Bonaire, das Tauch- und Schnorchel-Paradies

Zurück aus Curaçao liegen wir wieder mitten vor der Hauptstadt Kralendijk (ausgesprochen Kralendeik) an einer Boje. Es hat hier deutlich weniger Wind als etwa in Curaçao oder gar Aruba. Das merkt man schnell an den Temperaturen im Schiff drin. Mit genügend Wind gibt es eine ordentliche Durchlüftung. Wird der Wind aber schwächer, steigen die Temperaturen stark an. Damit sich unsere nächste Besucherin, Morena, nicht gerade wie im Backofen vorkommt, versuchen wir unsere Lupina so gut wie möglich zu beschatten. Mit zwei Sonnensegeln können wir die Temperatur im Schiffsbauch bei „angenehmen“ 27 Grad halten.

Zur Beschattung hängen wir ein Sonnensegel über die vordere Kabine
Um den hinteren Teil des Schiffes vor der sengenden Sonne zu schützen, legen wir ein Sonnensegel über den Mastbaum und fixieren dieses mit Gummiseilen seitlich an der Reling
Köbi kühlt sich sehr oft im Wasser ab. Da unsere Boje direkt am Rande des Riffes liegt und das Wasser hier glasklar ist (Sichtdistanz unter Wasser 25-30 Meter), können wir direkt vom Schiff aus perfekt schnorcheln und die farbigen Korallen und bunten Fische beobachten. Mit unserem Schiffsnachbar Bob, ein sehr leidenschaftlicher und erfahrener Taucher, kann Köbi weitere Taucherfahrung sammeln. In diesem Gebiet einfach traumhaft!
Pia bäckt für den Empfang von Morena einen feinen Speckzopf – hmm, ist der lecker
Und dann, endlich ist sie da, unsere Besucherin: Morena Mingozzi aus Meisterschwanden im Aargau. Zwei Schulfreundinnen treffen sich wieder
Bei der Logistik (Transport, Ausgang am Abend, gute Tipps für’s Shoppen, usw.) steht uns Angi (Pia’s Tochter) immer tatkräftig bei. Natürlich ist sie eine der ersten Bonairias, die wir unserer Besucherin vorstellen. Angi an ihrem Arbeitsort, Jibe City, belagert von zwei interessierten Kundinnen
Ausflug in den Washington-Slagbaai Nationalpark, ganz im Nordwesten von Bonaire. Die Nordostküste ist hier eher wild und schroff, es gibt nur wenige Buchten mit Sandstrand
Bei unserem Spaziergang an die Bucht sammeln wir auch «Drift Wood» (Schwemmholz) ein. Angi ist eine talentierte Künstlerin und verziert eines dieser gefundenen Holzstücke, das einem aus den Wellen aufsteigenden Fisch ähnelt, speziell für unsere Lupina. «Dushi Lupina», oder auf Deutsch «Goldschätzchen Lupina», hat nun einen Ehrenplatz in der Kombüse (Küche)
Und da ist er: der höchste Berg auf Bonaire, der «Brandaris» mit einer Höhe von 241 Metern. Er liegt ebenfalls im Washington-Slagbaai Nationalpark
Die letzten 100 Höhenmeter verlangen Beinmuskulatur und Gleichgewicht einiges ab! Kein Problem für die Girls 😊
Kurze Rast vor dem Gipfel im Schatten unter einem Divi-Divi Baum
Und dann ist es geschafft: bei heftig blasendem Passatwind geniessen wir das Panorama unter uns
Der Washington-Slagbaai Nationalpark überrascht uns mit einer artenreichen Tierwelt: Eidechsen gibt es in vielen Grössen und Farben …
… Leguane: dieser Bursche hier empfängt uns mit einer vermeintlich coolen Pose. Beim genaueren Hinschauen sieht man, dass sein linker Vorderfuss stark geschwollen ist. Grund dafür ist ein Bruch direkt hinter dem Fuss. Obwohl das Bein in diesem Bereich gebrochen ist, bewegt sich der Leguan fast normal. Zum Glück scheint er keine Schmerzen zu spüren
Der Kara Kara, ein Greifvogel, sehr selten und eher scheu, aber vor unserer Linse scheint er sich wohl zu fühlen, wirft sich in Pose und stolziert gelassen auf und ab
Und immer wieder sieht man die orangefarbenen Flamingos
Dann gibt es da noch die wilden Esel, die einem überall, auch im Nationalpark, begegnen. Einer ist bei den Einheimischen bekannt, weil er sich immer in der Nähe der Strasse aufhält und Passanten um etwas Fressbares anbettelt. Wir teilen unseren Apfel mit ihm. So einfach ist es, neue Freunde für’s Leben zu finden 😊
Direkt am Steg, wo wir mit unserem Dinghi anlanden, bringen die Fischer am Morgen ihren Fang an Land, und verkaufen die Fische direkt an interessierte Kunden. Das Fischen ist auf Bonaire stark kontrolliert, und nur wer eine Bewilligung hat, darf Fische mit der Angel fangen
Natürlicher Salzsee im Washington-Slagbaai Nationalpark. Dieser und andere natürliche Salzseen waren früher nach der Entdeckung der Insel durch Amerigo Vespucci 1499 der Grund, weshalb die Eroberer an der Insel überhaupt Interesse fanden
Die Landschaft auf Bonaire ist sehr karg. Kakteen in allerlei Sorten und Grössen sowie Dornensträucher bilden die hauptsächliche Vegetation
Alle Hauptverbindungsstrecken sind geteert oder betoniert. Die Nebenstrassen sind meist Naturstrassen. Einmal fahren wir eine längere Strecke auf einer Kies-, Sand- und Staubpiste den östlichen Teil der Nordküste ab. Herrliches Fahren in einer abwechslungsreichen Landschaft. Der Autovermieter hatte wohl nachher einiges zu putzen, denn der Staub war einfach überall
Zum Schutz der Korallen darf man in Bonaire nicht ankern. Im ganzen windgeschützten Bereich der Insel sowie um die vorgelagerte Insel «Klein Bonaire» sind aber Bojen gelegt, an denen man sein Schiff zum Schnorcheln und Tauchen tagsüber festmachen darf. Hier sind wir gerade im Westen von «Klein Bonaire» an einer solchen Boje und geniessen das glasklare Wasser mit seiner zauberhaften Unterwasserwelt

