Santa Cruz – das Zentrum von Galapagos

Am 14. Dezember heben wir im Morgengrauen den Anker und brechen auf von Puerto Villamil (Isla Isabela) nach Puerto Ayora auf der nach Isabela zweitgrössten Insel, Santa Cruz. Es ist die letzte Insel, die wir ohne Führer und teure Spezialbewilligung anlaufen dürfen. Mit dem eigenen Boot darf man nur auf 3 Inseln, die alle bewohnt sind: San Cristóbal, Isla Isabela und eben Santa Cruz. Die letzte der insgesamt vier bewohnten Inseln, Isla Floreana, ist ebenfalls gesperrt für fremde Schiffe. Die meisten Touristen, welche die Galapagos Inseln besuchen, fliegen nach Santa Cruz und machen von hier aus Bootsausflüge auf die umliegenden Inseln. Durch ihre zentrale Lage bietet sie sich förmlich dazu an.

Von Puerto Villamil nach Puerto Ayora sind es nur 45 Seemeilen, aber es steht eine Meeresströmung von 1.5 Knoten gegen an. Während der ersten Hälfte der Strecke ist der Wind zu schwach, und wir motoren. Ab Streckenmitte nimmt der Wind leicht zu, und wir können den Rest unter vollem Tuch absolvieren
Um 4 Uhr nachmittags erreichen wir unseren Ankerplatz in Puerto Ayora. Der Agent (Javier von Yacht Agents Galapagos – sehr zu empfehlen!) hat uns den Papierkram bereits abgenommen, und es gibt keine Inspektion mehr. Wir haben vorher gelesen, dass der Ankerplatz sehr rollig sein soll, weil er nicht so gut geschützt ist gegen das offene Meer. Wir setzen einen Heckanker und richten damit das Schiff gegen die heranrollenden Wellen aus. Wir dürfen die ganze Zeit einen sehr ruhigen, aber spannenden (weil viele Touristenschiffe um uns herum) Ankerplatz geniessen
Santa Cruz ist «die» Touristeninsel in Galapagos. Hier dreht sich alles um die Besucher aus aller Welt, die sich einmal im Leben einen Ausflug nach Galapagos gönnen. Alle haben das gleiche Ziel: die sehr spezielle Tierwelt an Land, in der Luft und im Wasser zu erleben
Von den 15’000 Einwohnern auf Santa Cruz leben rund 12’000 in Puerto Ayora. Hier findet das Leben statt. Als sehr angenehm empfinden wir, dass der Autoverkehr minimal ist, denn die meisten Einwohner besitzen kein eigenes Auto. Man geht viel zu Fuss (die Distanzen sind sehr kurz), benutzt ein Fahrrad oder nimmt sich ein Taxi (1.5-2 USD im Stadtgebiet). Die Atmosphäre in der Stadt ist sehr bunt, entspannt und ruhig
Es gibt einen grossen Anlegepier, wo die Touristenboote ihre Fracht aufnehmen und wieder abladen. Gleich nebenan, fast etwas versteckt, ist die Mole für die Fischerboote. Hier herrscht ein emsiges Treiben. Einerseits legen Fischerboote (blaues Schiff im Vordergrund) an, die hier ihren Fang abliefern und gleichzeitig wieder frisches Eis (angeliefert per Pick-Up Truck in den weissen Säcken) für die Lagerung des Fanges an Bord nehmen. Andererseits legen hier die Beiboote der Touristenschiffe an, um allerlei Waren (Lebensmittel, Getränke, Ersatzteile, …) für ihr Mutterschiff abzuholen
Wir erkunden unsere Umgebung. Gleich gegenüber unserem Ankerplatz beginnt der «Las Grietas» Adventure Trail. Er führt zu einer Schlucht, die durch den Bruch einer Lavadecke entstanden ist. Das Besondere daran: die Schlucht ist mit Wasser gefüllt
Las Grietas: Das Wasser sickert vom Meer her durch das Küstengelände bis zur Schlucht. Auch frisches Grundwasser gelangt in den Canyon und mischt sich mit dem Salzwasser aus dem Meer. Irgendeinmal in der Vergangenheit sind 5 verschiedene Arten von Meeresfischen (zum Beispiel der bunte Papagei Fisch) in die Schlucht gelangt. Heute sind sie komplett isoliert vom Meer
Las Grietas: Im Nationalpark-Gebiet ist es obligatorisch, einen Führer zu haben. Das lohnt sich! Die Führer sind äusserst gut ausgebildet, und wissen, wovon sie reden. Es macht echt Spass, ihnen zuzuhören. Hier erklärt uns der Führer, wie früher aus dem Gewebe abgestorbener Kakteen Lampenschirme gebastelt wurden. Speziell an diesem Führer war: er ist mit einer Schweizerin verheiratet, und sein Sohn absolviert ab April ein Studium in der Schweiz. Die Welt ist ja soo klein! 😊
Las Grietas: am Ende des Trails winkt eine schöne Aussicht über die Bucht von Puerto Ayora (im Hintergrund). Die Bucht vorne mit den 4 Schiffen am Anker ist privat und für fremde Segler leider nicht zugänglich. Unsere Lupina liegt in der hinteren Bucht (einer der Masten links im Bild ist unser Schiff)
Es ist Lobster-Zeit! Fast jedes Restaurant hat sie jetzt im Angebot
Pia kann der Verlockung nicht widerstehen und bestellt sich einen frisch gefangenen Lobster. Zum Glück haben unsere Freunde der Silvestergruppe (siehe Reisbericht von Puerto Rico Januar 2020) uns bei ihrem Besuch damals ausführlich gezeigt, wie man dieses Krustentier fachfrauisch zerlegt 😊 Ich bleibe beim Fisch

