Warten auf Ersatzteile in Las Palmas – die Zweite

Noch immer lässt uns ROLNAUTIC so ziemlich hängen und kümmer sich wenig bis nicht um unsere fehlenden Ersatzteile. Zum Glück haben wir nun direkten Kontakt und können mit dem Lieferanten vereinbaren, dass die Teile in einem Paket zusammengefasst von der USA direkt nach Las Palmas geschickt werden, und nicht wie sonst üblich über ihr Zentrallager für Europa in Deutschland. Im Tracking Tool der Firma sehen wir, dass das Paket heute morgen in Gran Canaria eingetroffen ist. Die Chancen steigen also, dass wir noch diese Woche von Las Palmas aufbrechen können.

In der Zwischenzeit wird es uns aber nicht langweilig. Wir bunkern weiter nicht verderbliche Lebensmittel und Getränke (Wein und Bier, Wasser brauchen wir nicht, das können wir ja selber produzieren), Früchte und Gemüse

Am täglichen Markt in Las Palmas decken wir uns mit frischem Gemüse und Früchten ein
Alles, was verderblich ist, wird eingefroren wie es ist, oder für die Überfahrten vorgekocht (Bild) und in Portionen abgepackt in den Tiefkühler gesteckt oder in Gläser heiss eingefüllt
Und dann hat auch uns etwas die Weihnachtszeit umschlungen. Von zu Hause kriegen wir viele Bilder aus den heimischen Backstuben. Das motiviert Pia dazu, auch uns mit feinen Weihnachtsguezli zu verwöhnen. Nicht ganz so einfach, wenn alle Zutaten auf Spanisch angeschrieben oder zum Teil hier gar nicht bekannt sind. Für Pia kein Problem, sie findet immer etwas, was sich backen lässt
In unserer „Stammbeiz“ direkt vor unserem Pier, der „Sailor’s Bay“, treffen wir regelmässig Mitsegler und alte Bekannte. Als Schlummertrunk darf der Barraquito nicht fehlen
Der frühere Besitzer der Lupina hat seine ganze Anglerausrüstung an Bord gelassen. Während Pia Guezli bäckt, sortiert Köbi das Angler-Material und lässt sich von Christian, Skipper der Tiger Blue (die wir hier nach Vilana do Castelo, unserem ersten Hafen in Portugal, zum 2. Mal treffen), ein paar wichtige Ratschläge geben, wie die Köder zu verwenden sind

Wir hatten ursprünglich eigentlich nicht mehr geplant, grössere Touren auf der Insel Gran Canaria zu unternehmen, da wir diese in den vergangenen Jahren schon mehrmals bereist haben. Als sich dann aber im Verlaufe der Vorwoche abzeichnete, dass die Teile erst am Mittwoch diese Woche eintreffen werden, haben wir spontan noch 2 Tage ein Auto gemietet und einen Ausflug in die Erinnerungen unternommen. Es ist immer wieder spannend, Bilder aus der Vergangenheit mit dem realen Bild heute zu vergleichen. Einige Orte erkennen wir kaum wieder, andere sind noch genau gleich. Uns ist aufgefallen, dass vor allem im Strassenbau sehr viel modernisiert wurde und vermutlich Dank viel Euro Geldern mit richtig grosser Kelle angerichtet wurde.

Firgas: Ort im Norden der Insel, der für seine Quellen berühmt ist. Das Mineralwasser von hier ist fast in jedem Supermarkt zu finden. Die Wassertreppe im Zentrum ist ein Besuchermagnet
Galdar: erste Spanische Hauptstadt der Insel und zuvor das Zentrum einer der prähispanischen Reiche der Altkanarier. Die Stadt überrascht uns mit ihrem eigenwilligen, sehr speziellen Weihnachtsschmuck: die ganze Fussgängerzone ist mit bunten Blumenbeeten überdeckt. In diesen Beeten befinden sich Masken und Relikte aus Zeiten der Ureinwohnern
Galdar: statt Weihnachtsmarkt gibt es hier einen Auto-Oldtimer Markt (hier Sektor der Käfer). Köbi’s Autoherz hat gejubelt

Uns ist aufgefallen, dass die Landschaft auf der ganzen Insel, sogar auch im Süden, diesmal viel grüner war als in anderen Jahren. Offenbar hat es in den letzten Wochen oder Monaten deutlich mehr Niederschlag gegeben wie sonst üblich. Wir waren früher schon oft zu den idyllischen Stauseen in den Bergen gefahren, dort meist aber nur trockene Ufer um kleine Wassertümpel angetroffen. Diesmal war es deutlich anders.

