Porto Santo – die kleine Schwesterinsel von Madeira

Porto Santo ist eine 43 km2 kleine Vulkaninsel nordöstlich von Madeira. Es leben rund 5500 Einwohner hier, in den Ferienmonaten sind es schnell mal rund doppelt so viele. Wer gerne Sand, Sonne und Berge mag, dazu interessante Flora und Fauna, der fühlt sich auf dieser Insel wohl. Die Insel empfängt uns mit viel Sonne und einem rund 8km langen Sandstrand, an dessen östlichen Rand wir vor Anker liegen. Es sind nur ein paar wenige andere Schiffe hier, welche aber viel Abstand zu einander halten. Das heisst dann für uns: am Morgen nach dem Aufstehen und am Abend vor dem Schlummertrunk ein Bad im Adamskostüm im erfrischenden (23°C), glasklaren Meerwasser.

Porto Santo – 8 Kilometer langer Sandstrand, weitgehend menschenleer. Im Hintergrund die Berge im Norden der Insel
Skurrile Steinformationen zeugen vom vulkanischer Vergangenheit der Insel
Unser Boot ist das 3. von links. Wassertemperatur 23 °C, glasklar
Blick über die Südküste von Porto Santo
Wie schon im letzten Bericht erwähnt, unternehmen wir einige Wanderungen auf der Insel, die durch ihre Berge im Norden und den steil abfallenden Klippen nicht nur für uns ein Wanderparadies sind
Um ganz gefährliche Klippen zu umgehen, wurden für die Wanderer Tunnels gebaut
Weicher Sandfels von den beiden Bildhauern «Wind» und «Wasser» geformt
Mit Windmühlen wurde früher Grundwasser zur Bewässerung hochgepumpt, heute geschieht das mit Meerwasser, das entsalzt wird
Im Norden werden wir mit phantastischen Ausblicken verwöhnt. Aus dieser Richtung sind wir angesegelt
Perfekt hergerichtete Pfade machen das Wandern zum Vergnügen
Frühere Rodungen und Brände haben zu starker Landerosion geführt. Um dem Verlust an fruchtbarem Boden entgegen zu wirken, werden an den Berghängen widerstandsfähige Bäume gesetzt
Lohn für die Schweisstropfen beim Aufstieg – ein wunderbares Panorama. Die Flip-Flops, die wir auf dem Bild tragen, haben übrigens zu Recht zu einer Rüge von Einheimischen geführt. Die Wanderschuhe hatten wir an diesem Tag auf der Lupina vergessen. Da wir aber schon mal da waren, wollten wir uns diese Wanderung nicht entgehen lassen
Unterwegs treffen wir immer wieder Wunder der Natur an. Hier blühende Kakteen …
… oder hier spezielle Schnecken. Im ersten Blick nichts Ungewöhnliches, auch bei uns klettern Schnecken an Grashalmen empor
Aber dann sehen wir grosse Ansammlungen davon an Telefonstangen …
… oder auf Hydranten. Dies alles bei prallem Sonnenschein und tagelanger Trockenheit. Für uns unvorstellbar, dass die Schnecken diese Bedingungen überleben. Aber offenbar tun sie das. Wunder der Natur!
Eine weitere skurrile Gesteinsformation
Pia mag gerne Tore. Dieses hat es auf ihre Traumtorliste geschafft
Für mich war eher dieser Töff, der sich hinter dem Tor befand, interessant 😊 …
… oder diese Bild einer lokalen Wasserversorgung. Die Handwerker scheinen dem Anschluss offenbar nicht so recht zu trauen und stellen schon mal ein Bier bereit
Eine andere Stilblüte: entweder liess sich dieses Objekt nicht so gut verkaufen, oder der Verkäufer ist kein «Master»
Ein Laden wie zur Tante Emma`s Zeit: im Erdgeschoss verkauft der Ehemann Elektrogeräte für den Haushalt, bezahlen muss man im ober Stock bei seiner Frau, welche Textilien aller Art anpreist. Alles ist fein säuberlich sortiert, finden würde man hier fast alles 😊
Auch lokale Kost müssen wir natürlich versuchen: hier eine Brotsuppe, fein gewürzt mit Kräutern, Olivenöl und Knoblauch, daneben «Polo de Coco» (traditionelles Knoblauchbutterbrot)

Die Insel ist ein echter Geheimtipp für Leute, die Meer und Berge mögen, aber dem Rummel des Ferientourismus etwas ausweichen wollen. Auch Christopher Columbus hat einige Jahre auf dieser Insel verbracht und seine Spuren hinterlassen. Wie schon so oft auf unserer Reise will es der Zufall auch diesmal wieder, dass ein Festival stattfindet – eben zu Ehren dieses Herrn.

