Samoa’s Geschichte Kurzversion: Um Samoa, das aus 3 grossen und ein paar kleinen Inseln besteht, haben sich ab dem 18. Jahrhundert ein paar Kolonialmächte gezankt. Heute ist der östliche Teil von Samoa noch unter dem Joch (Amerikanisch Samoa), während der westliche Teil seit 1962 unabhängig ist.
Samoa’s Geschichte Normalversion: Samoa wurde im Jahre 1722 erstmals offiziell von Europäern entdeckt und entwickelte sich in der Folge bald zu einem wichtigen Stützpunkt auf dem Handelsweg von Panama nach China und Australien. Ab dem frühen 19. Jahrhundert setzte ein regelrechtes Seilziehen um die Vorherrschaft über Samoa ein. Nebst den Vereinigten Staaten von Amerika buhlten vor allem Grossbritannien, Australien und Deutschland um die Macht. Während die Engländer versuchten, sich die Gunst der Bevölkerung durch das Entsenden von Missionaren zu sichern, setzten die Amerikaner und vor allem Deutschland auf Handel. Ab 1850 hatten tüchtige Hamburger Kaufleute ihre Konkurrenz aus Australien und Amerika überflügelt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts griffen die an Samoa interessierten Mächte (USA, Grossbritannien, Deutschland) in Konflikte zwischen den Samoanern ein und sorgten dafür, dass der von ihnen bevorzugte Anwärter auf den Königsthron im Streit um die Macht die Oberhand behielt. Gleichzeitig ernannten sie Apia und das umliegende Gebiet zur neutralen Zone unter gleichberechtigter Aufsicht dieser drei Mächte. 1899, nachdem Grossbritanniens Interesse an Samoa nachgelassen hatte, wurden die westlichen Inseln von Samoa den Deutschen und die östlichen Inseln den Amerikanern zugeteilt. Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914 nutzten die Neuseeländer die Gelegenheit, warfen Deutschland, das nun anderweitig beschäftigt war, aus Samoa raus und übernahmen dessen Rolle. Hatten die Deutschen es geschafft, mit der lokalen Bevölkerung ein gutes Verhältnis aufrecht zu erhalten, gab es schon bald Konflikte zwischen der neuen Macht und den Samoanern. Der Ruf nach Unabhängigkeit wurde schnell lauter. Fast 50 Jahre später, 1962, erreichte West Samoa (seit 1997 offiziell einfach Samoa genannt) die Unabhängigkeit, ist aber Mitglied im Commonwealth of Nations, während die östlichen Inseln, das heutige Amerikanisch Samoa, ein Aussengebiet der Vereinigten Staaten geblieben sind.
Samoa Geschichte Langversion: Erspare ich dir – wer es wissen will: siehe Wikipedia
Sich tätowieren zu lassen ist in Samoa eine Ehrensache. Man kann sich entscheiden, dass man keines will. Das wird in der Gesellschaft akzeptiert. Aber wehe, jemand bricht ein Tattoo ab, weil ihm die Schmerzen zu gross sind. Nicht nur gilt er für den Rest seines Lebens als Feigling, nein, auch seine ganze Familie verliert ihre Ehre. Das vollständige Tattoo eines Mannes reicht vom Rumpf bis zu den Knien und wird in 12 verschiedenen Sessionen aufgetragen. Die Frauen sind nur im Bereich der Hüften tätowiert. Es werden noch die gleichen Werkzeuge (Nadelkamm aus kurzen scharfen Haifischzähnen oder angespitzten Knochen) verwendet, wie schon seit vielen Generationen. Die Kunst des Tätowierens wird vom Vater auf den Sohn übergeben und bleibt auf die berechtigten Familien begrenzt. Wir durften an einer Tattoo Zeremonie teilnehmen unter strengen Auflagen: keine Kopfbedeckung, Beinkleidung bis über die Knie, keine Schuhe, nicht stehen, keine Fotos.
Samoa hinterlässt gemischte Eindrücke bei uns. Man fühlt, dass sich die Menschen hier an ihren alten Traditionen festklammern, diese pflegen und leben. Diese alten Traditionen sind im Grunde auch wunderschön und beruhen auf Ehrlichkeit, Respekt, Vertrauen und Hingabe. Aber die moderne Welt stülpt sich wie ein Krake über das Einod im Pazifischen Ozean. Fast Food ersetzt die Speise aus dem Erdofen, die Smart Phones verdrängen das gemütliche Gespräch in den «Fales». Wir glauben nicht, dass Samoa sich noch lange gegen diese Entwicklungen anstemmen kann. Wir sind glücklich und froh, dürfen wir Samoa noch so erleben, wie wir es jetzt angetroffen haben.
Heute Donnerstag, 27.7.2023, haben wir nun ausklariert. Morgen Vormittag heben wir den Anker und setzen Segel in Richtung Wallis (nein, nicht das in der Schweiz – es gibt hier tatsächlich eine Insel, die so heisst!), rund 250 Seemeilen gegen Westen. Was der Wind uns bescheren wird – noch keine Ahnung. Von 6 Wetterprogrammen künden deren drei viel Wind und deren drei wenig Wind an. Wir könnten warten, aber die nächsten 10 Tage gibt es keine Stabilisierung der unsicheren Wetterlage.
Wir versuchen es einfach mal. Wenn du Lust hast, kannst du auf dem Tracker online mitverfolgen, wie unsere Reise verläuft. Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser!
Eine Antwort auf „Samoa – nichts ist wichtiger als die Familie“
Hoffentlich die 3guete Wind für euch!
Allziit gueti Fahrt ihr zweu!
Hoffentlich die 3guete Wind für euch!
Allziit gueti Fahrt ihr zweu!