Noch einmal Segeln in den Las Perlas – ein Tagebuchbericht von Martin

Nachdem uns Nelly verlassen hat, kommen Köbi’s Schwester Marianne und ihr Mann zu uns auf die Lupina. Auch mit Ihnen besegeln wir die Las Perlas Inseln. Wie die beiden Landratten das Ganze erlebt haben hat uns Martin in seinem Tagebuch festgehalten.

4. November 2021, Panama City- Isla Pacheca

Unsere erste Reise mit dem Segelschiff Lupina, dem Skipper Köbi alias «James the Dinghi Buttler» und der fleissigen Bordmanagerin Pia startete am 4. November in Panama City.

Kirche in er Altstadt von Panama City – Casco Viejo

Nach einem kurzen Z’Morge in unserem Hotel in Panama City und der Taxifahrt erreichten wir die Marina, in der die Lupina an der Mole lag.
Zwar fanden wir es nicht auf Anhieb, weil uns in Spanisch die richtigen Worte fehlten. Doch tauchte auch bald das vertraute Gesicht von Köbi aus dem Marinahäuschen auf und er lud unsere schweren Koffer auf, (welche auch Ersatzteile und Werkzeug für die Männer und Vollkornmehl für die Küche enthielten) und brachte diese und uns über die ellenlangen Landestege auf das Boot.

Marianne und Martin frühmorgens um 8 Uhr vor der Lupina – das Lachen ist noch etwas unsicher 😉

Nach ein paar kurzen aber energischen Instruktionen legte Köbi ab. Da der Wind nicht stark genug war, ging es vorerst unter Motorenkraft in die Bucht von Panama Richtung der Las Perlas Inseln.

Skyline von Panama City

Nach den ersten 20 Seemeilen (à 1,8 km für die Landratten) frischte der Wind auf und wir durften das erste Mal erleben, wie es sich anfühlt, unter Segel zu reisen. Auf einer glatten See mit leichter Dünung, Sonnenschein und blauem Himmel ging es gemütlich schaukelnd Richtung Süden.
Nach weiteren 2 Stunden tauchte am Horizont die östlichste Insel der Perleninseln, Pacheca, auf.

Ausblick von Pacheca Richtung Süden zu den Insel Contadora (links) und Saboga (rechts)

Bei wunderbarem Abendlicht fuhren wir in die Bucht ein, wo Köbi sein Ankerwurfprozedere abwickelte und uns dann zeigte, wie man am hinteren Ende des Schiffes, am Heck, die Einstiegsleiter benützt. Wie es auf dem Schiff so üblich ist, stieg ich splitternackt die Treppe runter und liess mich ins kristallklare, 28-grädige Wasser gleiten. Aber, oh Schreck, die Lupina lag in einer kräftigen Strömung und es trieb mich augenblicklich von der Leiter weg. Da ich nicht wollte, dass mich Köbi wieder in Panama als Treibgut zurückholen musste, machte ich ein paar olympiawürdige Schwimmzüge und hielt mich wieder an der Leiter fest.

Marianne, von mir ausdrücklich vorgewarnt, hielt sich dann gut fest und konnte so den Schweiss gefahrlos abspülen. Da die Nacht wie immer in diesen Breitengraden um 18:00 Uhr schlagartig hereinbrach, sassen wir nach einem feinen, von Pia zubereiteten Nachtessen, an Deck und sahen in den klaren Nachthimmel.

Dabei irritierte mich ein kleiner Lichtpunkt oberhalb des Mastes der in unregelmässigen Bewegungen um den Mast kreiste. Da eine kreisende Drohne und Leuchtkäfer ausgeschlossen werden konnten, fragte ich die langjährigen Reisenden, was das sein könnte. Zur allgemeinen Heiterkeit wurde ich aufgeklärt, dass es sich hier um einen Stern handelt und dass es die Bewegung von unserem Schiffe sei, welche die Sterne tanzen lässt. Als dann immer mehr Sterne am Firmament auftauchten, konnten wir nur noch staunen. Kassiopeia, Aldebaran und unzählige andere Sterne liessen uns staunen und schwärmen von der lauen Nacht nach dem heissen Tag.