Ein kleiner Zusammenschnitt unseres Schnorcheltages findest du hier: https://youtu.be/u7j2lh5gNaA

Morena konzentriert am Steuer – sie besteht die Fahrprüfung mit Bravour
Bonaire mag eine kleine Insel sein, aber eine Insel mit ausgeprägtem Nationalstolz. Am 6. September ist Bonaire’s Flag Day, der Nationalfeiertag oder «dia di Boneiru», wie die Einheimischen sagen. Die offiziellen Akte mit Nationalfahne hissen, Ansprachen und Ehrungen von Bürgern, die sich im vergangenen Jahr besonders intensiv für das Wohl von Bonaire eingesetzt haben, finden früh am Morgen statt. Danach gehen auf der ganzen Insel spezielle Anlässe über die Bühne. Einer dieser Anlässe ist ein internationales Harley Davidson Treffen, das vom lokalen Harley Club organisiert wird. Weit über 200 Biker von den umliegenden Inseln und Ländern kommen nach Bonaire, mieten sich einen dieser Donnerbalken oder lassen sie per Schiff nach Bonaire bringen und cruisen in grossen Konvois über die Strassen. Pia kann sich nicht entscheiden, welches Bike das Tollste ist
Am Sonntag, 8. September, feiert der Washington-Slagbaai Nationalpark seinen Gründungstag mit einem «Goat Festival» im Eingangsbereich zum Park. Ein Tag mit herrlich feinem, lokalem Essen (meist Ziegenfleisch in allen Varianten) und viel Folklore
Viel Aktivität erzeugt auch viel Durst 😊 Mit einem herzhaften «Prost!» verabschieden wir uns nun nach Curaçao. Wir wollen Morena auch diese Insel zeigen

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