Danke für diesen superspannenden Bericht!
Wie so oft gilt es, Gerüchte selbst zu überprüfen. Die Geschichten um die Affenfäuste und die Bojen haben sich bei Euch ja als unzutreffend erwiesen.
Weiterhin viel Spaß im Pazifik, beneide Euch etwas
@ Stefan: ja, es ist immer gut, vorher Informationen zu bekommen, so kann man sich gut vorbereiten. Aber schlussendlich muss man Vieles zuerst selbe ausprobieren.
hallo zusammen freut mich sehr dass ihr gut im Pazifik angekommen seid. hier wirds langsam ungemütlich. Ich habe jetzt ein Schiff gekauft, eine Bavaria 46. Sie steht in Kroatien und wir wollen im Februar starten. Voererst Karibik retour! Wie ist das eigentlich ein Namenwechsel? Keine Probleme mit dem Neptun oder mit dem Schiff? Ich bin richtig gespannt auf euren nächsten Video. Der letzte war ja Hammer. Mast und Schotbruch Beat
@ Beat Lang: natürlich musst du den Neptun gut gestimmt machen – es braucht ziemlich viel Alkohol dazu 🙂
Aber sonst geht das Umtaufen easy. Nachzulesen in einem unseren frühen Berichte noch aus England, als wir das Schiff in Empfang genommen und selber umgetauft haben. Lieber Gruss von den Las Perlas.
P.S.: Falls du Tipps brauchst von einem Langfahrten-Segler, wir geben gerne Auskunft!
Toll geschrieben – Danke für diesen superspannenden Bericht!
Wie so oft gilt es, Gerüchte selbst zu überprüfen. Die Geschichten um die Affenfäuste und die Bojen haben sich bei Euch ja als unzutreffend erwiesen.
Weiterhin viel Spaß im Pazifik, beneide Euch etwas
@ Stefan: ja, es ist immer gut, vorher Informationen zu bekommen, so kann man sich gut vorbereiten. Aber schlussendlich muss man Vieles zuerst selbe ausprobieren.
Wow, da krieg ich ja beim Lesen dieses Abenteuers Herzklopfen ☺️ Daumen hoch und weiterhin eine spannende Zeit!
Herzlichst Ida
@ Ida: vielen Dank für deine Rückmeldung! Ich glaub, du brauchst eine guten Rum aus Panama, um dein Herzklopfen unter Kontrolle zu halten.
hallo zusammen freut mich sehr dass ihr gut im Pazifik angekommen seid. hier wirds langsam ungemütlich. Ich habe jetzt ein Schiff gekauft, eine Bavaria 46. Sie steht in Kroatien und wir wollen im Februar starten. Voererst Karibik retour! Wie ist das eigentlich ein Namenwechsel? Keine Probleme mit dem Neptun oder mit dem Schiff? Ich bin richtig gespannt auf euren nächsten Video. Der letzte war ja Hammer. Mast und Schotbruch Beat
@ Beat Lang: natürlich musst du den Neptun gut gestimmt machen – es braucht ziemlich viel Alkohol dazu 🙂
Aber sonst geht das Umtaufen easy. Nachzulesen in einem unseren frühen Berichte noch aus England, als wir das Schiff in Empfang genommen und selber umgetauft haben. Lieber Gruss von den Las Perlas.
P.S.: Falls du Tipps brauchst von einem Langfahrten-Segler, wir geben gerne Auskunft!