Ein Schnorchel Trip führt uns in den Süden zur Insel Santa Fe. Auf diesem Trip machen wir 2 Schnorchel Gänge und einen Strandausflug. Das Wasser beim ersten Schnorchel Platz an der Nordküste ist nur etwa 18°C warm. Es hat viele grosse Fischschwärme, die sich im nahrungsreichen Wasser satt essen. Nach 45 Minuten sind wir trotz Neoprenanzug und tüchtigem Paddeln in der starken Strömung total unterkühlt. Am nächsten Schnorchel Stopp, eine gut geschützte Bucht mit seichtem Wasser, ist es dann wesentlich wärmer. Hier tummelt sich eine grosse Gruppe Seelöwen am Strand. Die Jungen robben ins Wasser und spielen mit unseren Flossen. Herrlich lustig!

Der anwesende Führer des Nationalparks macht uns auf einen grossen, dunklen Fleck im seichten Uferwasser aufmerksam: es ist eine Gruppe von Weissspitzen-Haien, ausgewachsene Tiere. Gemäss Führer kommen sie regelmässig nach ihrer nächtlichen Jagd gesättigt hierher, um sich im Sand liegend auszuruhen. Hoffentlich hat er recht, und sie sind satt. Alles ist gut gegangen, es fehlt uns kein Stück. Im Video (klick hier) sind mehr bewegte Bilder von diesem einmalig Treffen zu sehen
Wanderung zur Tortuga Bay südwestlich von Puerto Ayora. Auch dies ist Nationalparkgebiet. Der 2.5 Kilometer lange Wanderweg ist durchgehend mit Steinen besetzt
Am Strand der Tortuga Bay tummeln sich hunderte von Meerechsen. Fantastische Tiere! Es sind Überlebende aus der Dinosaurierzeit. Man vermutet, dass die ersten Echsen, die auf Galapagos gestrandet sind, Landechsen waren. Aus Mangel an Vegetation an Land (junge Vulkaninseln) mussten sich die Tiere ihr Futter in Ufernähe suchen. Mit der Zeit lernten sie tauchen und schwimmen. Heute ernähren sich diese Vegetarier hauptsächlich von Algen auf dem Meeresboden. Ihre knochenharten Schuppen und der Kamm am Rücken schützen sie perfekt vor ihren Feinden
Das Seglerleben heisst auch: reparieren! Eines morgens beim Kaffeetrinken springt kurz die Wasserpumpe an, obwohl niemand von uns einen Wasserhahn geöffnet hat. Komisch! Ich schaue im Motorraum, wo sich die Wasserpumpe befindet, nach und sehe, dass es aus dem Wasserdruckbehälter tropft. Das Tagesprogramm wird umgekrempelt, der nächste Ausflug verschoben und stattdessen der rote Druckbehälter ausgebaut, die Ursache der Leckage eruiert und über Reparaturmöglichkeiten gebrütet

Für Wissbegierige: damit auf einem Schiff Wasser aus dem Tank, der meist an der tiefsten Stelle im Schiff angebracht ist, zum Wasserhahn kommt, muss eine Wasserpumpe den Druck aufbauen. Das Wasser wird von der Pumpe zuerst in einen Druckbehälter gefördert und wird dann von da ins Leitungssystem des Schiffes geleitet. Der Druckbehälter hat die Funktion, Druckunterschiede auszugleichen. Das Prinzip ist recht einfach: das Wasser fliesst in einen geschlossenen Gummiballon, der in den Behälter eingelassen ist. Zwischen Gummiballon und Behälterwand füllt man Druckluft. Läuft die Pumpe und es fliesst nun Wasser in den Ballon, füllt sich dieser und beginnt, die Luft zwischen Ballon und Behälter zu komprimieren. Sobald der Wasserdruck hoch genug ist, stellt die Pumpe ab. Der Druck im Leitungssystem ist so immer zwischen 1.5 – 2.0 bar.