Jedes Jahr wird hier ein 3-tägiges Fest veranstaltet, das daran erinnern soll, dass Columbus’ wahre Liebe Porto Santo galt (seine Gemahlin hat er hier entdeckt und geheiratet)
Das Festival beginnt mit der Landung von Christopher Columbus und seiner Santa Maria …
… geht weiter mit einem Schauspiel am Strand …
… und wird in den Strassen begleitet von vielen Figuren aus der damaligen Zeit

Natürlich wird auch reichlich gegessen und getrunken
Aber wer überbordet, der muss mit Konsequenzen rechnen (ich war mit meinem Stossgebet erfolgreich und lebe noch 😊)

Wer schon einmal mit einem Wohnmobil eine längere Reise gemacht hat, kann bestätigen, dass man unterwegs immer wieder die gleichen Leute trifft. Vor allem, wenn man die gleiche Reiseroute geplant hat. Uns geht das nicht anders. Ein Schiff, das uns schon länger immer wieder irgendwie über den Weg läuft/fährt, ist «Karl». Köbi ist es aufgefallen, weil es den gleichen Namen trägt wie sein Vater. Pia verfolgt es seit April, weil die beiden Crewmitglieder, Silke und Hans, über ihre Erlebnisse auf einer Home Page berichten, wie wir.

«Karl» hat seine Reise etwas vor uns gestartet. Nun, in Porto Santo, sehen wir ihn zufälligerweise wieder im Hafen

Im Moment bereiten sich viele Schiffe auf die Überquerung des Atlantiks vor. Diese Überquerung starten die meisten von den Kanarischen Inseln. Die besten Bedingungen (Wind / Wetter) für den Transatlantik Törn herrschen ab Mitte Oktober bis ungefähr Ende März. Es gibt viele Crews wie wir, die das Vorhaben auf eigene Faust planen. Dann gibt es aber auch organisierte Überfahrten, wo ein Organisator (zum Beispiel ARC) den Crews ein Grossteil der Planung abnimmt, Wetterdaten besorgt, Hafenreservationen vornimmt, Proviantlisten erstellt, Reparaturen organisiert, Sicherheitsvorkehrungen plant, Kommunikationskanäle schafft und vieles mehr. Je näher wir nun den Kanaren kommen, umso mehr solcher Segler trifft man an.

Es ist eine Tradition, dass Schiffe und deren Crews sich an den Hafenmauern verewigen, bevor sie sich über den weiten Teich verabschieden
Auch wir haben kurzerhand Farbe und Pinsel besorgt und unsere Namen zusammen mit einem währschaften Schweizerkreuz an die Hafenmauer von Porto Santo gepinselt. Ist doch Ehrensache!

Endlich ist auch das Meerwasser etwas wärmer geworden, was sich auch gleich in einer wärmeren Lufttemperatur widerspiegelt. Am Morgen verlassen wir das Schiff bloss in kurzen Hosen und T-Shirt und brauchen auch am Abend keine Pullover oder Jacken. Wenn Pia’s Wetter- und Klimakenntnisse stimmen, werden uns diese Temperaturen nun bis in die Karibik begleiten.

Das kalte Wetter ist vorbei – ab nun beginnt die «Barfussroute»

Nun verlassen wir Porto Santo und segeln zur Hauptinsel Madeira. Dort wollen wir dann 1-2 Wochen bleiben und auch dies Insel ausgiebig geniessen.

2 Antworten auf „Porto Santo – die kleine Schwesterinsel von Madeira“

  1. Wirklich wunderschöni Bilder wo ier do posted au wenn wandere erklärtermasse nid mis Ding isch gseht d‘Landschaft traumhaft us …. und ich freu mich mega für dich Pia, dass jetzt au d‘Temperatur stimmt Grüessli Mandy
    PS. Das Holztor isch „Hammer“ ❤️

  2. Seit Beginn nehme ich virtuell an eurer Reise teil. Beim Treffen mit Toni wäre ich auch gerne dabeigewesen :-)). Wenn ich die Bilder von Madeira sehe, kommt mir mein Meilentörn Gran Canaria-Porto in den Sinn. Ich wünsche euch weiterhin allzeit gute Fahrt und jederzeit eine Handbreit Wasser unter und (seit der Costa Concordia) auch neben dem Kiel.

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