Kurz vor Mittag sind wir einklariert und fahren mit dem Vertreter unseres Agenten an Land. Uns wurde davon abgeraten, das eigene Dinghi zu verwenden. Das eigene Dinghi benutzt man hier besser nicht. Einerseits gibt es praktisch keine Landestellen, wo man anlegen darf, und andererseits willst du nicht, dass dein Dinghi von den Seelöwen als schön schaukelnde Badeplattform missbraucht wird. Das ist aber alles kein Problem, denn es gibt Wassertaxis, die uns für 1 Dollar pro Person an Land oder zurück bringen. Sehr bequem, schnell und zuverlässig. Vom Schiff aus rufen wir per Handzeichen oder über Funk (VHF Kanal 14) ein Taxi herbei, am Land stehen wir einfach an den Pier und winken eines herbei. Einfach!
Schon beim Setzen des Ankers, aber spätestens an Land realisieren wir: wir sind mitten im Zoo gelandet! Nicht auf der Zuschauerseite, nein, direkt im Gehege drin! Die Tiere, die hier vorkommen, haben vor den Menschen keine Scheu und leben mitten unter ihnen.
Die Tierwelt auf den Galapagos Inseln ist einzigartig. Das Galapagos Archipel liegt rund 1’000 Kilometer vor der Küste von Ecuador. Es besteht aus 13 grossen Inseln (mit mehr als 10 km2), neun mittleren Inseln (1-10 km2) und weiteren 107 kleineren Inselchen, die um den Äquator verteilt sind. Es wird geschätzt, dass die Entstehung der ersten Insel vor mehr als 5 Millionen Jahren als folge tektonischer Aktivitäten stattfand. Die jüngsten Inseln, Isabela und Fernandina genannt, befinden sich noch im Entstehungsprozess. Der jüngste Vulkanausbruch wurde 2020 registriert. Die tektonische Platte, auf der die Galapagos Inseln liegen, bewegt sich mit 3-9cm pro Jahr in Richtung Südamerikanischer Kontinent. Darunter liegt ein sogenannter «Hot Spot», eine heisse Stelle im Erdinnern, die immer wieder dafür sorgt, dass Lava an die Erdoberfläche gedrückt wird. Das erklärt, dass die ältesten Inseln im Osten liegen, und die jüngsten im Westen.
Alle Lebewesen, die sich auf den Inseln befinden, sind auf die Inseln geschwommen (z.B. Fische, Seelöwen, Pinguine), geflogen (z.B. Vögel, Samen von Pflanzen) oder geschwemmt worden (z.B. Reptilien, Insekten auf Treibgut). Einmal auf den Inseln angekommen haben sich die Lebewesen genau auf das vorherrschende Klima und die vorhandene Nahrung eingestellt. Das erklärt, warum es hier Arten gibt, die es sonst nirgends auf der Welt gibt. Das erkannte auch Charles Darwin, als er am 18. September 1835 anlässlich einer Expedition mit der HMS Beagle auf San Cristóbal landete und die spezielle Flora und Fauna hier antraf. Unter anderem auch diese Entdeckungen mündeten schlussendlich in der berühmten, damals revolutionären Evolutionstheorie von Charles Darwin.
Nach einem Faulenztag, den wir mit diversen Tätigkeiten auf dem Schiff verbringen juckt es uns wieder in den Beinen und wir wollen die Küste hinter dem Flugplatz von Puerto Baquerizo Moreno erkunden.
Unglaublich, was wir in den paar Tagen auf San Cristóbal alles an Tieren sehen und erleben durften. Du bist hier mitten in einer phantastischen Natur und jeder Tag lässt dich wieder etwas Neues entdecken. Wunderbar, wir sind absolut begeistert! Wir könnten noch lange hier bleiben, aber es gibt noch viel mehr zu sehen auf Galapagos. Mit dem Segelboot dürfen wir diejenigen Inseln anfahren und dort auch ankern, welche bewohnt sind. Als nächstes laufen wir nun die Isla Isabela an. Es ist die grösste Insel auf Galapagos und noch vulkanisch aktiv. Sie liegt rund 85 Seemeilen von San Cristóbal entfernt.
Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser
3 Antworten auf „San Cristóbal (Galapagos) – mitten in den Zoo“
Mal wieder ein super spannender Bericht. Herzlichen Dank für die „Mitnahme“!
Lieber Köbi,
Liebe noch unbekannte Pia,
Seit eurer Abreise von England begleite ich euch virtuell und besuche fast täglich eure Homepage. Eure Berichte sind seeehr interessant und kurzweilig. Eigentlich müssten diese irgendwann zu einem Buch gebunden werden. Manchmal kommt Fernweh auf. Aber mit den Geschichten und Bildern sind wir ja mittendrinn. Vielen Herzlichen Dank, dass ihr uns an eurem Abenteuer so vielfältig teilhaben lässt.
Hier ist es unten grau und oben blau. Am Hasliberg liegt 1.8m Schnee.
Die Covidgeschichte beschäftigt alle. So langsam merken es auch eingefleischte Impfgegner, dass ihre Freiheit die Freiheit von Mitmenschen tangieren, indem sie die Intensivpflegeplätze mehrheitlich belegen. Bei den Turboladern ist nichts mehr wie früher. Die Firmenkultur von früher suche man vergebens. Ist halt der Lauf der Zeit.
Ich wünsche euch allzeit gute Fahrt und in Küstennähe die sprichwörtliche Handbreit Wasser unter dem Kiel.
Liebe Grüsse und frohe Weihnachten
Aschi Weber
Mal wieder ein super spannender Bericht. Herzlichen Dank für die „Mitnahme“!
Wie jede Brecht: sehr intressant! Danke ond witerhi gueti Fahrt
Lieber Köbi,
Liebe noch unbekannte Pia,
Seit eurer Abreise von England begleite ich euch virtuell und besuche fast täglich eure Homepage. Eure Berichte sind seeehr interessant und kurzweilig. Eigentlich müssten diese irgendwann zu einem Buch gebunden werden. Manchmal kommt Fernweh auf. Aber mit den Geschichten und Bildern sind wir ja mittendrinn. Vielen Herzlichen Dank, dass ihr uns an eurem Abenteuer so vielfältig teilhaben lässt.
Hier ist es unten grau und oben blau. Am Hasliberg liegt 1.8m Schnee.
Die Covidgeschichte beschäftigt alle. So langsam merken es auch eingefleischte Impfgegner, dass ihre Freiheit die Freiheit von Mitmenschen tangieren, indem sie die Intensivpflegeplätze mehrheitlich belegen. Bei den Turboladern ist nichts mehr wie früher. Die Firmenkultur von früher suche man vergebens. Ist halt der Lauf der Zeit.
Ich wünsche euch allzeit gute Fahrt und in Küstennähe die sprichwörtliche Handbreit Wasser unter dem Kiel.
Liebe Grüsse und frohe Weihnachten
Aschi Weber