Der Grund für die Wasserleckage ist schnell gefunden: der Druckbehälter hat an einer bearbeiteten Stelle eine Leckage. Dadurch ist die Luft entwichen. Weiter eigentlich nicht schlimm. Aber durch die nun grösseren Bewegungen des Gummiballons ist dieser an einer Stelle durchgescheuert und leckt Wasser in den Raum zwischen Behälter und Ballon – und durch das Loch im Behälter nun auch nach aussen. Erster Schritt der Reparatur also: den Gummiballon reparieren. Das kann ich – kenne ich aus meiner Zeit als Fahrradfahrer 😉
Beim Druckbehälter ist es etwas schwieriger. Der muss gelötet oder geschweisst werden. Da haben wir nichts an Bord. Wir fragen kurzerhand unseren Agenten Javier und der kennt eine gute Werkstatt, wo der Behälter gelötet wird. Zurück an Bord schleifen wir die rostigen Stellen sauber und bemalen sie mit Rostumwandler. Alles zusammenbauen, einbauen, Wasserpumpe einschalten – funktioniert und ist wieder dicht 😊 (Pia meint: «Köbi ist mein Held!!»)
Besuch der Forschungsstation «Estación Charles Darwin» mit der angegliederten Schildkrötenzucht. Hier lernen wir, dass es grundsätzlich 3 verschieden Formen der Schildkrötenpanzer gibt, je nach Lebensraum, in der sich die Schildkröte befindet. Der Panzer der Seeschildkröten ist flach und stromlinienförmig. Bei den Landschildkröten gibt es 2 Formen. Liegt die Nahrung in Bodennähe ist der Panzer rundlich wie eine halbe Fussballkugel. In Trockengebieten, wo die Schildkröten ihre Nahrung an tiefhängenden Zweigen und Sträuchern suchen müssen, hat der Panzer eine Form wie ein Pferdesattel und ist vorne ausgewölbt (Bild). Das erlaubt es dem Tier, seinen Hals weit nach oben zu strecken
Wir versuchen es auch einmal 😊😊
Im Norden von Santa Cruz hat es mehrere kleine Vulkaninseln. Köbi bucht einen Schnorchel Trip zur Isla Bartolomé. Pia streikt diesmal – es ist ihr zu kalt! So unrecht hat sie nicht, wie man aus dem Bild mit dem dick eingepackten Kapitän unseres Ausflugschiffes schliessen kann. Das Wasser hat sich immer noch nicht gross aufgewärmt, immer noch dominiert der Humboldtstrom
Isla Bartolomé: wunderschöne Aussicht über den Westteil der Insel (mit dem berühmten Pinnacle Rock). Im Hintergrund die drittgrösste Insel in Galapagos: Santiago. Der Pinnacle Rock ist der Rest eines Vulkankegels, der von Menschenhand geschaffen wurde: nach dem Angriff der Japaner von Pearl Harbour waren die Amerikaner aufgeschreckt. Ein weiterer Angriff auf den Panamakanal wurde befürchtet. Deshalb stationierte die USA vorgelagert auf den Galapagosinseln Schutztruppen. Zum Training bombardierte die US-Luftwaffe diesen Vulkan, bis am Schluss nur noch dieser Pinnacle stehen blieb
Galapagos Falke. Dieser Kunstflieger will unbedingt ins Bild! Er setzt sich rund 4 Meter von mir entfernt auf das Holzgeländer und trippelt nach und nach näher. Hier ist er nur noch rund 1 Meter entfernt. Nach dem Bild schwingt er sich mit stolz geschwellter Brust wieder in die Luft

Bei einem phantastischen Erlebnis ist die Kamera nicht dabei. Ich schnorchle gerade den Felsen des Pinnacle Rocks entlang (bei Felsen am Ufer ist die Sicht immer gut und es hat viele Fische!) als vor meiner Tauchbrille etwas ins Wasser platscht. Ich gucke hin, sehe nichts, hebe den Kopf aus dem Wasser. Da schwimmt keine 50cm vor meiner Nase ein putziger Galapagos Pinguin. Neugierig beäugt er mich. Da platscht es ein zweites Mal und ein weiterer Pinguin springt vom Felsen herab um zu schauen, was da für ein komisches Ding (also ich) im Wasser schwimmt. Ob wohl mein bunter Neoprenanzug so attraktiv ist? Ich weiss es nicht. Jedenfalls begleiten mich die Beiden für die nächsten rund 20 Minuten. Sie zeigen mir ihre sagenhaften Schwimm- und Tauchkünste und klopfen mit ihrem Schnabel zwischendurch immer wieder mal zärtlich ans Glas meiner Taucherbrille, wie um zu sagen: «Hallo! Nicht einschlafen! Schwimm doch etwas schneller!». Ein unvergessliches Erlebnis!

Aus Europa hören und lesen wir regelmässig Nachrichten und sind einigermassen informiert über das Geschehen. Unser nächstes Ziel soll Französisch Polynesien sein. Diese Inseln stehen unter Französischer Hoheit und viele Beschlüsse, die in Frankreich gelten, werden unverändert auch diesen Inseln in der Südsee auferlegt. Wir werden rund 20-25 Tage unterwegs auf offener See sein, und es kann gut sein, dass sich während unserer Fahrt wieder etwas an der Gesetzeslage ändert. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, hier auf Galapagos die «Booster» Impfung machen zu lassen. Sehr einfach! Mit Pass und Impfzertifikat zur Impfstelle, Personalien eintragen lassen, Ärmel hoch, piek, und schon erledig. Keine 15 Minuten!
Abstieg in einen der zahlreichen, begehbaren Lavatunnels im Hochland von Santa Cruz
Eingangspforte in die Unterwelt
Der Tunnel ist nicht soo spektakulär, wie wir erwartet haben – aber trotzdem ist es spannend
Unsere Zeit in Galapagos neigt sich dem Ende zu. Es war eine fantastische Erfahrung und wir sind froh, haben wir uns entschieden, mit dem eigenen Schiff hierher zu segeln. Die Hürden (Papierkram, Bürokratie, Kosten) waren recht hoch, aber was wir hier erleben und sehen durften, hat uns mehr als entschädigt dafür. Tierwelt, Natur und auch die Menschen – ein Erlebnis, das uns glücklich macht. Bilder, die immer in unserer Erinnerung bleiben werden!