Lupina (rechts) am Anker vor der Insel Pacheca

Müde von den vielen Eindrücken zogen wir uns schon früh in die Bugkoje zurück und schliefen beim sanften Schaukeln bald ein.

5. November 2021, Isla Pacheca

Ein wunderbar klarer Morgen weckte uns schon bald, und nach dem Frühstück half ich Köbi, ein Problem an der Bordwasserversorgung zu lösen. Seine aufwändige Problemsuche (er fand Süsswasser in der Bilge und musste den Grund der Wasserleckage herausfinden) liess ihn vermuten, dass die Wasserpumpe zu viel Druck brachte und daher das Überdruckventil am Boiler ansprach. So war es dann auch. Das Auswechseln im engen Motorenraum ging dann zwar schweisstreibend, aber erfolgreich voran und dann hatten wir wieder frisches Duschwasser.

Köbi und Martin beim Reparieren der defekten Wasserpumpe

Währenddessen schnorchelten Pia und Marianne und erkundeten die Unterwasserwelt in der Bucht und berichteten uns von Rochen, Moränen, sandfarbenen Kugelfischen und Schwärmen von kleinen Fischen. Nach erfolgreicher Arbeit liessen auch Köbi und ich uns vom klaren Wasser verführen und genossen die Unterwasserwelt.

Die Anixi rauscht heran

Gegen Abend tauchte im Norden die SV Anixi auf und schon bald hatten wir eine kreuzfidele Bande von Seglern und Touristen an Bord, welche Anekdoten austauschten, Witze über die Sprachunterschiede von Schweizern und Deutschen machten und sogar einmal das Schweizer Soldatenlied «Gilberte de Gourgenais» inklusive der Version von Steikari «das cha ja nur vom Suufe cho» anstimmten.

Heitere Gesangsrunde… (ok, sieht im Moment eher wie eine Studierrunde aus 😊)

Als Hacko zwischendurch mal den Anker kontrollierte (eine Umschreibung des Ablassvorganges von Bier aus dem Organismus) kam er mit der Information zurück, wir hätten leuchtendes Plankton unter dem Kiel. Tatsächlich zog sich der Ankerkette entlang ein leuchtender Schweif von lumineszierenden Mikroorganismen. Als Köbi dann noch mit dem Bootshaken im Wasser rührte, konnten wir den Effekt auch dort beobachten, faszinierend! Sogar in der WC Spülung funkelte es in der dunklen Nacht…
Müde von den tollen Erlebnissen schliefen wir auch diese Nacht wie die Bären.

6. November 2021, Isla Pacheca – Isla Contadora

Zusammen mit Nora (SV Anixi) gingen wir auch heute auf Schnorchel-Tour. Bei der Landung mit dem kleinen Schlauchboot (Dinghi) am Strand hielt ich mich nicht an die gut gemeinten Tipps von Pia und stieg zuerst mit einem Bein aus. Prompt fiel ich wie ein Mehlsack ins flache Wasser, was aber ausser Heiterkeit keine weiteren Folgen hatte.

Marianne, Martin, Nora und Pia (Reihenfolge von bleich nach dunkelbraun 😉)

Leider war das Wasser heute nicht ganz so klar, was Marianne aber nicht davon abhielt, die Schnorchel-Tour auszuweiten. Das rächte sich dann mit einem kräftigen Sonnenbrand an der Hinterseite. Da wir bald darauf den Anker lichteten, konnte sie sich im Fahrtwind etwas abkühlen.

Fahrt nach Contadora

Unterwegs liess mich Köbi beim Setzen des vorderen Genua-Segels helfen und ich durfte sogar die Lupina steuern. Wir ankerten in der von Luxusjachten besuchten Bucht vor Contadora. Köbi brachte Marianne und mich an Land, wo wir uns wieder mal auf festem Boden bewegten und die kleine Insel ein stückweit erkundeten. Ausgerüstet mit etwas Früchten und Gemüse verliessen wir die Insel mit den stinkenden Fahrzeugen gerne wieder und genossen eine Rösti aus rohen Papas (Kartoffeln) und Spiegeleiern zum Z’Nacht.

Dinghi-Fahrt zum Landausflug in Contadora

7. November 2021, Isla Contadora – Mogo-Mogo

Nach einem kurzen Segeltrip erreichten wir das unbewohnte Inselchen Mogo-Mogo und ankerten in einer gut geschützten Bucht. Da auch hier der Sonntag ein Ruhetag war und das Wetter eher etwas trübe, machten wir uns einen faulen Tag. Leider trieb hier sehr viel Unrat auf dem Wasser (wie schon oft beobachtet). Als sich ein grösserer Baumstamm dem Schiff näherte, wollte Köbi schnell die Leiter einziehen und leerte dabei dummerweise den Kaffee über den Laptop, was diesen gar nicht freute und sofort in den Ausstand gehen liess.
Das hielt uns aber nicht davon ab, schon ab 18.00 Uhr Ortszeit, d. h. 24.00 Uhr Schweizer Zeit meinen Geburtstag gebührend zu feiern. Dazu präparierte uns Pia mit den frischen Lasagneblättern von Nelly eine fantastische Lasagne und gleichzeitig noch wunderbare Schoggi-Muffins. Die passenden Getränke durften nicht fehlen.

Feine Lasagne zum Geburtstag!!

Auch heute Nacht bestaunten wir wieder das leuchtende Plankton, ein wirklich phantastisches Phänomen.

8. November 2021, Mogo-Mogo – Isla Casaya

Nach einem erfrischenden Morgenbad legten wir gegen Mittag ab. Bei einer kräftigen Brise aus Nordost ging es unter Segel in Richtung des nächsten Ankerplatzes in einer Bucht vor der Isla Casaya. Der Ankervorgang war infolge des schlickigen Untergrundes eher schwierig aber klappte dann beim dritten Anlauf. Da die Anixi auch hier vor Anker lag, wurden wir von deren Crew heute zum alternierenden Nachtessen eingeladen. Vorher spielten wir zu sechst das äusserst beliebte Bordspiel «Brändi DOG», bei dem mein Partner Köbi manch tiefen Schnauf wegen meiner unkonventionellen, sprich unbedarften, Spielzügen von sich gab.

Mann- und Frauschaft beim Brändi DOG Spielen

9. November 2021, Isla Casaya – Isla Pedro Gonzales

Halleluja, der Laptop von Köbi erwachte wieder aus dem Dornröschenschlaf. Riesige Erleichterung bei uns allen und rasche Wiederaufnahme der sehr aufwändigen Vorbereitungen für die Galapagos- und Südsee-Reisen durch Köbi.

Am Nachmittag legten wir unter Segel die wenigen Seemeilen zum nächsten Ankerplatz zurück. In der schönen Bucht, in der es ausnahmsweise mal Palmen hat, konnten wir problemlos auf einem Köbi bereits bekannten Platz Anker werfen. Da es sehr windig war, blieben wir auf dem Schiff. Abends besuchten uns die Nachbarn von der Anixi und ich durfte mich als Hilfs-Smutje betätigen und Teigwaren mit Sauce Bolognese kredenzen. Der Abend wurde wie schon bald gewohnt mit Brändi DOG abgeschlossen, wobei Köbi und ich trotz meiner verbesserten Kenntnissen (im Schlaf trainiert!) noch nicht gewinnen konnten.

Die beiden Segelschiffe Anixi (vorne) und Lupina (hinten) am Anker vor Pedro Gonzalez

10. November 2021, Isla Pedro Gonzales

Um den schönen, palmenbestandenen Strand zu erreichen, machten Marianne und ich das StandUp Brett flott und ruderten. Auf dem samtweichen Sand machten wir wieder mal einen Spaziergang. Schon bald hatten wir aber beide das Gefühl, wir hätten schon einen Drink zu viel genehmigt, weil die Welt leicht schwankte. Aber aus früherer Erfahrung wussten wir: ein Zurückgewöhnen an den festen Untergrund nach dem langen Schaukeln auf dem Schiff.

SUP Fahrt zum Strand von Pedro Gonzalez

Beim Schnorcheln war es leider etwas trüb und so waren wir dann bald wieder an Bord. Kaum an Bord legten wir aber kurz danach nochmals mit dem Dinghi ab. Auf der Insel, die in Privatbesitz ist, durften wir nach Limonen, Kokosnüssen und Kochbananen suchen. Dabei machten wir eine kleine Rundwanderung um das Ostkap der Insel über fantastisch ausgewaschene Felsformationen, die ausser bei Ebbe normalerweise unter Wasser liegen.

Hacko und Martin haben Bananen geerntet

Zurzeit ist der Ebbe-Flut Unterschied immer noch gegen 4 Meter, was uns immer wieder erstaunt.

Küstenbild bei Ebbe

Abends besuchten uns erneut die Nachbarn von der Anixi und nach einem weiteren feinen Essen verloren Köbi und ich nur noch wegen schlechter Karten und nicht mehr wegen fehlender Fähigkeiten. An meiner Technik beim Austauschen von Kugeln muss ich aber wohl noch etwas arbeiten 😉.

11. November 2021, Isla Pedro Gonzales

Da es ganz leicht kühler geworden ist, 27° statt 28°, schlief ich durch bis uns die Sonne weckte, und wir begannen den letzten Tag vor Ort zu planen. Köbi würde noch gerne die Wasserlinie etwas vom schleimigen Belag befreien und Pia wäscht unsere Wäsche damit wir wieder zivilisationstauglich werden. Zur Stärkung bricht uns Köbi das köstliche Kokosnuss-Fleisch aus der harten Schale.

Köbi bricht Kokosnuss-Fleisch aus den Nüssen
Schön flattert die frisch duftende Wäsche im Wind

Wir tauchen wie prustende Walrösser unter der Lupina herum und reinigen mit Lappen den Schiffsrumpf.

Das Schiffputzete-Team (von links): Martin, Marianne, Köbi

Auch an diesem Abend starten wir nach einem feinen Curry nochmals eine Runde unseres Bordspiels, aber auch diesmal schaffen es Köbi und ich, auch wenn nur sehr nur knapp, einen Sieg nach Punkten zu verlieren.

12. November 2021, Isla Pedro Gonzales – Panama-City

Da der Wind kräftig aus Nordwest kommt, müssen wir für 2 Stunden gegen den Wind aufkreuzen. Danach sind wir gezwungen, auf den Motor umzustellen, damit wir unser Ziel noch vor Dunkelheit erreichen. Knapp 10 Meilen vor der Stadt kommt plötzlich Aufregung in die müde Truppe: Die ausgelegte Fischerleine zuckt und dann beginnt der Kampf von Mann Köbi gegen einen schnellen Fisch. Nach einer guten Viertelstunde kommt endlich der silbrig schimmernde Fang an die Oberfläche. Mit der gut ausgerüsteten Crew zusammen wird der zuckende, ca. 80 cm lange Fisch an Bord gehoben, betäubt und erstochen. Erst dann darf sich der stolze Fischer mit seinem Fang zeigen.

Der frisch gefangene Fisch. Nach einer Bildrecherche einigen wir uns auf Pacific Crevalle Jack. So oder so, er wird filetiert und der Kopf und das Gerippe wieder dem Ozean zurückgegeben.

Nahe an riesigen Frachtern vorbei fahren wir gegen 17 Uhr in Panama City ein.

Ein über 320 Meter langes Container Schiff der Mediterranean Shipping Company (MSC)

Ergänzung vom Skipper:
Wir haben eine wunderschöne Zeit zusammen verbracht. Vielen Dank, Marianne und Martin, dass ihr unseren Segleralltag durch eure Anwesenheit aufgelockert habt. Nun muss ich das Unterschiff leider wieder alleine putzen 😉
Das Schiff ist nun wieder leer. Aber es wird sehr bald wieder gefüllt: in den nächsten Tagen bereiten wir uns auf die nächste grosse Etappe vor, den Schlag auf die Galapagos Inseln. Es gibt viel zu bunkern und diverse Arbeiten zu erledigen, um die Lupina und seine Crew auf die fast 1000 Seemeilen lange Reise hin zum Äquator optimal vorzubereiten. Eine Einreisegenehmigung haben wir noch nicht erhalten, aber wir sind zuversichtlich.

Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser

Segeln in den Las Perlas – Homepagebericht von Nelly

Segelferien auf der Lupina mit Pia und Köbi vom 7. Oktober bis 3. November 2021

Vor genau drei Jahren war ich mit ihnen auf den Kanaren und darf jetzt für 4 Wochen wieder auf die Lupina.
Am Flughafen erwartet mich ein strahlendes Paar, obwohl ich sehr verspätet erscheine. Los geht’s mit dem Mietauto von Panama City Richtung Colon auf die Atlantikseite. Etwa 90 Minuten Fahrt, erst Autobahn, dann holprige, dunkle Strassen bis zur Shelter Bay, wo Lupina auf uns wartet. Immer noch schön, fit und schlank die Dame.

Nach einer kurzen Nacht, drückt mir Pia Schwamm und Schlauch in die Hände, der grüne Belag, der die Lupina verunschönt, soll weg. Als richtiges Greenhorn halte ich den Schlauch über das Wasser, als Pia den Hahn aufdreht und schwupps, die Brause versinkt im Meer. Peinlich! Köbi taucht ab ins Hafenwasser und holt ihn rauf. Danke Köbi 🙂
Kleiner Ausflug mit Pia zum nahe gelegenen Fort San Lorenzo. Dieser strategische Ort, am Eingang des Rio Chagres, wurde von den Spaniern um 1600 errichtet um die Gegend vor den Piraten zu schützen. Zur Zeit wird es restauriert und gehört zum Welt Kulturerbe.
Am Nachmittag grosses Gewitter und starker Regen. Ja, es ist Regenzeit in Panama. Am Abend lädt uns Köbi, mit Nora und Hako von der Anixi, ins Marina Restaurant zu einer feinen Pizza ein. Es wird spät, mit einigen Drinks und Domino Mexican Train. Tolles Spiel.

Die Kanaldurchfahrt kommt näher, darum für die nächsten drei Wochen Grosseinkauf in Colon.

Am Sonntag fast Dauerregen, ideal um etwa vier Liter Bolognese-Sauce für die nächsten Tage vorzubereiten. Auch 18 Sandwiches sollen bereit sein. Da komme ich doch recht ins Schwitzen. Meine Füsse haben sich verdoppelt, infolge Wärme und Feuchtigkeit.
Dann kommt der grosse Tag, der 11. Oktober. Kanaldurchfahrt, die Lupina verlässt den Atlantik und schliesst Bekanntschaft mit dem Pazifik. Grosser Stress für mich. Hoffentlich mache ich nichts falsch. Die Passage kennt ihr ja vom informationsreichen Film. Ging alles bestens. War doch froh, als wir klatschnass vom Regenguss aus der letzten Schleuse kamen.
Jetzt kann das Inselhüpfen um die Las Perlas Inseln beginnen. Unter Motor geht es zur Insel Taboga. Ankern in einer kleinen, hübschen Bucht.
Am nächsten Morgen, schönes Wetter! Aber wo bleibt der Wind? Also mit Motor zur unbewohnten Insel Bona. Sehr schöne, einsame Bucht. Mein erstes Bad im Wasser, 29°
Immer noch kein Wind. Richtung Isla San José kommt eine leichte Brise auf und wir segeln langsam aber sicher bis zur Playa Grande. Köbi fängt eine wunderbare Goldmakrele, etwa 90 cm lang. Die Filets wiegen sicher 1.8 kg. Pia bereitet ein Ceviche vor und den Rest braten wir. Himmlisch!!!
Ohne Wind geht es weiter zur Isla Pedro Gonzales. Eine bewohnte Insel mit etwa 300 Einwohner, in privatem Besitz. Ein kleines Fischerdorf, viel grüne Vegetation und ein herrlicher, goldener Sandstrand. Nicht weit davon ein moderner Komplex bestehend aus Villen, bis zu 2 Mio. Dollar, und private Wohnungen. Welcher Kontrast! Im Jahre 2008 hat eine reiche Familie aus Panama diese Insel gekauft. Plötzlich durften die Bewohner nicht mehr an den schönen Strand, der Wald wurde teilweise gesperrt. Wir sind auf der anderen Seite der Absperrung und streifen ungehindert durch den Wald
Das Anlanden mit dem Dinghi ist anspruchsvoll. Man muss immer Ebbe und Flut berücksichtigen. Wenn man bei Ebbe ankommt, muss man das Dinghi weit hoch schleppen
Beim Insel Erkunden finden wir Bananen, Limetten, Kokosnüsse und Papayas. Köbi ist schwer beschäftigt mit Kokosnüssen öffnen. Ein sehr netter «Wächter» freut sich über einen kleinen Schwatz und bereitet uns bei jedem Landgang eine Kokosnuss vor.
Der Wächter bewacht den Strand und hält die Leute davon ab, durch den Wald zu gehen. Er zeigt uns den Weg zu einem anderen Strand und sammelt mit Pia einen Sack voll Limetten ein. Er hilft uns auch weitere Früchte zu sammeln. Im Bild die Ausbeute eines Landganges
Unser Ankerplatz vor der Isla Pedro Gonzales
Nach drei Tagen, einem starken Gewitter, Vollmond und der dazu gehörigen hohen Springflut zieht es uns weiter. Mit leichtem Wind segeln wir zur Isla Viveros.
Nach einer etwas unruhigen Nacht und einer Fahrt mit dem Dinghi um die kleinen Inseln kommt Wind auf. Wir profitieren und segeln zur Isla Bayoneta.

Kurz vor der Ankunft eine Fontäne und ein dunkler Körper, der steil aus dem Wasser springt: Buckelwale!! Zu schnell und zu weit weg für unsere Kameras, aber herrlich zu sehen.

Wir ankern in einer schönen Bucht, umgeben von mehreren kleinen Inseln, die bei Flut verschwinden. Mangroven sitzen bei Ebbe auf dem Trockenen und verschwinden bei Flut fast bis zur Krone. Das Landschaftsbild ändert sich dauernd.

Unsere frischen Vorräte gehen langsam zu Ende. Ein leichter Wind und die Entscheidung ist einfach. Wir brechen auf zur Isla Contadora. Eine bewohnte Touristeninsel. Viele Boote ankern vor einem weissen Strand. Kleine Flugzeuge starten und landen. Es ist Samstag, die einheimischen Touristen kommen fürs Wochenende nach Contadora. Wir werden fündig: 3 kleine Shops bieten wenig und teure Ware an.

Am nächsten Tag erstes Schnorcheln, schöne Fische aber leider viele tote Korallen. Dann erkunden wir die Insel. Ein schöner Weg führt uns auf die Südseite der Insel mit weiteren schönen Sandstränden
In einem Strandhotel kann Köbi seinen Bericht hochladen.
Pia und ich wandern im kurzen Platzregen zurück und geniessen, wieder mit Sonne, ein langes Bad im kristallklaren Wasser.
Die Insel Mogo Mogo überrascht uns mit einem schönen Strand
Mogo Mogo: am Strand hat es viele rötlich gefärbten Muscheln, die von Wellen aufgewirbelt wie helle Glocken wunderschön klingeln. Da werden sich die Grosskinder freuen.
Wieder sehen wir aus der Distanz Buckelwale. Diese halten sich in dieser Jahreszeit entlang der Las Perlas auf, um sich zu paaren und ihre Kälber zu gebären.
Diese Fontäne am Ufer ist aber kein Wal, sondern ein wild schnaubendes Blow-Hole

Wir schnorcheln bei recht viel Strömung. Der Wind bläst ausnahmsweise den ganzen Tag. Wir Frauen möchten weiter segeln, der Skipper ist nicht motiviert (wir ziehen im dafür später zur Strafe die Ohren lang). Am Abend wieder Gewitter und starker Regen.

