Aruba – die schöne Touristeninsel

Nach zwei Wochen am Anker vor dem Surfside Beach (innerhalb Fussdistanz zur Hauptstadt Oranjestad) wurde unser Wassertank langsam leer. Da hier das Wasser recht stark eingetrübt ist durch vom Wind und Welle aufgewühlten Sand, haben wir entschieden, den Anker zu lichten und einmal der Westküste entlang rauf und runter zu segeln und auf dem offenen Meer bei klarem Wasser den Wassermacher laufen zu lassen. Das schont die Filter sehr und verlängert deren Einsatzzeit. Kurzer Schreck beim Starten des Motors: der Strom in der Starterbatterie reicht nicht mehr, um den Motor zu drehen. Wir realisieren zum ersten Mal, dass aus uns unerfindlichen Gründen Windgenerator und Solarzellen so verdrahtet sind, dass sie nur die Servicebatterien laden, nicht aber die Starterbatterie. Da wir in den letzten Wochen und Monaten den Hauptmotor nur wenig und den Generator gar nicht mehr benutzen mussten, wurde die Starterbatterie nicht mehr genügend geladen. Gut, dass wir das nun wissen 😊. Die Energie in der Starterbatterie hat dann aber doch noch gereicht, um den Generator zu starten, und mit dessen Strom reichte es dann auch für den Hauptmotor. Schwein gehabt! Ohne weitere Probleme konnten wir dann unseren Wassertank komplett füllen und wieder vor dem Surfside Beach unseren Anker setzen.

Wie schon im letzten Bericht erwähnt ist Aruba in vielen Dingen sehr Holländisch. Diese Windmühle wurde 1804 zum Wasser Pumpen im Niederländischen Ostfriesland aufgebaut. Im Jahre 1878 wurde sie nach einem Sturmschaden versetzt und als Getreidemühle betrieben, bis sie 1929 erneut nach Sturmschäden ausser Betrieb genommen wurde. 1960 werde sie von einem reichen Kaufmann gekauft, abgebaut, in Einzelteilen nach Aruba gebracht und hier wieder aufgebaut. Heute dient sie als Museum und Restaurant
In der Hauptstadt Oranjestad tragen viele Gebäude aus der Kolonialzeit zum bunten Stadtbild bei
Strassenbild Oranjestad
Eine pittoreske Strassenbahn führt Touristen direkt vom Anlegepier der Kreuzfahrtschiffe in die Einkaufsmeile, alle namhaften Luxusgeschäfte dieser Welt haben hier eine Filiale
Eine „arubanische“ Erfindung: der Solarbaum 😊
The Paddock Bar, ein gemütlich urchiges Lokal direkt auf dem Pier in Oranjestad. Die Wände sind komplett mit Dollarscheinen tapeziert
Aruba lebt vom Tourismus. Davon gibt es im Wesentlichen zwei Kategorien. Die eine Kategorie besteht aus den Kreuzfahrtschiffen: in der Hochsaison (Wintermonate) legen täglich bis zu vier solcher schwimmenden Hotels am frühen Morgen an, giessen Tausende von Tagestouristen aus ihrem Bauch über Aruba, sammeln diese am Abend wieder auf und ziehen nach Einbrechen der Nacht weiter zur nächsten Insel. Jetzt ist gerade Nebensaison. Da kommen pro Woche zirka 1-2 grosse Schiffe und die Touristenwellen sind gut erträglich
Die andere Kategorie sind die Hoteltouristen, die meist All-Inclusive Pakete gebucht haben. Das Zentrum der grossen Hotels liegt am nordwestlich von Aruba gelegenen Eagle Beach und am Palm Beach, wo vor allem die ganz grossen Hotels ihre Resorts haben. Im Bild das «Riu Antillas». Die ganz grossen Hotels haben meistens auch noch ein Casino, das zu ihrer Anlage gehört. Hier kann man dann gleich die nächsten Ferien erspielen 😊 oder verlieren ☹
Gartenanlage und Poolbereich des «Riu Antillas»
An den Kilometer langen, flach abfallenden Sandstränden reiht sich ein Beachresort an den anderen. Meist hübsch gemacht und gut ausgestattet mit der Infrastruktur, die Badetouristen gerne vorfinden. Gut für uns: in Aruba sind per Gesetz alle Strände öffentlich. Somit sind die Resorts hier offen zugänglich gestaltet und man kann stundenlang dem Strand entlang von einem Traumresort zum anderen schlendern
Für uns sind die grossen Touristenzentren weniger attraktiv. Da geniessen wir den Sundowner lieber in «unserer» idyllischen Surfside Beach Bar …
… oder noch lieber direkt auf unserer Lupina
Bei so einem Sundowner hat zu später Nachtstunde eine heftige Windböe Köbi’s Liegestuhl gepackt, just als er sich daraus kurz erhoben hatte. In hohem Bogen flog die blaue Sänfte über die Reeling und verschwand in den Wogen, bevor wir überhaupt reagieren konnten. Nun, das Missgeschick liess Köbi in der Nacht keine Ruhe. Bei den ersten Sonnenstrahlen am nächsten Morgen folgte er dem Stuhl, mit Flossen, Schnorchel und Tauchbrille bewaffnet, ins Meer. Und siehe da! Nach kurzer Suche fand er seinen Liegestuhl, schön ordentlich auf dem Meeresgrund aufgestellt. Sogar das Glas, das beim Abflug in der Armlehne abgestellt war, lag direkt daneben. Es war sogar wieder voll, diesmal aber mit Salzwasser 😊
Ein Ausflug in die Schmetterling Farm
Hier erfahren wir viel Interessantes, auch Erstaunliches und Lustiges: so zum Beispiel gibt es eine Schmetterlingsart, die sich auf gärende Früchte spezialisiert hat. Vor allem die Männchen sollen sich so häufig an dem Gärsaft laben, dass sie schlussendlich nur noch im Kreis flattern können, oder sogar überhaupt nicht mehr. Sachen gibt’s 😉
Siehst du die Raupe auf dem Bild? Ein Schmetterling lebt nur einige Tage bis Wochen als Schmetterling. In dieser Zeit legen die Weibchen viele Eier, aus denen sich Raupen entwickeln. Raupen haben die unterschiedlichsten Möglichkeiten, sich vor Feinden zu schützen. Eine dieser Möglichkeit ist die Tarnung. Diese rund 10 cm lange Raupe hat die Form wie der Blattstiel eines Bananenblattes, wo sie sich die meiste Zeit ihres Lebens aufhält, bis sie sich dann verpuppt, ein paar Tage als Kokon verbringt, aus dem dann wie ein Wunder wieder ein neuer Schmetterling schlüpft
Pia hat einen Schmetterling 😉
Unser Anlegesteg, den wir regelmässig nutzen dürfen. Er gehört einem Tauchcenter, das hier seine beiden Boote stationiert hat. Rechts neben den beiden Schiffen unsere Lupina draussen vor Anker
Köbi nutzt die Gelegenheit und geht tauchen …
… während dieser Geselle regelmässig auf unser Dinghi aufpasst …
… und Pia auf die Lupina 😊
Aber Pia passt nicht nur auf’s Schiff auf – sie putz und wäscht auch fleissig. Normalerweise hängt sie die Wäsche draussen auf dem Deck auf. Da es hier viel Staub von der Baustelle des nahen Flughafens gibt, und weil auch der Wind meist sehr stark bläst, dient unser Salon zwischenzeitlich als Trocknungsraum
Dieses Wochenende findet eine internationale Regatta statt. Seit heute Samstag Morgen wird unsere Lupina von Schiffen aller Kategorien umschwirrt. Nun wissen wir auch, weshalb in den vergangenen Wochen immer wieder Segler trainingshalber um unsere Lupina gekurvt sind und diese als Wendemarke benützt haben. Einige wagten sich zu nahe, und wurden jäh von unserer Kette gestoppt, wenn sich diese durch einen kräftigen Windstoss gegen die Lupina im Wasser durchstreckte. Zum Glück kamen dabei weder Material noch Personen zu Schaden