Heute Sonntag erledigen wir nun noch die letzten Einkäufe (frisches Gemüse und Früchte direkt vom Mark, der jeden Tag geöffnet hat). In den letzten Tagen hat Köbi das Schiff inspiziert, Rollen und Blöcke geschmiert, während Pia fleissig den Tiefkühler mit vorgekochtem Essen bestückt hat. Heute erledigen wir noch die letzten Büroarbeiten (wir haben erfahren, dass das Internet in Gambier langsam sein soll), Köbi putz noch die Wasserlinie und Ankerkette (hier sehr stark verschmutzt durch Algenbewuchs) – und dann sind wir segelbereit! Morgen Montag, 27.12.2021 kommen um 11 Uhr lokale Zeit die Behörden an Bord zum Auschecken, und dann sind wir unterwegs: knapp 3’000 Seemeilen bis Gambier!

Wer live mitreisen will, hier der Link:  https://share.garmin.com/EPXFV

Wir melden uns dann wieder von Gambier und berichten, wie es uns auf den 3’000 Seemeilen, weit ab von den Verkehrsrouten, ergangen ist.

Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser

Isla Isabela – die wachsende Insel

Nachdem wir den kleinen Passagier (siehe Schlussbild im letzten Bericht) wieder ausgeladen haben, heben wir am 6. Dezember 2021 auf San Cristóbal spätnachmittags um fünf Uhr den Anker und machen uns auf die 85 Seemeilen lange Strecke zur Isla Isabela. Hinter uns verabschiedet sich das Hafenstädtchen Baquerizo Moreno in der goldigen Abendsonne
Die Isla Isabela liegt im Westen des Galapagos Archipels. Sie ist mit 4’588 km2 die grösste Insel aber gleichzeitig auch eine der jüngsten. Sie ist immer noch am Wachsen, denn 5 der insgesamt 6 Vulkane auf der Insel sind noch aktiv (wenn auch im Moment am Schlafen). Der letzte Ausbruch fand 2018 statt. Die westlich von Isabela gelagerte Insel Fernandina (mit einem der aktivsten Vulkane der Welt) liegt nur noch knapp 2 Seemeilen entfernt. Vielleicht schon beim nächsten Ausbruch werden sie zusammenwachsen – aber das ist hoffentlich erst, wenn wir wieder weg sind 😉
Kurz nach 10 Uhr am nächsten Morgen erreichen wir unser Ziel an der Südküste von Isabela: Puerto Villamil. Die Einfahrt ist etwas heikel, liegen doch überall verstreut Reste von Lavablöcken, die das Meer noch nicht abgetragen hat. Da muss Pia in den Ausguck und uns mit wachsamem Auge an den Ankerplatz lotsen
Die Einfahrt glückt 😊 Wir können uns an den Ausflugsschiffen (Schiffe rechts im Bild) vorbei mogeln und in rund 4 Meter tiefem Wasser hinter einer flachen Inselgruppe aus Lavafelsen in ruhiges Wasser legen (Lupina links im Bild)
Das Wasser zum Anlegepier hin ist verseucht mit vielen felsigen Untiefen, die bei Ebbe aus dem Wasser ragen. Bei Flut (die Differenz beträgt hier etwa 1.5 bis 2 Meter) sind sie aber überdeckt und man sieht sie bei schlechtem Licht nicht. Es braucht gute lokale Kenntnisse, wenn man da sicher an Land will. Wir sind froh, dass es auch hier Taxiboote gibt (2 US-Dollar/Person), und unser Dinghi bleibt gut verstaut auf dem Vordeck liegen. Unschön: für die Benutzung des Piers müssen wir einmalig 10 US-Dollar/ Person bezahlen – das ist, wie wenn du die Benutzung eines Bahnhofes bezahlen müsstest ☹
Wir machen eine 8 Kilometer (retour 16km) lange Wanderung zum Ausflugspunkt «Cerro Radar». Er heisst so, weil die Amerikaner hier im 2. Weltkrieg eine Radarstation eingerichtet hatten, als nach dem Angriff in Pearl Harbour weitere Japanische Angriffe erwartet wurden. Nachdem diese Bedrohung nun nicht mehr existiert, wurde das Eisengerüst der Anlage mittlerweile von den Einheimischen abgebaut und als Baumaterial für die Dachkonstruktionen ihrer Häuser verwendet
Der Weg zum Ausflugspunkt führt uns zuerst am Strand entlang und dann durch ein abwechslungsreiches Trockengebiet. Immer wieder begegnen uns Ureinwohner, die hier auf Isabela viel grösser werden als auf San Cristóbal. Hier können sie gut und gerne über 250kg schwer werden
Auf der Seite zur Insel hin führt unser Weg immer wieder an Lagunen aus Brackwasser (Mischung zwischen salzhaltigem Meerwasser und Süsswasser) vorbei. Hier gibt es genügend Wasser für eine üppige, leuchtend grüne Vegetation
Es gibt sogar Flamingos, die hier heimisch sind. Durch Genforschung weiss man, dass diese eigentlich aus Südamerika kommen. Man vermutet, dass sie durch einen Sturm vom Kontinent auf die Galapagosinseln getragen wurden. Sie ziehen zwar noch von Insel zu Insel, verlassen aber die Galapagos Gegend nicht mehr
