Bevor wir Nagar Ujong westwärts verlassen, erkundigen wir uns im Internet und auf einer WhatsApp Gruppe, wo wir unser Problem mit der undichten Wellenabdichtung gelöst bekommen können. Um die Dichtung zu ersetzen, muss das Schiff aus dem Wasser genommen werden. Bei dieser Gelegenheit wollen wir gleich noch andere periodische Unterhaltsarbeiten, wie etwa ein neues Antifouling (Anstrich des Unterwasserschiffes) und Ersatz einzelner in die Jahre gekommene Borddurchlässe ausführen. Wir schreiben 2 Volvo Vertreter in Jakarta und 2 in Singapore an. Volvo deshalb, weil es der Hersteller der Wellendichtung ist und auch der Motor mal wieder eine Wellnesskur verdient hat. Beide Vertretungen aus Singapore melden sich umgehend, von Jakarta niemand. Schlechte Referenz für Jakarta. Wir hoffen immer noch, dass es in Jakarta klappen könnte, und fahren in Nagar Ujong zusammen mit unserem befreundeten Boot SY Kama los entlang der Nordküste von Flores westwärts.
Der erste Teil der Reise wird zum Tageshüpfen entlang von Flores. Wir freuen uns auf Komodo und Lombok. In Lombok hätten wir nach ursprünglicher Planung das Schiff über Weihnachte stehen lassen und wären in die Schweiz gereist. Wegen dem Wassereinbruch wird nun nichts daraus. Die neue Planung sieht nun vor, zügig in Richtung Jakarta, oder, wenn sich da niemand meldet, der uns helfen kann, direkt weiter nach Singapore zu fahren.Uns fällt positiv auf, dass in vielen Teilen von Indonesien die Fischer ihr Handwerk nach alten Traditionen ausüben. Das war leider nicht immer so, denn es gab Zeiten, da wurde in Indonesien die Natur mit Dynamit und industrieller Grundfischerei systematisch zerstört. Das scheint nun aber Geschichte zu sein. Je nach Region sind die Boote anders gebaut. Dieses hier hat auf beiden Seiten Ausleger, die in der Schiffsachse an Stangen aufgehängt sind. Aus der Distanz könnte man meinen, es laufe eine Spinne übers Wasser.Auf der kleinen, vorgelagerten Insel Bampa Barat ankern wir für eine Nacht und geniessen mal wieder einen Spaziergang an einem einsamen Strand mit anschliessendem Schnorcheln zurück auf das Schiff.Anders als in Australien kann man hier gefahrenlos auch bei Sonnenuntergang um das Schiff schwimmen. Herrlich!Die Nordküste von Flores ist touristisch praktisch nicht entwickelt. Einzig der westliche Bereich ist vor allem bei einheimischen Touristen als Ausgangspunkt für eine Tour zur benachbarten Komodo Insel sehr beliebt. Auch hier, im bekanntesten Ort der Gegend, Labuan Bajo, findet man aber keine protzigen Hotelbauten, sondern sanften Tourismus. Die Ausflugsschiffe, die zum Teil auch mehrtägige Touren unternehmen, sind praktisch alle noch aus Holz gebaut. Ein Werkstoff, der vor Ort wächst, und den die Einheimischen noch sehr gut zu verarbeiten wissen – ein seit Generationen überliefertes Handwerk.In den Strassen von Labuan Bajo herrscht ein wuseliges Treiben. Wir erfahren, dass immer noch viel im Tauschhandel funktioniert. So zum Beispiel wird hinter diesen Fischständen in einem gemeinschaftlich betriebenen Restaurant direkt gegessen, was Fischer in der Nacht gefangen und Landwirte auf dem Feld geerntet haben. Jeder trägt auf diese Weise etwas zum üppigen Abendessen bei.Hier fasziniert uns einerseits die Strassenbautechnik, aber am meisten bestaunen wir die Sonnenhüte der Bauarbeiter!Nicht unsere Idee! Die Kinder sind uns nachgerannt und wollten, dass wir ein Bild machen von ihnen – fröhliche, unbeschwerte Jugend!Natürlich geniessen wir auch immer wieder die leckere einheimische Kost: hier frittierte Calamari und Fisch.Abendstimmung in Labuan Bajo. An vielen