Fast vier Wochen schon liegen wir in Aruba und es hat uns hier am Surfside Beach gut gefallen. Nun wird es aber langsam Zeit, dass wir uns Richtung Osten (also gegen den Wind) losmachen. Seit wir von England vor über einem Jahr losgesegelt sind, mussten wir noch nie so lange am Stück gegen den Wind ansegeln. Zudem erwartet uns eine konstante Gegenströmung im Wasser, welche unsere Fahrt zum Ziel (wir werden in Curaçao ein paar Tage Zwischenstopp machen) noch etwas länger werden lässt. Segeln «gegenan» ist mit viel Schaukeln, meist starker Krängung (Schieflage des Schiffes) und viel Wasser auf dem Schiff verbunden. Pia hat etwas Bammel davor, Köbi freut sich auf die Wellen (Nelly hätte sicher auch ihre helle Freude daran!). Die nächsten zwei Tage soll der Wind nun nicht so stark blasen, was weniger Gegenwind und auch weniger Wellen bedeutet. Also werden wir morgen Sonntag von Aruba ausklarieren und wieder in See stechen.

4 Antworten auf „Aruba – die schöne Touristeninsel“

  1. Mhmmmm…. Wir wollen mit.. . Auch gegenan… Euer Solarregler sollte zwei Ausgänge haben, einen für eure Verbraucherbatterien und einen für die Starterbatterie, so dass diese immer vorrangig geladen wird… Müsst ihr mal gucken… Wenn nicht, sind die Solarregler aber auch nicht teuer.. Gute bekommt ihr um die 100 Euro… Gaaanz liebe Grüße….

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