Unser Weg führt uns an der «Muro de las Lágrimas» vorbei. Auf Deutsch: die Mauer der Tränen. Hier wurde in den Jahren 1946 bis 1959 weitab vom Kontinent ein «Erziehungs- und Straflager» betrieben. Es war weitherum berüchtigt für seine gewaltsamen und sadistischen Gefangenenwärter. Die Mehrheit der Strafgefangenen (normale Verbrecher aber auch politische Gefangene) kamen nicht mehr lebend aus dieser Strafanstalt zurück. Die Mauer blieb als einziger stumme Zeuge dieser für Ecuador unrühmlichen Zeit, in der viele Gefangene auf unvorstellbar brutale Art und Weise ihr Leben lassen mussten
Fast oben am Aussichtspunkt angelangt führt ein gut befestigter Pfad einem steil abfallenden Kraterrand entlang noch ganz hinauf zum Top
Auch hier findet sich überall goldiges Engelhaar. Eine Mies Art, die in Symbiose mit ihrem Träger lebt, seine Zweige vor der brennenden Sonne schützt und die Feuchtigkeit aus den Wolken auffängt, die sich immer wieder über Nacht an den Bergen bilden
Auf dem Aussichtspunkt «Cerro Radar»: tolle Aussicht zum Hafenort Puerto Villamil, wo die rund 3’000 Einwohner der Insel leben
Zurück am Ausgangspunkt stärken wir uns mit feiner, lokaler Kost. Ein typisches Gericht hier besteht meistens aus Fisch oder Fleisch, frischem Gemüse (das auf den Inseln angepflanzt wird) und Reis. Im ganz draussen auf einem Pier toll gelegenen Restaurant «Royal Rock» ist ein Tagesmenü für 6 US-Dollar nicht nur sehr preiswert, es wird auch fürs Auge wunderschön angerichtet
Ein nächster Ausflug führt uns zum Vulkan «Sierra Negra». Bei diesem riesigen Vulkan ist der Vulkankegel nach einem der früheren Ausbrüche komplett eingesackt. Beim letzten grossen Ausbruch 2005 wurde die eingefallene Caldera mit Lava geflutet und mit einem riesigen, mehrere Meter dicken, schwarzen Gesteinsteppich aus Lava überdeckt. Dieser See aus Gestein ist 10 km lang und 7 km weit, der Umfang des Kraterrandes beträgt rund 40km. 2018 fand der bisher letzte, diesmal etwas kleinere Ausbruch statt.
Die organisierte Tour führt rund 1 Kilometer dem Kraterrand von «Sierra Negra» entlang und zweigt dann ab zum rund 2 km entfernten Vulkan «Chico». Die Vegetation ist anfänglich noch sehr grün …
… mit schönen Blumen am Wegesrand. Wir lernen, dass Blumen auf Galapagos ausschliesslich gelb oder weiss sind. Der Grund ist verblüffend: die Insekten, die es auf die Inseln geschafft haben, reagieren vorwiegend auf diese beiden Farben. Es gibt zwar auch andere Farben, aber wenn die Blüten bereit sind für die Bestäubung, verbleichen sie zu weisser Farbe, um die Insekten anzulocken
Etwas weiter weg vom Kraterrand des «Sierra Negra» (wo der Regen nicht mehr aus den Wolken gekitzelt wird) zeigt sich die Vegetation öde und trocken. Hier gedeiht eine spezielle Kaktusart (lateinischer Name: Candelabro Jasminocereus thouarsii), die nur hier auf «frischem» Lavagestein vorkommt. Anhand seiner Grösse kann das Mindestalter des Lavagesteines abgeschätzt werden. Er wächst pro Jahr 3mm und ist extrem robust. Dieses Exemplar dürfte zwischen 500 und 1’000 Jahre alt sein!
Vor uns zeigt sich eine Landschaft, die stark an eine Kiesgrube erinnert. Jetzt ist alles erkaltet und nur ab und zu finden wir einen Spalt in den Felsen, wo man mit der Hand einen warmen Luftzug fühlt. Zu aktiven Zeiten muss es darunter fürchterlich rumoren, und überall fliesst glühende Lava durch die Berge und Täler aus Geröll
Ein typischer Lavakanal: die flüssig heisse Lava fliesst wie Wasser die Hänge hinunter. An der Oberfläche kühlt sich die Lava schnell ab und beginnt, auszuhärten. Diese ausgehärtete Schicht bildet eine Isolation und darunter kann die Lava weiter fliessen. Wenn die Vulkaneruption zu Ende geht, stoppt der Zufluss von Lava, der Kanal entleert sich wie eine Wasserleitung und zurück bleibt ein Tunnel. Es gibt sie in allen Grössen. Dieser hier hat rund 1 Meter Durchmesser
Ein etwas grösserer, eingebrochener Tunnel. An seinen Wänden sickert Grundwasser durch, welches Nahrungsgrundlage für die ersten Pflanzen (Farne) bildet
Der Kraterrand des Vulkans «Chico» leuchtet in allen Farben. Die rote Farbe deutet auf einen hohen Eisengehalt hin, Gelb heisst viel Schwefel, Schwarz lässt Basalt und Weiss Calcit (Kalkspat) Vorkommen erkennen
Zwei zufriedene Gipfelstürmer auf dem Kraterrand des «Chico»
Eine zutrauliche Spottdrossel will die Vulkanbesucher etwas genauer inspizieren
Eine Lavaechse stellt sich photogen in Pose
Neuer Tag, neuer Ausflug. Diesmal direkt an unserem Pier. Ein Kurzer Fussweg, wunderschön als Boardwalk ausgebaut, führt uns durch die Mangroven an eine poolartige Bucht. Die Schnorchel-Ausrüstung lassen wir diesmal aber auf dem Schiff und geniessen einfach den schönen Wanderweg
Zum Abschied von der Isla Isabela gibt es einen Abschiedskuss eines jungen Seelöwen