Orten ist dem Ufer ein Korallengarten vorgelagert. Damit trotzdem Schiffe anlanden können, haben Hotels und Resorts lange Landestege ins Meer hinaus gebaut. Dieser ist deutlich über hundert Meter lang und sehr robust gebaut.Von Jakarta haben wir 1 Woche nach unserer letzten Anfrage immer noch keine Antwort erhalten. Wir beschliessen deshalb, von Labuan Bajo aus möglichst zügig durch die Flores See in Richtung Java See zu segeln. Es ist nun der 1. November, und es sind ab jetzt bereits die ersten Monsun Einflüsse zu erwarten. Würden wir länger hierbleiben und müssten dann tatsächlich direkt bis Singapore durchsegeln, hätten wir sowohl starke Winde wie grosse Strömung gegen uns. Die ersten Tage der Weiterfahrt sind sehr angenehm, da es fast keine Wellen hat und einigermassen genug Wind zum Segeln. Das Grosssegel bleibt immer auf Backbordseite, die Genua wechseln wir öfter hin und her zwischen ebenfalls Backbordseite oder dann Steuerbordseite mit Spi-Baum.Nach ein paar Tagen kündet sich ein Wetterwechsel an. Der Wind dreht und kommt nun aus westlicher Richtung, am Horizont künden sich schwere Regenwolken an – typisches Monsun Wetter.Es geht nicht lange und wir erleben die ersten Gewitter. Diese beginnen meist mit sich riesig auftürmenden, dunklen Wolken, dann mit einem raschen, heftigen Windanstieg. Am Tag ist das weniger ein Problem, da warnen einem die weissen Schaumkronen auf den Wellen und man kann rechtzeitig reffen. In der Nacht hilft uns das neue Radar, die Regenzellen zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Kurz nachdem dann der Regen einsetzt, fällt der Wind zusammen und nach einer halben Stunde ist der ganze Zauber wieder vorbei. Leider sind die Unwetter in dieser Gegend immer öfter von heftigem Blitz und Donner begleitet. Da würden wir gerne unseren 20 Meter hohen Mast einziehen können. Leider geht das nicht, und es bleibt uns effektiv nicht viel anderes übrig, als auf unser Glück zu vertrauen. Blitzeinschläge sind von Seglern sehr gefürchtet, weil es keine nachweislich brauchbaren, zuverlässigen Blitzableiter gibt.Mit dem Einsetzen der ersten Monsun Ausläufer beginnt eine anspruchsvolle Phase. Die Hauptströmung im Meer fliesst nun von Nordwest nach Südost. Das Bild vom Wetter App «Windy» zeigt die Strömung in der Java See. Der blaue Punkt stellt unsere aktuelle Position dar. In diesem Bereich haben wir mit rund 2 Knoten Gegenstrom zu rechnen.Bei wenig Wind oder gar Gegenwind wird das Vorankommen in einer Gegenströmung schwer. Wir versuchen in die schwächere Strömung nahe der Küste entlang auszuweichen, um beim Aufkreuzen einigermassen gute Wendewinkel zu erzielen. Wir kommen nur langsam vorwärts. Zum Glück lässt die Strömung im 6 Stunden Takt jeweils nach oder dreht sogar um, das hilft uns mindestens zeitweise beim Vorwärtskommen.Je näher wir uns im Küstenbereich aufhalten, umso häufiger treffen wir Fischerboote an. Diese sind vor allem nachts von den Seglern gefürchtet, weil sie auf Radar schlecht oder gar nicht zu erkennen sind, weil sie immer wieder unerwartete Richtungswechsel durchführen, und weil sie manchmal mehrere hundert Meter lange Netze hinter sich herziehen.Dies Typen von Fischerbooten sind sehr schnell. Gefährlich sind sie vor allem, weil man sie auch bei Tageslicht nur schlecht sieht und sie lange Schleppleinen hinter sich herziehen.Diese kleinen Fischerboote machen uns weniger Sorgen.Im Kampf gegen Wind und Strom brauchen wir unseren Motor viel häufiger, als geplant. Das letzte Mal haben wir in Australien Diesel gebunkert. Ein Schiff aufzutanken ist in Indonesien recht schwierig. Zum Glück