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Viel Spass beim Lesen.

Pia und Köbi auf grosser Fahrt
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Die Ersatzteile für unseren Wassermacher sind endlich in Las Palmas angekommen. Nachdem die lokale Firma, ROLNAUTIC, 2 Wochen lang wenig unternommen hatte, um an die Teile zu kommen, ist der Einbau dann aber sehr fix und schnell ausgeführt worden. Nun läuft die Maschine perfekt und wandelt Salzwasser zu gutem Trinkwasser um. Rund 60 Liter in der Stunde. Damit sind wir nun autonom und nicht mehr auf eine gute Wasserversorgung im Hafen angewiesen. Der Wassermacher, der unter 12 Volt Strom betrieben wird, saugt Meerwasser von aussen an, pumpt es zur Reinigung durch diverse Filter und presst es dann durch 2 lange Zylinder, wo das Wasser osmotisch entsalzt wird. Bevor das so entstandene Süsswasser dann in den Wassertank gelangt, wird es noch elektrisch entkeimt. Bei unserem Wasserverbrauch werden wir die Anlage zirka alle 2-3 Tage benutzen.
Die Wartezeit in Las Palmas haben wir mit vielen Spaziergängen durch die Stadt verkürzt und uns selber dabei „entschleunigt“. Angela, Pia’s Tochter, die in Bonaire lebt, meinte augenzwinkernd zu uns: „Welcome to the real world – nun könnt ihr euch auf das Leben in der Karibik vorbereiten“
Schon länger haben wir uns darauf gefreut, Weihnachten auf der Lupina zu verbringen – nur wir Zwei – ganz gemütlich. Pia kocht sehr gerne (und gut!) und hat mich, den Schreibenden, und sich mit einem genussvollen 5-Gang Menü verwöhnt. Mehrmals in den Tagen vor Weihnachten konnte man sie antreffen, wie sie über alte Kochbücher gebeugt sich von den vielen feinen Sachen inspirieren liess.
Am 25. Dezember dann segeln wir die rund 35 Seemeilen nach Süden in den Hafen von San Miguel. Hier lagen wir Ende Oktober schon mal und haben vom lokalen Segelmacher, Thomas Studer, einem ausgewanderten Schweizer aus dem Bernbiet, ein neues Genua-Segel bestellt. Dies wollen wir uns abholen und gleichzeitig auch noch den 3000 Stunden Service am Volvo Motor machen lassen. Eigentlich hätten wir auch 1 oder 2 Tage später segeln können, aber am 25. Dezember haben wir viel Wind, müssen zwar aufkreuzen, können aber den grössten Teil der Strecke segeln.
Die Servicearbeiten am Motor sind erledigt und wir wären bereit, weiter südwärts zu ziehen. Aber das neue Segel, das seit Ende November in den Händen von TNT, einer international bekannten Transportfirma, liegt, ist noch nicht da. Anfragen beim Kundendienst und der Zollabfertigungsabteilung dieser Firma verlaufen ins Leere. Hotline Nummern werden nicht beantwortet – bei Mails wird automatisch der Empfang bestätigt, dann Funkstille. Wirklich ein Frust – unglaublich, dass sich eine Transportfirma diesen lausigen Kundendienst leisten kann. Aber wie sagte doch Angi auf Bonaire: „welcome to the real world – ein gutes Training für die Karibik!“
Also, wir üben Geduld und warten 🙂
Eigentlich war unser neuester Plan, Neujahr in El Hierro, der südlichsten Insel in den Kanaren, zu verbringen. Dieser Plan braucht wohl demnächst eine Revision. Die Crews von „Karl“ und „Blue Tiger“ sind nicht unglücklich darüber. Wir haben mit ihnen am Tapas Abend in Las Palmas abgemacht, dass wir Neujahr zusammen feiern wollen. Nun müssen sie vielleicht nicht so weit segeln, um mit uns zu feiern.
Schaun wir mal 🙂
Noch immer lässt uns ROLNAUTIC so ziemlich hängen und kümmer sich wenig bis nicht um unsere fehlenden Ersatzteile. Zum Glück haben wir nun direkten Kontakt und können mit dem Lieferanten vereinbaren, dass die Teile in einem Paket zusammengefasst von der USA direkt nach Las Palmas geschickt werden, und nicht wie sonst üblich über ihr Zentrallager für Europa in Deutschland. Im Tracking Tool der Firma sehen wir, dass das Paket heute morgen in Gran Canaria eingetroffen ist. Die Chancen steigen also, dass wir noch diese Woche von Las Palmas aufbrechen können.
In der Zwischenzeit wird es uns aber nicht langweilig. Wir bunkern weiter nicht verderbliche Lebensmittel und Getränke (Wein und Bier, Wasser brauchen wir nicht, das können wir ja selber produzieren), Früchte und Gemüse
Wir hatten ursprünglich eigentlich nicht mehr geplant, grössere Touren auf der Insel Gran Canaria zu unternehmen, da wir diese in den vergangenen Jahren schon mehrmals bereist haben. Als sich dann aber im Verlaufe der Vorwoche abzeichnete, dass die Teile erst am Mittwoch diese Woche eintreffen werden, haben wir spontan noch 2 Tage ein Auto gemietet und einen Ausflug in die Erinnerungen unternommen. Es ist immer wieder spannend, Bilder aus der Vergangenheit mit dem realen Bild heute zu vergleichen. Einige Orte erkennen wir kaum wieder, andere sind noch genau gleich. Uns ist aufgefallen, dass vor allem im Strassenbau sehr viel modernisiert wurde und vermutlich Dank viel Euro Geldern mit richtig grosser Kelle angerichtet wurde.
Uns ist aufgefallen, dass die Landschaft auf der ganzen Insel, sogar auch im Süden, diesmal viel grüner war als in anderen Jahren. Offenbar hat es in den letzten Wochen oder Monaten deutlich mehr Niederschlag gegeben wie sonst üblich. Wir waren früher schon oft zu den idyllischen Stauseen in den Bergen gefahren, dort meist aber nur trockene Ufer um kleine Wassertümpel angetroffen. Diesmal war es deutlich anders.
Gestern Dienstag war Waschtag angesagt und Pia hat wie üblich an solchen Tagen ihre Wäscheleine spinnen-netzartig über das Vorschiff gespannt. In der trockenen warmen Luft und bei Sonnenschein trocknet jede Wäsche in Minutenschnelle. Köbi hat sich mit allgemeinen Reparatur- und Unterhaltsarbeiten am Schiff verweilt. Morgen sollen die so sehnlichst erwarteten Teile kommen, und am Donnerstag werden sie dann eingebaut. Drückt uns bitte alle Daumen, dass der Wassermacher nachher perfekt läuft 🙂
Nach unserer Rückkehr aus der Schweiz nach Puerto Rico haben wir alles in bester Ordnung angetroffen auf unserer Lupina. Bereits am nächsten Tag fuhren wir Richtung Arguineguin, wo sich nochmals Besucher angekündigt hatten, und wo Pia’s Mutter, Maria, uns mit einem feinen Nachtessen bei sich verwöhnte (vielen Dank Maria – es war sehr lecker!).
Nach einer gemütlichen Ankernacht im dortigen Hafenbecken fuhren wir unter Motor (den Wind hatten wir genau auf der Nase, und wir wollten möglichst früh am Ziel sein) der Küste entlang nordwärts nach Las Palmas. In Las Palmas gibt es eine Vertretung unseres Wassermachers, den wir seit dem Kauf unseres Bootes noch nie benutzt haben. Dazu muss man wissen, dass ein Wassermacher, der nicht regelmässig betrieben wird, rasch kaputt geht: Dichtungen und Membranen verspröden und reissen, Ventile verhocken, Sensoren verkrusten mit Seewasser. Da in Europa die Wasserversorgung in den Marinas gut funktioniert und man keinen Wassermacher braucht, haben wir schon lange geplant, diesen erst ab den Kanaren zu nutzen und ihn dort nach einem gründlichen Service in Betrieb zu nehmen. Wir wissen nicht, ob es unser Charm, unsere Naivität oder der Arbeitsauftrag für den Wassermacher-Service war, aber wir haben auf Anhieb in der bereits überfüllten Marina einen Platz erhalten. Boote vor und nach uns wurden abgewiesen, mussten meist tagelang vor dem Hafen ankern, bis sie rein durften.
Kaum in der Marina festgemacht wurden wir von den Behörden inspiziert, oder korrekt ausgedrückt «Behörden ausser Dienst»: Viktor, ein ehemaliger Gemeinderatskollege von Wölflinswil, und seine Frau Christine, kamen zur Visite und wollten prüfen, ob alle Bewilligungen korrekt eingeholt worden sind und ob wir auch ein anständiges Leben führen.
Wir haben damit gerechnet, dass wir für die geplanten Arbeiten ein paar Tage einrechnen müssen. Die Firma „Rolnautic“ war zwar schon vor unserer Reise in die Schweiz vorinformiert worden, aber wir sind ja auf den Kanaren und man weiss nie so genau, was der Tag bringt. Also haben wir noch andere Dinge eingeplant, die wir während unseres Aufenthaltes in Las Palmas erledigen wollen.
Aber leider fehlen uns Ersatzteile für den Wassermacher. Die Inspektion/Service hat ein gerissenes Plastikröhrchen und einen defekten Durchflussmesser zu Tage gebracht. Der lokale Vertreter (Rolnautic) hat diese Teile nicht an Lager. Zu unserem Erstaunen ist er auch nicht in der Lage, die Bestellnummer für die Teile zu identifizieren. Als nach mehr als einer Woche immer noch nicht klar ist, was zu bestellen ist und wann es hier vor Ort verfügbar sein wird, beschliessen Pia und Köbi kurzerhand, die Wartezeit mit einem Ausflug nach Teneriffa zu verkürzen. Da wir Gran Canaria schon öfters bereist haben, wollen wir lieber die uns noch unbekannte Nachbarinsel, die grösste Insel des Archipels, bereisen.
Am Vortag unserer Reise nach Teneriffa wurden wir via E-Mail von einer jungen Dame aus Holland kontaktiert. Sie stellte sich als Tochter eines ehemaligen Postauto-Chauffeurs vor, der früher im Betrieb meines Vaters gearbeitet und mit dem ich mich immer gut verstanden hatte. Sie hatte in der AZ (Aargauer Zeitung) von uns gelesen und war gerade auf Teneriffa in den Ferien. Wir freuten uns sehr über diese spontane Kontaktaufnahme und verabredeten uns noch für den Abend unserer Ankunft in Santa Cruz zu einem gemeinsamen Abendessen.
Der alles überragende Pico de Teide ist ein Vulkan, der sich Schicht für Schicht durch wiederkehrende Eruptionen aus einem zentralen Schlot aufgebaut hat. Seit 500 Jahren wächst er aber nicht mehr nach oben, sondern nach Westen. Ok, wir geben es zu, wir sind mit der Luftseilbahn vom obersten Autoparkplatz (2’356m) zur Bergstation (bei 3’555m) gefahren. Leider braucht es für den restlichen Weg zum Gipfel (3’718m) eine vorgängige Bewilligung, die man übers Internet beantragen kann. Die Anzahl Bewilligungen ist beschränkt und bis Mitte Januar 2019 bereits komplett ausgebucht. Unser Versuch, die Bewilligung direkt vor Ort zu erhalten, scheitert leider kläglich
Zum Abschluss ein Bild von Pia. Sie hat Freude gefunden an den speziellen Toren, die wir immer wieder antreffen. Einmal ist ein Tor schlicht und einfach gestaltet, dann wieder pompös und prunkvoll. Das Bild unten symbolisiert unsere aktuelle Situation. Wir sind seit gestern wieder retour auf der Lupina. Rolnautic, die lokale Firma, die uns die Ersatzteile für den Wassermacher bestellen sollte, hat in der Zwischenzeit keinen Fortschritt erreicht. Seit dem 26. November sind die Teile, die wir brauchen ausgebaut und bei ihnen. Sie versuchen uns glauben zu lassen, dass sie dauernd versuchen aber keine Antwort erhalten vom Lieferanten. Köbi hat nun verlangt, dass wir den ganzen Mailverkehr erhalten. Den hat er nach wiederholtem persönlichem Vorsprechen gestern Abend endlich bekommen und festgestellt, dass seit dem 4. Dezember kein schriftlicher Kontakt mehr stattgefunden hat zwischen den Firmen. Zum Glück haben wir nun den direkten Kontakt zum Technischen Kundendienst des Deutschen Lieferanten, welcher die Anfragen behandelt. Da hat er nun bereits ein Mail geschrieben und ruft an, bis die Teile eruiert und unterwegs sind. Bis es soweit ist, stehen wir vor einem verriegelten Tor, sehen zwar Licht am Horizont, aber eben, können nicht weiter. Wir bleiben guten Mutes. Sicher geht’s bald aufwärts, das heisst dann für unseren Fall: westwärts 😊
Zuerst haben wir nun aber gesehen, das SY Karl, mit seiner Crew Silke und Hans auch hier eingelaufen sind. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen.
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2018-12-01 AZ Bericht
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