Nach einer Woche auf der Insel Isabela lichten wir am Dienstag, 14. Dezember 2021, früh im Morgengrauen den Anker und setzen Segel Richtung Osten zur 45 Seemeilen entfernten Zentrumsinsel Santa Cruz. Wie uns die Überfahrt gelingt und was wir auf der neuen Insel alles antreffen werden – freu dich auf den nächsten Bericht.

Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser

San Cristóbal (Galapagos) – mitten in den Zoo

Am 29 November 2021 fällt unser Anker in der Wreck Bay im Hafen von Baquerizo Moreno auf San Cristóbal. Wir sind das einzige Segelschiff

Kurz vor Mittag sind wir einklariert und fahren mit dem Vertreter unseres Agenten an Land. Uns wurde davon abgeraten, das eigene Dinghi zu verwenden. Das eigene Dinghi benutzt man hier besser nicht. Einerseits gibt es praktisch keine Landestellen, wo man anlegen darf, und andererseits willst du nicht, dass dein Dinghi von den Seelöwen als schön schaukelnde Badeplattform missbraucht wird. Das ist aber alles kein Problem, denn es gibt Wassertaxis, die uns für 1 Dollar pro Person an Land oder zurück bringen. Sehr bequem, schnell und zuverlässig. Vom Schiff aus rufen wir per Handzeichen oder über Funk (VHF Kanal 14) ein Taxi herbei, am Land stehen wir einfach an den Pier und winken eines herbei. Einfach!

Das Wassertaxi bringt uns für 1 Dollar pro Person an Land

Schon beim Setzen des Ankers, aber spätestens an Land realisieren wir: wir sind mitten im Zoo gelandet! Nicht auf der Zuschauerseite, nein, direkt im Gehege drin! Die Tiere, die hier vorkommen, haben vor den Menschen keine Scheu und leben mitten unter ihnen.

San Cristóbal ist die Insel der Seelöwen. Du triffst sie überall an: unter der Parkbank …
… auf der Parkbank …
… überall auf den Felsen am Ufer. Meistens schlafen sie tagsüber, denn in der Nacht schwimmen sie raus auf das offene Meer und schlagen sich an den grossen Fischschwärmen den Bauch voll

Die Tierwelt auf den Galapagos Inseln ist einzigartig. Das Galapagos Archipel liegt rund 1’000 Kilometer vor der Küste von Ecuador. Es besteht aus 13 grossen Inseln (mit mehr als 10 km2), neun mittleren Inseln (1-10 km2) und weiteren 107 kleineren Inselchen, die um den Äquator verteilt sind. Es wird geschätzt, dass die Entstehung der ersten Insel vor mehr als 5 Millionen Jahren als folge tektonischer Aktivitäten stattfand. Die jüngsten Inseln, Isabela und Fernandina genannt, befinden sich noch im Entstehungsprozess. Der jüngste Vulkanausbruch wurde 2020 registriert. Die tektonische Platte, auf der die Galapagos Inseln liegen, bewegt sich mit 3-9cm pro Jahr in Richtung Südamerikanischer Kontinent. Darunter liegt ein sogenannter «Hot Spot», eine heisse Stelle im Erdinnern, die immer wieder dafür sorgt, dass Lava an die Erdoberfläche gedrückt wird. Das erklärt, dass die ältesten Inseln im Osten liegen, und die jüngsten im Westen.