Die Stauseen in den Bergen sind zur Zeit gut gefüllt
Stausee Presas Las Niñas im Süden: der Uferbereich, wo sonst alles verdorrt ist, ist zart begrünt, der Pegelstand schön hoch
Und es gibt sie noch, die engen, extrem steilen Bergstrassen. Hier ist das Können des Fahrers noch gefordert. Manchmal braucht es sogar auch noch etwas Mut. Spass pur!
Gewaltiges Panorama mit Blick gegen Süden Richtung  Roque Nublo (höchste Felsnadel in der linken Bildhälfte)
Roque Nublo: 1813m hoch. Er entstand vor 3-5 Millionen Jahren, als sich im Inselzentrum ein gigantischer, mindestens 2500m hoher Schichtvulkan bildete. Dieser Vulkankegel wurde im Laufe der Zeit durch geologische Einwirkungen und Naturkatastrophen stark abgetragen. Nur die Formationen aus härtestem Material blieben bestehen und wurden durch die Erosion auf ihre heutige Form abgeschliffen.
Wir waren schon ein paar mal hier, aber noch nie hatten wir so tolles Wetter
Roque Nublo (1813m): die durch Erosion geschliffene Felsnadel ist 62 m hoch und auf Grund ihrer Lage ein Wahrzeichen von grosser symbolischen Kraft auf Gran Canaria
Blick fom Roque Nublo in Richtung Norden …
… und vom gleichen Aussichtspunkt Richtung Westen. Ganz schwach im Hintergrund der Teide auf Teneriffa
Vom Roque Nublo Blick Richtung Osten zu den höchsten Punkten auf Gran Canaria: Pico de las Nieves (1949 m) und Morro de la Agujereada (1956 m)
2 „Madonnas“ strahlen um die Wette! Die kleine gelbliche, nadelförmigen Felsformation in der Bildmitte erinnert uns an eine Madonna
Kraftübungen erhalten jung und fit

Gestern Dienstag war Waschtag angesagt und Pia hat wie üblich an solchen Tagen ihre Wäscheleine spinnen-netzartig über das Vorschiff gespannt. In der trockenen warmen Luft und bei Sonnenschein trocknet jede Wäsche in Minutenschnelle. Köbi hat sich mit allgemeinen Reparatur- und Unterhaltsarbeiten am Schiff verweilt. Morgen sollen die so sehnlichst erwarteten Teile kommen, und am Donnerstag werden sie dann eingebaut. Drückt uns bitte alle Daumen, dass der Wassermacher nachher perfekt läuft 🙂  

4 Antworten auf „Warten auf Ersatzteile in Las Palmas – die Zweite“

  1. Hallo ihr beiden
    Die Daumen sind gedrückt!!! Was ihr aber während der Wartezeit entdeckt und an uns weitergegeben habt ist nicht ohne – fantastisch… auch die Bilder!
    Nun wünsche ich euch frohe Weihnachten egal, wie und wo ihr feiert und einen guten Rutsch in ein wunderschönes und gesundes 2019! Ich freue mich auf weitere spannende Berichte. Herzlichen Dank dafür!
    Hebets guet
    Ida

  2. Hoi Köbi, anscheinend geht es euch blendend. die Auszeit tut Euch allen gut. Grüsse an Deine Angehörigen. sind die Teile gekommen? Gruss Martha

  3. Warten können ist der Preis der Freiheit. Ich verfolge euer Traumverwirklichen regelmässig und freue mich mit euch.
    Wünschen, wollen und können zu vereinbaren ist eine hohe Kunst und schafft höchste Befriedigung wenn man es schafft.
    In diesem Sinn auf in ein Neues, Gutes Jahr. Aschi Weber, ex CHTUS

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