Sonnenuntergangsstimmung auf Mogo Mogo
Es zieht uns am nächsten Tag wieder Richtung Contadora, mit Zwischenhalt auf der Isla Saboga. Die Insel ist bewohnt von Fischern und Personal, das in Contadora arbeitet. Leider liegt sehr viel Abfall herum und die Bewohner scheinen nicht sehr begeistert über unseren Besuch, so zumindest unser Eindruck.
Gegenüber von Contadora liegen zwei Inseln, die wir erkunden wollen. Isla Bartolomé, mit weissem Strand und vorgelagerten Felsen unter Wasser, lädt zum Schnorcheln ein. Diverse Fische erfreuen unser Auge.
Pia und Köbi schleppen mich mit zu einem Inselrundumgang, nur bei Ebbe möglich und stellenweise recht happig. Köbi muss der Nonna (also mir) mehrmals weiterhelfen. Galant fängt er mich mit seinen starken Armen auf. Dank sei dir, Köbi. Ein wunderschöner Tag! Beim Wegfahren sind alle Bäume mit hunderten von Pelikanen bewohnt.
Wir verlassen definitiv Contadora und besuchen die letzte Insel Pacheca. Nochmals Schnorcheln. Bei leichter Brise umsegeln wir die Isla Pachequilla und ankern auf der anderen Seite von Pacheca. Eine schwarze Gewitterfront kommt auf uns zu, und schon bald Blitz und Donner, sehr starker Regen und Windböen bis 35 Knoten. Die Wellen bauen sich über einen Meter auf. Das gefällt mir! Der Anker hält. Auch gut!

Am nächsten Morgen, beim Frühstücken, plötzlich wieder Wale, zwei oder drei, diesmal viel näher. Dann ganz nah am Schiff, etwa hundert Meter. Vermutlich ein Muttertier mit ihrem Kalb. Fantastisches Erlebnis, das Hühnerhaut und Emotionen auslöst. In der Ferne, Richtung unserem Ziel Panama, sehen wir eine Gewitterfront. Der Wind frischt auf. Voller Freude segeln wir los, mit Grosssegel und Genua. Schon ist die Gewitterfront da. Ein Squall zieht über uns her. Die Lupina legt sich schön auf die Seite und freut sich. Endlich kann sie flitzen, und ich freue mich mit. Mein Wunsch geht in Erfüllung!

Nach sieben Stunden erreichen wir unter Segel Panama City und ankern in der Bucht Las Brisas. Von hier haben wir einen fantastischen Blick auf die Skyline von Panama City

Am nächsten Tag treffen wir Köbi’s Schwester Marianne und ihren Ehemann Martin. Sie kommen nach mir zum ersten Mal auf die Lupina.

Panama City: Wir erkunden den Teil der Altstadt (Casco Viejo), der noch nicht renoviert ist …
… Altstadt noch nicht renoviert …
… dann den Bereich, der teilweise renoviert ist …
… und schliesslich den erneuerten Bereich von Casco Viejo
Casco Viejo
Spannend ist der Fischmarkt (obwohl ein Einheimischer meint: «ich geh nie dahin, da stinkt es!») …
und geniessen Fritto Misto (hmm – feine Meeresfrüchte!) in einem der vielen Restaurants nebenan.
Und dann kommt sie, die Anixi, am 2. November durch den Kanal. Wir erwarten sie bei den Schleusen Miraflores. Nach langem Stehen und Warten erscheint sie endlich. Bin immer noch beeindruckt von diesen Schleusen.
Letzter Tag, letztes Abendessen mit Pia und Köbi, zusammen mit Nora und Hako von der Anixi

So, des Guten genug, nun endet mein Bericht und mein Aufenthalt auf der Lupina.

Ganz lieben Dank, Pia und Köbi, es war wunderschön. Alle meine Wünsche haben sich schlussendlich erfüllt. Ich wünsche euch eine zügige Überfahrt zu den Galapagos und freue mich schon darauf, mit euch den Südpazifik zu entdecken.

Nachtrag von der Lupina:
vielen Dank Nelly für die Berichtverfassung. Es hat wiederum viel Spass gemacht mit dir – Französisch Polynesien wartet 😉
Zuerst besegeln wir aber mit Köbi’s Schwester Marianne und ihrem Mann Martin noch einmal die Las Perlas und machen uns dann auf in Richtung Galapagos Inseln

Es bleibt spannend – folge der Lupina im Kielwasser!