Südinsel von Neuseeland (Teil 1: an der Ostküste südwärts)
Wir haben ja unsere Rettungsinsel dabei, die wir in Bluff, einer Kleinstadt ganz im Süden von Neuseeland, überholen und neu zertifizieren lassen wollen. Den Termin haben wir schon früher auf den 9. Februar vereinbart. Also haben wir fast 2 Wochen Zeit für die Strecke von Picton nach Bluff. Nicht viel, aber es reicht für eine gemütliche Fahrt der Ostküste der Südinsel entlang.
An dieser Stelle ein Wort zur Geologie von Neuseeland: Neuseeland liegt im Spannungsfeld zweier großer tektonischen Erdplatten, der australischen und der pazifischen Platte. Letztere schiebt sich im Bereich der Nordinsel langsam unter die Australische Platte und auf der Südinsel verlaufen ihre Bewegungen gegeneinander versetzt. Die Folgen sind häufige Erdbeben, Verwerfungen und vulkanische Aktivitäten an den Bruchstellen. Neuseeland liegt damit auf dem «Pazifischen Feuerring», einem den Pazifischen Ozean umschließenden vulkanisch aktiven Gürtel und gehört zu den Ländern mit der höchsten Anzahl von Erdbeben (Quelle: Wikipedia)
Die Menschengeschichte Neuseelands ist noch sehr jung. Die ersten Menschen betraten das Land um 900 nach Christus betraten und erst ab dem 14. Jahrhundert setzte eine gezielte Besiedelung ein durch Polynesier (Maori), die mit ihren Auslegerkanus hier landeten. Im 18. Jahrhundert trafen dann die ersten Europäer ein, vor allem Engländer, Spanier und Franzosen. Weil das Land so weit weg von der Heimat lag, war das Interesse an Neuseeland anfänglich gering. Doch als 1831 ein französisches Kriegsschiff in Neuseeland anlegte, kam das Gerücht auf, Frankreich wolle mit dem Besuch seine Ambitionen an eine Annexion des Landes unterstreichen. Interesse und Ehrgeiz Englands waren geweckt. Dazu kam, dass es unter den Maori kriegerische Auseinandersetzungen gab, sowie Konflikte zwischen den Maori und den europäischen weissen Siedlern. Missionare und Maori baten die Krone um Hilfe.
1833 wurde James Busby vom britisches Kolonialamt nach Neuseeland geschickt, um die Konflikte zu befrieden und um britische Präsenz zu zeigen. Busby hatte keine wirkliche Macht, und keine Soldaten, die ihm im Notfall zur Hilfe eilen konnten, wurde aber von den Maori weitgehend respektiert, eine Vermittlerrolle zu übernehmen. Im «Vertrag von Waitangi», der am 6. Februar 1840 von einem britischen Vertreter der Krone und allen Maori Stammesführern unterzeichnet wurde, regelte man das künftige Zusammenleben. Dabei gab es ein Missverständnis: Im Weltverständnis der Maori gehört das Land allen. Sie waren der Meinung, mit ihrer Unterschrift geben sie die Zustimmung, dass die Engländer das Land ebenfalls benützen dürfen. Im englischen Original des Vertrages übergaben die Maori mit ihrer Unterschrift aber das Land und sich selber an die Krone. Die Maori hatten sich auf eine falsche Übersetzung des Vertrages und irreführende Informationen von Missionaren verlassen.
«The Treaty», wie die Neuseeländer den Vertrag häufig bezeichnen, machte Neuseeland zu einer britischen Kolonie und stellt den Anfang moderner Staatlichkeit Neuseelands dar. Der Treaty of Waitangi ist nach wie vor anwendbares Recht. Bis heute gibt es Rechtsfragen und konkrete Fälle, in denen der Vertrag unterschiedlich interpretiert wird. Heute regelt das 1975 gegründete Waitangi Tribunal solche Streitfragen. Maori können Ansprüche aus dem Vertrag vor diesem Tribunal geltend machen. 2008 unterzeichneten die Regierung Neuseelands und Vertreter von sieben Maori-Stämmen eine Übereinkunft, welche die Regierung verpflichtet, rund 243 Millionen Euro Entschädigung für Verletzungen des Treaty of Waitangi zu zahlen.
Was bei der Inspektion der Rettungsinsel herausgekommen ist und wie unsere Reise durch Neuseeland weiter geht, das erfährst du im nächsten Bericht.
Es bleibt spannend – folge den Lupinchen im Windschatten!
6 Antworten auf „Südinsel von Neuseeland (Teil 1: an der Ostküste südwärts)“
Hallöchen ihr Zwei, es ist wieder interessant, zu lesen wie ihr das meistert , was ihr so alles erleben und sehen könnt. Weiterhin ganz viel Freude und Glück, Spaß an euren Aktivitäten. LG Inge und Klaus
Immer wieder spannend!!! ❤️❤️
Die Albatross Station konnte ich 2018 im beruflichen Kontext besuchen. Euer Bericht weckt Memories .
Über Burt Monroe und seine Speed Rekord Fahrt wurde ein Film produziert. While worth watching!
Weiterhin VIEL SPASS, j&j
@Jürg&Judith: Ja, den Film „The World’s Fastest Indian“ mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle müssen wir uns bei Gelegenheit unbedingt reinziehen. Die Bilder des echten Burt Munro haben uns jedenfalls fasziniert.
Hallöchen ihr Zwei, es ist wieder interessant, zu lesen wie ihr das meistert , was ihr so alles erleben und sehen könnt. Weiterhin ganz viel Freude und Glück, Spaß an euren Aktivitäten. LG Inge und Klaus
@Inge und Klaus: vielen herzlichen Dank!
Ich folge euch und Lupinchen mit grosser Freude! Hebeds wiiterhi guet!
Annelis
@Annelis: dich haben wir doch immer gerne an Bord!
Immer wieder spannend!!! ❤️❤️
Die Albatross Station konnte ich 2018 im beruflichen Kontext besuchen. Euer Bericht weckt Memories .
Über Burt Monroe und seine Speed Rekord Fahrt wurde ein Film produziert. While worth watching!
Weiterhin VIEL SPASS, j&j
@Jürg&Judith: Ja, den Film „The World’s Fastest Indian“ mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle müssen wir uns bei Gelegenheit unbedingt reinziehen. Die Bilder des echten Burt Munro haben uns jedenfalls fasziniert.