Porto – 2. grösste Hafenstadt von Portugal

Wir haben guten Nordwind und kommen zügig im Hafen von Leixões bei Porto an. Da es schon spät am Abend ist, gehen wir kurz vor der Marina vor Anker. Wir werden dann am Morgen in der Marina anlegen und 2 Tage dort bleiben. Wir wollen die Schwachwind-Phase nutzen, um Porto zu besichtigen und um kleinere Unterhaltsarbeiten und eine Reparatur an der Wasserpumpe durchzuführen.

Porto liegt an der Mündung des Flusses Douro und hat Portugal zusammen mit der Zwillingssiedlung Cale auf der südlichen Uferseite den Namen gegeben. Die Stadt ist zwar die Nummer 2 im Land (hinter Lissabon), hat aber ihren eigenen Stolz. Es geht der Stadt gut, es gibt hier viel Industrie (vor allem die Stalhindustrie ist hier stark) Tourismus und vor allem den Portwein. Fast jede bekanntere Marke hat hier an den Ufern des Douro ihren Hauptsitz. Der Douro Fluss und seine steilen Hänge ist ein ideales Gebiet für Reben und der Wein aus dieser Gegend wird weltweit exportiert.

Porto: das Ratshaus der Stadt – nicht pompös, aber doch imposant
Blick über die Stadt. Man findet in der Stadt keine Paläste. Ein Gesetz hat es schon früh dem Adel verboten, sich in der Stadt nieder zu lassen. Die Leute von Porto verstehen sich als fleissiges, arbeitsames Volk, das keinen Adel braucht
Bahnhofhalle von Porto: typische Mischung zwischen Englischer Architektur und Portugiesischer Dekoration. Viele Häuser haben gekachelte Wände. Hier im Bahnhof sind damit imposante Bilder gefertigt worden. England hat viel Einfluss in der Architektur gefunden, weil England früher sehr starkes Interesse daran hatte, dass Spanien auf dem Kontinent ein starkes Nachbarland hatte. Die Hoffnung war wohl, dass die Spanische Armada dann in Europa beschäftigt bleibt und die Engländer in Ruhe lässt.
Wie in Lissabon gibt es auch hier noch Strassenbahnen, ein weiterer Zeugnis des Englischen Einflusses
Abstieg vom Kirchenhügel Sé do Porto durch enge Gassen an den Fluss
Der kräftige Luftzug, der immer durch diese steilen Gassen weht, trocknet die Wäsche im Nu. Hier findet man übrigens noch viele Wäschereien, die offenbar immer noch ihre Daseinsberechtigung haben
Beim Abstieg, Blick auf das nördliche Ende der Ponte Louis I, welche von Gustave Eiffel gebaut wurde
Wahrzeichen von Porto: Brücke und die vielen Portweinschiffe
Darf natürlich nicht fehlen: Degustation von Portwein
Blick vom Fluss an die Häuserzeilen entlang des Flusses

Am nächsten Morgen werden wir durch dichten Nebel überrascht. Der Wind ist fast vollständig zusammen gefallen. Die kalte Luft von Meer (Temperatur des Atlantikwassers ist etwa 16-18°C) trifft auf die feuchte, warme Luft vom Land und führt zu diesem Phänomen, welches hier nicht selten ist im Sommer. Durch den Nebel bleibt auch die Lufttemperatur tagsüber recht tief: war es am Tag zuvor noch über 30°C bleibt das Thermometer nun bei 18-20°C stehen. Für uns ideale Bedingungen, um am Boot zu werkeln.

Die Wasserpumpe (schwarzes Teil mit weissem Label), welche das Wasser vom Frischwassertank zu den Wasserhähnen pumpt, macht seit einigen Tagen komische Geräusche. Zudem haben wir festgestellt, dass jedesmal, wenn sie läuft, Rostwasser aus dem Gehäuse rinnt. Keine gute Situation, die bereinigt werden muss.
Zum Glück haben wir diverse Wasserpumpen von unserem Vorgänger an Bord, darunter auch eine identische Frischwasserpumpe. Aber habe ich auch die erforderlichen Dichtungen und Dichtmittel? Eine kleine Auslegung des Vorhandenen zeigt: ja!
Und auch Werkzeug ist genügend vorhanden
Also geht’s los an die Arbeit. Die Verhältnisse sind sehr eng. Köbi quetscht sich über den Motor, um zur defekten Pumpe zur gelangen
Der Raum ist knapp, aber mit etwas Geduld und ein paar Schweisstropfen gelingt es, die defekte Pumpe auszubauen, und die neue zu montieren. Probelauf! Die Pumpe tönt perfekt und das Wasser sprudelt mit vollem Strahl aus den Hähnen. „Gute Arbeit!“ denke ich, bis Pia ruft: „diese Pumpe tropft auch!“ Schock!! Ein kurzer Check zeigt, dass der Anschluss auf der Hochdruckseite nicht dicht ist. Typischer Fehler: ich habe die Dichtung inspiziert und als noch als tiptop befunden. Offenbar war das eine falsche Beurteilung. Neue Dichtung rein – und dann war’s gut. Reparatur erfolgreich nach 4 Stunden Arbeit 🙂
Pia hat in der Zwischenzeit unser Schiff von oben bis unten gewaschen und geputzt. Die Lupina glänzt zufrieden. Dass solche Reinigungen ab und zu nötig sind, zeigt das Bild von unserem Nachbarboot, das seit zwei Monaten nicht mehr unterhalten wurde. Muscheln haften sich überall fest.

Nach Porto geht’s weiter südwärts. Wir wollen ungefähr in 4 Tagen in Lissabon sein. Ein Blick auf die Wetterkarte gibt uns grünes Licht dazu

Bild von der aktuellen Windkarte: tolle Wettersituation! Wind aus nördlicher Richtung, 25-30 Knoten, da fliegen wir fast
Zeit, uns aus Porto zu verabschieden und nach Süden zu ziehen. Bis bald!

6 Antworten auf „Porto – 2. grösste Hafenstadt von Portugal“

  1. Hallo Pia und Köbi
    Ganz tolle Berichte, und viel Spannendes … und wenns auch ‚nur‘ eine defekte Wasserpumpe ist. Wir waren letztes Jahr in Portugal. Einiges kommt mir bekannt vor vom berichteten. Werde eure Reise weiterhin verfolgen. Habt es gut Herzliche Grüsse
    Ida

  2. Schön, dass sich Lupina und Karl heute in Figueira da Foz kennengelernt haben. Sicher kreuzen sich unsere Wege noch einige Male und dann reicht die Zeit sicher auch für ein gemeinsames Glas Wein 🙂
    Viele Grüße
    Silke und Hans

    1. Salu Silke und Hans
      Danke für euren Besuch auf unserer Homepage! Wir freuen uns auf den gemütlichen Hock auf Karl oder Lupina und einen regen Segleraustausch! Bis dann Gruss Köbi und Pia

  3. Hallo Pia und Köbi
    Danke, dass Ihr uns an den herrlichen Erlebnissen auf diese Art teilhaben lasst. Ich bin begeistert. Habt weiter hin immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel und denk dran… 22.5° achterlicher als querab.
    Liebe Grüsse
    Sabine und Charlie

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