haben wir seit Australien nun auch Starlink an Bord und können vom Schiff aus ins Internet. Dort finden wir heraus, dass wir angeblich auf der Insel Bawean Treibstoff kriegen können. Am 8. November erreichen wir die kleine Insel in der Java See und ankern direkt neben diesen schön bunten Fischerbooten.Bereits am nächsten Morgen liefert uns Bung Dj Gaul – kurz «Dj» genannt – mit seinen 3 Helfern 400 Liter Treibstoff. Es ist kein Diesel, wie wir ihn kennen, sondern ein aus alten Pneus durch chemische Zersetzung hergestellter Treibstoff, hier «Bio Solar» genannt. Wir waren sehr skeptisch und hatten uns vorher über Internet Foren erkundigt, ob dieser Brennstoff von unserem Motor verwertbar ist. Die Informationen waren durchwegs positiv, jedoch müsse man sehr auf die Sauberkeit achten. Nun, ich lache zwar auf dem Bild, aber 2 Kanister (insgesamt 75 Liter) muss ich schlussendlich zurückweisen, weil es nach meinem Dafürhalten zu viel Dreck und Wasser in der Flüssigkeit hat.Bei Dj (Mann im Bild) buchen wir für den nächsten Tag eine eintägige Tour. Das Ganze kostet uns umgerechnet 35 Schweizer Franken und beinhaltet ihn als Führer, Auto, Fahrer, Mittag- und Abendessen. Dj ist auf Bawean aufgewachsen und weiss uns viel zu erklären. Es gibt viele Moscheen in Indonesien. Uns fällt aber auf, dass nicht überall der islamische Gebetsruf gleich oft und in der gleichen Intensität vom Minarett aus über die Dächer schallt. Dj erklärt uns, dass in einigen Gegenden die Gläubigen sehr viel Rücksicht nehmen aufeinander, andersgläubige Menschen respektieren. Hier in Bawean erinnern die Muezzins mit ihrem Aufruf zum Gebet nur bei Tageslicht, und nicht auch noch in späten Abendstunden und mitten in der Nacht. Ihr Gebetsgesang tönt auch viel schöner und harmonischer als andernorts.Baugerüst auf indonesische Art. Bambus ist zwar sehr stabil und tragfähig, trotzdem scheint uns das etwas wackelig.Das Leben auf dem Land ist sehr einfach.Nicht ganz SUVA konform: Reparatur einer elektrischen Leitung über einem Bachbett.Der Ausflug führt uns zu einem bei den Einheimischen als spiritueller Ort bekannten Wasserfall (Gherujhukan Laccar).Mittagessen beim Wasserfall bestehend aus gebratenem Hühnchen, Reis und Gemüse. Gegessen wird traditionell auf einer Holzbühne, die man überall vor Häusern, in Parks und an Ausflugszielen antrifft. Auf dem Bild unser Fahrer (vorne rechts) und Dj.Das Leben mag noch so einfach sein – die Indonesier sind sehr sauber.Die Reisfelder werden sehr sorgsam gepflegt und unterhaltenUnser Abendessen (oder eigentlich ist es ein spätes Nachmittagsessen) hat Dj an unserem letzten Ausflugsziel, einem See, eingeplant. Ganz nach indonesischer Gepflogenheit besorgt er unser Essen in einem Restaurant am Strassenrand. Eigentlich ist es ein Imbissstand mit spartanischer Küche, aus der aber sehr schmackhafte Grillade (in unserem Fall Fisch) gezaubert wird.Die Besitzerin des Restaurants möchte ein Bild machen mit uns – dafür zieht sie sich extra ein Kopftuch über.Unser letztes Ausflugsziel, der Lake Danau Kastoba, ein über hundert Meter tiefer Kratersee.Zum Abschluss möchte uns Dj noch sein Haus und seine Familie zeigen. Wir spüren förmlich, dass es ihm sehr wichtig ist, dass wir seiner Einladung Folge leisten. Sein aus Stein und Beton gebautes Haus ist relativ neu. Möbel gibt es noch keine, dazu hat das Geld bisher nicht gereicht. Die grüne Wolldecke wird extra für uns auf dem Boden ausgebreitet, denn nach indonesischer Sitte gebührt einem Besucher der beste Platz im Haus. Ein bewegender Moment: Dj’s Frau ergreift die Hand von Pia und sucht die Nähe zu ihr.
Noch auf Bawean entscheiden wir, dass wir die Reparatur der undichten Welle und die geplanten Unterhaltsarbeiten nicht in Jakarta, sondern definitiv in Singapur durchführen wollen. Jakarta wäre uns zwar lieber gewesen, da näher und wohl billiger, aber die fehlende Reaktion auf unsere Anfragen lässt uns daran zweifeln, dass es dort klappen würde. Das bedeutet für uns, statt nur noch 350 Seemeilen westwärts bis Jakarta mit einem gut segelbaren Am-Wind Kurs, doppelt so viele Seemeilen genau gegen Wind und Strömung. Also viel Motoren! Noch vor der Weiterfahrt wissen wir, dass wir unterwegs vermutlich nochmals einen Stopp einlegen müssen, um weiteren Treibstoff zu bunkern.
Proviant haben wir genügend an Bord – und dank flacher See fällt Pia auch das Brotbacken unterwegs nicht so schwer.Für den zweiten Tankstopp auf der ungeplanten Reise nach Singapore wählen wir eine Insel direkt auf unserer Strecke aus: Belitung, eine für die Bewohner der Grossstädte auf Java beliebte Feriendestination.Belitung ist bekannt für seine grossen Granitfelsen, die überall wie Skulpturen aus dem Meer ragen.Findige und geschäftstüchtige Einheimische haben erkannt, dass viele ausländische Yachten auf ihrer Weltumsegelung hier vorbeikommen und einen Zwischenhalt einlegen. Kurzerhand haben sie eine Yacht-Club gegründet und bieten ihre Unterstützung und Dienste an. Für uns organisieren die beiden «Unternehmer» Erwan und Eddie zum Beispiel Diesel in bester Qualität, direkt aufs Schiff geliefert. Wir werden gebeten, uns auf ihrer Besucherwand zu verewigen, was wir gerne machen.Eddie ist ganz stolz auf ein Bild mit Pia
Das Ausklarieren aus Indonesien nach Singapore haben wir in Batam, einer Nachbarinsel zu Singapore geplant. Bei einer Anfrage dort erfahren wir, dass die lokalen Behörden auf den Beizug von «Agenten» bestehen, die ihre «Unterstützung» anbieten zu einer unanständig hohen Geldsumme, die etwa 2 Monatslöhnen eines durchschnittlichen Arbeiters entspricht. Das ist reine Korruption, denn gemäss offiziellen Informationen der Regierung ist der Beizug von Agenten zum Ein- oder Ausklarieren nicht erforderlich. Wir lassen es die Behörden von Batam wissen, dass wir ihr Handeln als illegal betrachten. Wir entscheiden uns, bereits in Belitung auszuklarieren. Ein perfekter Entscheid!
Mit Hilfe eines von Eddie gemieteten Motorrollers klappern wir alle 4 erforderlichen Ämter (Gesundheit, Zoll, Immigration und Hafenmeister) ab.Beim Zoll werden wir sogar mit einem frisch gebrühten indonesischen Kaffee verwöhnt, während wir auf die Dokumente warten.Soeben sind wir zum Belitung Yachtclub zurückgekehrt, ausklariert und bereit für das letzte Teilstück nach Singapur. 350 anstrengende und anspruchsvolle Seemeilen warten auf uns – aber die Moral der Crew ist gut!Die Strecke nach Singapore (schwarze Linie) verläuft entlang der Ostküste von Sumatra durch die Natuna See. Hier erwarten uns starke Strömungen und flaches Wasser mit vielen Untiefen und Inseln. Das Bild zeigt die Strömung in diesem Gebiet zu einer bestimmten Zeit, wobei Grün leichte Strömung, Gelb mittlere und Rot starke Strömung bedeuten. Mit Gezeiten und Windstärke verändern sich deren Richtung und Stärke. Wir wissen: die meiste Zeit ist die Strömung gegen uns, der Wind ist es in dieser Jahreszeit immer. Aber: da der Wind eher schwach ist dürften die Wellen nicht zu hoch sein. Immerhin etwas!Je mehr wir uns Singapore nähern, umso intensiver wird der Schiffsverkehr. Die grossen Frachter bereiten uns keine Sorgen. Mühsamer sind da eher die Fischerboote aus Holz, die man auf dem Radar nicht erkennen kann, oder dann diese Schleppverbände: ein relativ kleiner Schlepper, der in einem Abstand von ungefähr 500 Metern ein riesiges Floss hinter sich herzieht. Geraten wir da mit unserem Segelboot dazwischen – dann wird’s lebensgefährlich.Nebst den oben beschriebenen Herausforderungen plagen uns auch immer wieder heftige Gewitter, die für diese Region in dieser Jahreszeit ganz normal sind. Unsere Aufmerksamkeit wird stark beansprucht.Ein kleiner Nebeneffekt unserer unplanmässigen Reise nach Singapore: wir haben keine Gastlandflagge an Bord. Kurzerhand schnappt sich Pia eine andere an Bord befindliche Flagge, schnippelt da den blauen Teil weg, so dass nur noch die rote und weisse Fläche übrigbleiben, und näht dann darauf aus weissen Stofffetzen Mond und Sterne, welche die Singapore Fahne zieren.Am 27. November 2021 haben wir auf dem Weg von Panama nach Galapagos den Äquator von Norden nach Süden überquert. Seither haben wir uns auf der Südhalbkugel aufgehalten. Nach ziemlich genau 4 Jahren, am 18. November 2025, überfahren wir den Äquator erneut, diesmal von Süd nach Nord – wir sind zurück auf der Nordhalbkugel. Der Pfeil zeigt den Moment, wo wir bei 104 Grad und 12.656 Minuten östliche Länge über die Nulllinie fahren.Letzter Sonnenuntergang, die letzte Nacht auf See beginnt. Die Fahrt von Belitung nach Singapore verläuft absolut problemfrei, und trotzdem wird sie eingehen in eine unserer unbeliebtesten Fahrten, denn praktisch die ganze Zeit brauchen wir den Motor. Ohne dessen eisernen Schub würden wir uns jetzt noch mit Aufkreuzen abmühen. Einmal mehr sind wir uns bewusst, welche enormen Leistungen die Segler vor der Motorisierung vollbracht haben.Bei Tagesanbruch legen wir vor der Einfahrt in die sehr stark befahrenen Verkehrsgebiete von Singapore einen kurzen Zwischenstopp ein und lassen uns treiben: die Gastlandflagge von Singapore und die gelbe Q Flagge (Quarantäne) wollen gesetzt werden.Am 19.11.2025, um 9 Uhr, erreichen wir nach fast 70 Stunden Motorfahrt den Hafen von Singapore. Das Bild zeigt den markanten Leuchtturm der Raffles Marina mit der malaysischen Stadt Johar im Hintergrund.Während wir die Arbeiten für unsere Lupina und die Flüge für unsere Weihnachtspause in der Schweiz organisieren, bleibt uns genügend Zeit, die Infrastruktur einer der berühmtesten Marinas zu geniessen.
Ursprünglich wollten wir das Schiff gleich nach unserer Ankunft aus dem Wasser holen. Die Leckage an der Welle hat sich aber in den letzten Tagen deutlich reduziert, und die automatische Bilgen Pumpe fördert das eindringende Wasser mühelos und zuverlässig aus dem Schiffsbauch. Hauptgrund für die Planänderung ist aber eine blockierte Bankzahlung. Verständlicherweise verlangen Unternehmen in der Schifffahrtsbranche eine Anzahlung, bevor sie mit ihrer Arbeit beginnen. Diese haben wir via Bankzahlung auch getätigt, aber das Geld ist nicht beim Unternehmen eingetroffen. Unsere Nachforschung ergibt, dass eine bankinterne KI-Software unsere Zahlung als mögliche Umgehung eines Embargos gegen Syrien identifiziert hat, da die Buchstaben SY nebst Segel Yacht auch als Abkürzung für Syrien stehen. Die Amerika hörige Grossbank UBS lässt grüssen – bis heute ist es uns nicht gelungen, die Zahlung frei zu bekommen.
Lupina bleibt bis zu unserer Rückkehr Mitte Januar 2026 in der Raffles Marina, Singapore. Erst dann wird sie aus dem Wasser geholt für die Reparatur der Wellendichtung und den geplanten Unterhalt.
An dieser Stelle schliessen wir das Segeljahr 2025 ab und freuen uns auf ein paar Wochen mit unseren Familien und Freunden in der Schweiz. Euch allen wünschen wir einen schönen Rest des Jahres und freuen uns darauf, euch auch im kommenden Jahr mit an Bord nehmen zu dürfen. Als kleines Geschenk an euch werden wir in der Festtagszeit das bisher nicht veröffentlichte Video unserer Landreise ins Herz von Australien hochschalten.
Es bleibt spannend! Folge der Lupina im Kielwasser!