Alle Lebewesen, die sich auf den Inseln befinden, sind auf die Inseln geschwommen (z.B. Fische, Seelöwen, Pinguine), geflogen (z.B. Vögel, Samen von Pflanzen) oder geschwemmt worden (z.B. Reptilien, Insekten auf Treibgut). Einmal auf den Inseln angekommen haben sich die Lebewesen genau auf das vorherrschende Klima und die vorhandene Nahrung eingestellt. Das erklärt, warum es hier Arten gibt, die es sonst nirgends auf der Welt gibt. Das erkannte auch Charles Darwin, als er am 18. September 1835 anlässlich einer Expedition mit der HMS Beagle auf San Cristóbal landete und die spezielle Flora und Fauna hier antraf. Unter anderem auch diese Entdeckungen mündeten schlussendlich in der berühmten, damals revolutionären Evolutionstheorie von Charles Darwin.

Ecuador Krebs, nur auf Galapagos ist er so farbig
Galapagos Lava Eidechse, das am häufigsten gesichtete Reptil auf den Galapagos Inseln. Davon gibt es 7 verschieden Arten. Diese mit weissen Streifen an der Seite gibt es nur auf San Cristóbal
Meerechse, nur auf den Galapagos Inseln vorkommende Leguan Art, die bis zu 1.30m lang werden kann. Dieses Männchen ist gerade dabei, sich ein neues Kleid anzuziehen. Das alte (braun) weicht dem neuen (schwarz)
Die Meerechse ist unter den heute lebenden Echsen die einzige Art, die ihre Nahrung (hauptsächlich Algen) im Meer sucht. Dabei können sie bis zu einer halben Stunde unter Wasser bleiben und bis auf 15 Meter tief abtauchen. Das mit der Nahrung aufgenommen überschüssige Salz scheiden sie durch Chlorid-Zellen in Drüsen an den Nasenlöchern aus. Das wird dann mit einem kräftigen Schnauben entsorgt
Wanderung zu Bahia Darwin im Nordosten unseres Ankerplatzes. Die Wanderung beginnt in einem sehr interessanten und informativen Interpretations-Zentrum und führt dann auf gut ausgebautem Wanderweg durch die küstennahe Trockenzone
Blick über die Darwin Bay. Hier ist Charles Darwin mit der HMS Beagle im Jahr 1835 gelandet. Im Hintergrund ein Versorgungschiff, dessen Fracht auf offenem Meer umgeladen wird auf einen kleineren Frachter mit weniger Tiefgang
Die Vegetation auf den Inseln ist vielfältig. An der Küste wachsen besonders salztolerante Arten. Unmittelbar danach folgt eine Trockenzone, eine Halbwüste, weil es in diesem Bereich praktisch nie regnet (Bild). Je weiter man in die Höhe geht, umso feuchter wird das Klima
In der Trockenzone gibt es zwar keinen Regen, aber besonders in den Sommermonaten viel Feuchtigkeit in der Luft. Die Bäume und Sträucher sind entsprechend überdeckt mit Mies, welches das Wasser aus dem nebelartigen Niederschlag auffangen kann
Nach der Darwin Bay geht’s noch weiter der Küste entlang zum Playa Baquerizo. Ab hier ist der Wanderweg etwas beschwerlicher, dafür umso spannender
Monument von Charles Darwin an der Darwin Bay
Blaufuss Tölpel, diese gibt es nicht nur auf Galapagos. Das Wort «Tölpel» stammt übrigens vom Wort «Tollpatsch» ab. Die Tölpel sind zwar ausgezeichnete Flieger, aber ihre Fortbewegung an Land regen schon zum Schmunzeln an
Darwin Fink. Auf Galapagos gibt es insgesamt 13 Unterarten dieses Finkes. Für den Unterschied sorgt die Nahrung. Je nach Nahrung ist der Schnabel speziell dafür ausgebildet
Galapagos Fliegenschnäpper
Ohrwurm-Möve oder auch Galapagos-Möve genannt. Charakteristisch sind ihre roten Augenränder. Sie ist nur auf den Galapagos heimisch, fliegt aber bis weit runter in den Süden des Südamerikanischen Kontinentes
Galapagos brauner Pelikan. Auch diese Unterart der Pelikane gibt es nur auf Galapagos. Besonderes Merkmal ist der weisse Kopf und der braungraue Flaum an Hinterkopf und Hals
Obwohl die Wassertemperaturen zu dieser Jahreszeit recht frisch sind (20°C an der Oberfläche – ok, für Hartgesottene kein Problem, aber wir wurden die letzten 2 Jahre in der Karibik bei 26°C und mehr zu Weicheiern 😊) entscheiden wir uns für einen Tauch- und Schnorchel-Ausflug zum El Leon Dormido (auch Kickers Rock genannt). Diese Felsinsel ragt steil aus dem Meer empor und hier soll es vor allem auch grosse Tiefseefische haben
Zuerst fesseln uns beim Eintauchen ins Wasser die faszinierende Artenvielfalt der Korallen und ihre Farbenpracht
Dann wird es plötzlich dunkel um uns, und wir sind mitten in einem Riesenschwarm von Fischen. Sie suchen in der Nähe der Felswand Schutz vor Raubfischen
Die Felswand fällt fast senkrecht 50-100 Meter in die Tiefe. An dieser Wand wachsen Korallen und bieten Unterschlupf für viele Lebewesen. Diesen Fisch kenne ich leider nicht – falls du ihn kennst, lass es mich wissen!
Eine Schildkröte kommt zu Besuch und beobachtet uns Taucher und Schnorchler von knapp unter der Wasseroberfläche
Ein Seelöwe will mit mir spielen
Ein mächtiger Stachelrochen (sicher über 1.2m Durchmesser) duckt sich auf die Felsen
Ein nächstes Highlight der beiden Tauchgänge: ein Skorpion-Fisch, der sich nahezu perfekt der Umgebung anpasst
Und dann plötzlich Hektik in der Tauchgruppe. Das Wasser ist etwas eingetrübt und die Sicht nicht ganz gut. Aus etwa 10 Meter Distanz taucht aus dem trüben Wasser der erste Hai auf. Es ist ein harmloser Galapagos Riff Hai, etwa 3m gross
Ein paar Meter über uns zieht ein Hammerhai seine Kreise
Und zum Abschluss dieses unvergesslichen Schnorchel- und Tauchausfluges: ein Seepferdchen (ich sehe zum ersten Mal eines in freier Wildbahn)

