Alle Dinge, die wir in Brighton am Schiff erledigen konnten, sind erledigt. Beim Hallberg Rassy Vertreter in England (Hamble, ein Hafen zwischen Portsmouth und Southampton) haben wir noch ein paar Sachen bestellt, die wir dann am 29. Juni abholen können. Deshalb haben wir uns nun auf unseren 1. Schlag (Etappe) gemacht und sind mit gutem Wind nach Portsmouth gesegelt. Hier bleiben wir bis am 27. Juni.
Segeln vor Brighton
Wir werden oft gefragt, ob wir auch schon gesegelt sind, und wie sich das Schiff anfühlt: eine Kennerin der Materie hat nach dem folgenden Film geschrieben: „wie auf Schienen!“. Und genau so fühlt sich unser Schiff an: sehr gutmütig, etwas träge zwar, aber absolut präzise und einfach zu steuern. Einfache Arbeit für uns oder die beiden Autopiloten 🙂
Jetzt geht’s ans Aufrüsten
Nun sind wir am Aufrüsten des Bootes mit ein paar Dingen, die uns für unsere Langfahrt wichtig sind. So zum Beispiel ein AIS-System (automatisches Identifikationssystem für Schiffe – damit erkennen sich alle Schiffe auf dem Meer und es ist auch möglich, von zu Hause aus zu sehen, wo die LUPINA gerade ist), oder eigene Stromversorgung, damit wir unterwegs nicht immer auf das Stromkabel angewiesen sind.
Dankeschön!
Schiffstaufe
Das Umbenennen eines Schiffes ist nicht so einfach und es muss ein bestimmtes Ritual eingehalten werden, so dass die Meeresgötter uns gut gesinnt sind.
Schritt 1: Der alte Namen ist überall zu entfernen.
Schritt 2: Der alte Namen wird ertränkt. Dazu sind wir aufs Meer hinausgefahren, haben einen Gegenstand, auf dem der alte Namen stand ins Meer geworfen, und dann eine Flasche vom Lieblingsgetränk der Mannschaft langsam ins Kielwasser gegossen um die Schlange „Macoui“ betrunken zu machen. Mit 3 scharfen Rundwendungen haben wir dann der Schlange „Macoui“ symbolisch den Kopf abgetrennt und sie getötet. Der alte Name ist somit definitiv vom Schiff getrennt.
Schritt 5: nun erfolgt die eigentliche Taufe. Der Taufende sollte weiblich, nicht rothaarig und nicht schwanger sein, und keine grünen Kleider tragen. Pia ist perfekt geeignet dafür 🙂
Unser Tauftext lautete:
En Sägelyacht hämmer eus scho lang gewünscht!
Mer händ vili Schiff agluetet, du bisch es gsi, wo eus gfalle hät, mit dinere tolle Usstattig ond dinere Eleganz. Mer händ eus gfunde ond das macht eus glücklich!!
Bim Name für dich, hämmer vili Ideee gha. Aber irgendeinisch hämmer gspürt, dass din Name öppis mit eusere alte Heimat sell verbinde. Er muess wieblich sy und schön klinge.
«Lupina», die kleine Wölfin, de Name vo eusem Dorf Wölflinswil, isch d`Verbindig vo eusere alte zu de neue Heimat!!
Will du für die nächschti Zuekunft eusi Heimat bisch, wirsch du uf de Name tauft.
Liebs Schiff, mir taufe di uf de Name „Lupina“. Mir wünsche dir allzyt en gueti Fahrt und immer en handbreit Wasser unter dim Kiel!!
«hipp–hipp-hurra, hipp–hipp-hurra, hipp–hipp–hurra!»
Beim Zerschellen der Flasche ist der Korken unversehrt im Flaschenhals stecken geblieben. Ein gutes Zeichen – der Meeresgott Neptun freut sich darüber und ist uns gut gestimmt!
Der Abschluss der Zeremonie: ein Festessen!!
Einzug auf das Schiff
Wegen eines gesundheitlichen Vorfalles sind wir nun erst am 30.5. nach Brighton geflogen. In der Zwischenzeit haben wir uns definitiv auf der Yacht eingenistet und angefangen, uns mit den vielen neuen Dingen vertraut zu machen. Als erstes mussten die paar restlichen Habseligkeiten, die wir noch mitgebracht haben, ihren Ort finden. Das angelieferte neue Grosssegel wurde mit Hilfe des Riggers, Mike, in den Mast montiert. Mit dem schon vorhandenen Genua Segel sowie dem Kuttersegel ist das Rigg unseres Schiffes nun komplett.