Nach einem Faulenztag, den wir mit diversen Tätigkeiten auf dem Schiff verbringen juckt es uns wieder in den Beinen und wir wollen die Küste hinter dem Flugplatz von Puerto Baquerizo Moreno erkunden.

Die Wanderwege im Nationalpark sind überall immer gut markiert und beschildert, und gut unterhalten
Wir sind hier in einer Gegend der Insel, wo es im Sommer nie regnet und im Winter jeweils fast täglich kurz und heftig. Dieser Kaktus hat sich perfekt an diese Situation angepasst. Ein normaler Kaktus würde bei viel Wasser zu kopflastig und daher umknicken. Diese Kaktusart beginnt das Leben als einzelnes Blatt, das aus dem Boden wächst (Pfeil 1). Dann vermehren sich die Blätter in einer Reihe und verzweigen sich noch nicht (Pfeil 2). In der dritten Phase verdicken sich die unteren Blätter zu einem Stamm (Pfeil 3) und erst darüber verzweigen sich dann die Triebe.
Und so sieht der Kaktus in seiner ausgewachsenen Form aus – wie ein Baum – perfekt angepasst an die Rahmenbedingungen, in denen er gedeiht …
… und sogar schöne Blüten bringt dieser spezielle Kaktus hervor
Das Ende unserer Wanderung, die Barranco Klippe. Hier erkämpft sich das Meer zurück, was ihm vor Millionen von Jahren durch heisse Lava genommen wurde
Meist kocht Pia uns ein feines Nachtessen auf dem Schiff. Ab und zu, vor allem zur Belohnung nach einem körperlich anstrengenden Ausflugstag, gönnen wir uns ein schmackhaftes Essen in einem lokalen Restaurant. Hier ein leckeres «Arroz marisco»
Die Galapagos Inseln sind auch bekannt für ihre Riesenschildkröten. Der Mensch hatte sie bis zum Ende des letzten Jahrhunderts fast völlig ausgerottet. Zusätzlich führten Naturkatastrophen (Vulkanausbrüche) dazu, dass ganze Kolonien unter heisser Lava und Asche verschüttet wurden. Hier besuchen wir «La Galapagera», eine sehr naturnahe Aufzuchtstation, wo Riesenschildkröten unter geschützten Bedingungen aufgezogen und im Alter von 6 Jahren wieder in die Natur entlassen werden
Die Schildkröten auf San Cristóbal können bis zu 150 Jahre alt werden. Pro Jahr legen sie zwischen 8-14 Eiern, aus denen in freier Natur etwa 20% Junge schlüpfen. Ausgewachsen wiegen sie im Schnitt um die 90 Kilo, die mächtigeren Männchen können bis zu 250kg schwer werden
Diese riesigen Landschildkröten ernähren sich ausschliesslich vegetarisch. Der auf Galapagos einzigartige «Manzanillo» Baum, der einen für die menschliche Haut irritierenden Saft hat und dessen Früchte für alle bekannten Lebewesen giftig sind, ausser für die Riesenschildkröten, liefert ihnen reichlich Nahrung

Unglaublich, was wir in den paar Tagen auf San Cristóbal alles an Tieren sehen und erleben durften. Du bist hier mitten in einer phantastischen Natur und jeder Tag lässt dich wieder etwas Neues entdecken. Wunderbar, wir sind absolut begeistert! Wir könnten noch lange hier bleiben, aber es gibt noch viel mehr zu sehen auf Galapagos. Mit dem Segelboot dürfen wir diejenigen Inseln anfahren und dort auch ankern, welche bewohnt sind. Als nächstes laufen wir nun die Isla Isabela an. Es ist die grösste Insel auf Galapagos und noch vulkanisch aktiv. Sie liegt rund 85 Seemeilen von San Cristóbal entfernt.

Dieser Kerl will unbedingt mitreisen – mal schauen ob er seetüchtig ist 😊
Zur Sicherheit, dass kein Seelöwe ins Cockpit kommt, haben wir den Heckeingang mit Fendern versperrt.

Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser