Cruisen in Vanuatu

7.-29. September 2024

In diesem Bericht nehmen wir dich mit auf unsere Reise durch Vanuatu. Wir starten in Port Resolution, im Südosten der Insel Tanna. Hier sind wir am 2. September 2024 angekommen und haben in Vanuatu einklariert. Von da geht es entlang der roten Strecke nordwärts bis Luganville, wo wir dann ausklarieren werden und die Segel nach Australien setzen wollen.
Das Wetter ist im Moment etwas schwierig. Es herrschen starke Wind und eine entsprechend hohe See. Bei diesen Bedingungen wollen wir nicht aus der gut geschützten Bucht aufbrechen. Wir erkunden das Dorf und die Umgebung. Die Leute hier leben unter einfachsten Bedingungen. Das Leben findet hauptsächlich draussen statt. Die Hütten mit einem Raum dienen zum Schlafen. Gekocht wird draussen unter freiem Himmel.
Im Gegensatz zu Fiji finden wir zu unserer Überraschung sehr schön gepflegte Gärten an. Meist sind sie mit einem Naturzaun aus trockenen Zweigen umgeben, welche Tiere wie Schweine, Hunde oder Hühner fernhalten sollen. Natürlich werden keine Dünger oder andere Chemikalien verwendet und die Qualität (vor allem der Geschmack) des kultivierten Gemüses ist fantastisch.
In Vanuatu spielt «Kastom» (das heisst «Kultur, Sitte» in der lokalen Sprache) eine grosse Rolle. Es gibt sehr viele Rituale und Gepflogenheiten, die man beachten muss, auch als Tourist. Es gibt zum Beispiel viele «Tabu» Zonen. Das sind meist Plätze, Strände, oder Bäume wie dieser riesige Banyan Baum, welche spirituelle Orte sind, die man nicht durch unbedachtes Verhalten entwerten darf. Der Banyan Baum ist ein bemerkenswerter Baum. Sein Leben beginnt auf anderen Bäumen, bis er selber mit seinen Luftwurzeln Fuss fassen kann. Ab da kann er sich praktisch endlos ausdehnen und bildet durch seine weit horizontal ausladenden Äste ein riesiges Dach. Er gilt als Lebensbaum, Haus für Götter oder Apotheke (es werden viele Heilmittel daraus gewonnen, zum Beispiel gegen Zuckerkrankheit, Durchfall, Sonnenbrand, Entzündungen, Haarausfall und vieles mehr) und wird entsprechend verehrt. Seine Luftwurzeln sind elastisch und «Bungee-Jumping» hat damit begonnen.
Die Landbevölkerung von Vanuatu lebt in und mit der Natur. Sie nehmen sehr viel mit ihren Augen war, beobachten alles genau und sehen darin Dinge, die Stadtmenschen nicht mehr wahrnehmen können. Auch wir beginnen mehr und mehr, die Natur mit anderen Augen anzusehen. Ein altes Stück Holz bekommt plötzlich etwas anderes. Was siehst du in diesem angeschwemmten Baumstrunk?
Beim Rundgang durch das Dorf zeigt uns diese Frau mit vollem Stolz eine Schiffsglocke, welche dem Dorf vor vielen Jahren von einem Schweizer Segelschiff geschenkt wurde. Sie dient heute als Kirchenglocke und wird vor jeder Messe tüchtig angeschlagen, wie es uns die Frau gleich vorführt.
Es ist Sonntag und wir besuchen die Messe der «Presbyterien Church», eine der Hauptkirchen in Vanuatu. Uns fällt auf, dass fast nur Frauen und Kinder anwesend sind. Die rechte Seite der Männer ist fast leer. Wir erfahren, dass im Nachbardorf jemand verstorben ist und die Männer dort mit der Beerdigung beschäftigt sind.
Während sich die Erwachsenen eher etwas zurückhaltend uns Fremden gegenüber zeigen, sind die Kinderaugen, wie überall, herrlich neugierig. Viele Menschen hier haben übrigens blonde Haare. Das ist nicht etwa ein Überbleibsel der europäischen Entdecker, sondern die Melanesier haben dieses entsprechende Gen im Blut. Der Unterschied von den Polynesiern zu den Melanesiern ist sofort erkennbar. Sie sind eher klein gewachsen, mit einer schlanken aber kräftigen Statur. Die Haut ist viel dunkler, der Bartwuchs kräftige und meistens ist die Nase sehr breiten. Sie sind eine eigenständige Rasse.
Das Warten auf freundlichere Winde versüssen wir uns mit Wanderungen in der Umgebung von Port Resolution. Dabei sind wir vorsichtig – wir wollen nicht in ein mit einem «Tabu» belegtes Gebiet eindringen. Wir fragen unterwegs also immer wieder, ob es OK sei, wenn wir diesen Weg entlang gehen.
Diesmal umrunden wir einen Süsswassersee direkt hinter der Küste, der von heissen Quellen gespiesen wird und entsprechend mit Schwefel angereichertes Wasser enthält.
Diese Kinder machen sich lustig über uns und meinen, wir hätten doch für die Umrundung des Sees besser ein Boot genommen.
Am letzten Tag unseres Aufenthaltes in Port Resolution lassen wir uns von Lea verwöhnen. Wir, das sind in diesem Fall die Crews von 3 verschiedenen Schiffen: SY Vagabond (Nelly und Philippe hinten links am Tisch), SY Griffin (Lauren und Brian, vorne am Tisch) und SY Lupina. Es ist ein ausgesprochen köstliches Essen, was uns Lea hier aus dem eigenen Garten (bis auf den Reis) auf den Tisch zaubert. Sehr empfehlenswert!
Nach einer Woche ist es dann soweit und wir verlassen am 9. September Port Resolution (Tanna) mit Ziel Erromango. Es erwarten uns 56 sehr rollige Seemeilen mit Wellen im 3 Meter Bereich.
Bei herrlichem Wetter verläuft die etwa 9-stündige Fahrt problemlos und vor allem zügig. Schon am frühen Nachmittag fällt der Anker in der Dillons Bay von Erromango.
Noch vor dem obligaten Sundowner kommt ein Ausleger-Kanu bei der Lupina vorbei. David bringt uns Früchte und fragt uns, ob er uns am nächsten Tag das Dorf und die Höhlen zeigen soll. Klar doch! Am nächsten Tag stehen wir zur verabredeten Zeit im von David gegründeten und unterhaltenen «Dillons Bay Yacht Club». Wir dürfen uns auch gleich ins Besucherbuch einschreiben.
Stolz zeigt uns David seine Sammlung von internationalen Flaggen – eine Schweizer Fahne hat er bereits.
Den Dorfrundgang schliessen wir am Nachmittag mit einer Dinghy-Fahrt zu Höhlen in der steilen Küste nahe beim Dorf ab. Der Aufstieg ist etwas abenteuerlich, aber die dicken Baumwurzeln, die sich netzartig über die Felsen legen, geben uns einen guten Halt.
Die Höhlen waren früher die Grabstätten der Dorfbevölkerung. In einer der Höhlen sind die Gebeine von David’s Vorfahren deponiert. Bevor wir die Höhle betreten dürfen, bittet David mit einem kurzen Gebet um die wohlwollende Erlaubnis seiner Vorfahren. In der etwas höher gelegenen Haupthöhle, wo wir uns jetzt befinden, werden die Knochen von 2 Chiefs, ihren beiden Frauen und einem Wächter aufbewahrt.

Die Art und Weise, wie David mit den Geistern der Vorfahren kommuniziert, und wie auch die Bevölkerung im allgemeinen immer wieder spirituelle Plätze, Pflanzen, Steine, Skulpturen als «Tabu» (also von Geistern bevorzugte und für Besucher wie uns verbotene Zonen) betrachten, beeindruckt uns sehr. Offensichtlich waren hier in den abgelegenen Inseln von Vanuatu die Missionare von damals nicht so erfolgreich wie in anderen Gegenden der Südsee. Die meisten Einwohner zählen sich heute zwar zum christlichen Glauben, aber es ist mehr ein soziales Bekenntnis als ein Bekenntnis der inneren Überzeugung. Die Kirche spielt definitiv eine eher untergeordnete Rolle im Vergleich zu etwa Tonga oder Fiji.

Im Jahre 1839, nur wenige Tage nachdem Sandelholz Händler in Erromango bei Preisverhandlungen und im Alkoholrausch Einheimische getötet hatten, setzte Reverend John Williams, unwissend der Mäuchelei, seinen Fuss an Land der Dillons Bay. Er und ein weiteres Besatzungsmitglied des Missionar Schiffs «Camden» wurden sofort von den Einheimischen angegriffen, niedergeknüppelt und mit Pfeilen getötet. Der Rest der Camden Besatzung konnte rechtzeitig fliehen. Kurz darauf kehrte ein Schiff der Royal Navy zur Insel zurück, um den Tötungsdelikt am Reverend und dem Matrosen zu sühnen. Die Einheimischen gaben ihre Tat unumwunden zu und erklärten dem verdutzten Kapitän, sie hätten die beiden Getöteten aus Rache aufgegessen. Ohne weiteres Blutvergiessen verliess das Navy Schiff die Insel wieder.
Im Jahr 2009 kam es auf Initiative der Dorfbevölkerung zu einem Versöhnungstreffen, bei dem die Nachfahren der «Mörder» des Reverends Williams seine Nachkommen um Vergebung baten. Damit war der Fluch gebannt, der nach Meinung der Einheimischen seit der Tötung des Missionars auf dem Dorf lastete. Die Bay wurde offiziell von Dillons Bay auf Williams Bay umgetauft.
Nach 3 Tagen auf Erromango segeln wir weiter zur nächsten Insel, der Hauptinsel Efate mit der Hauptstadt Port Vila. In ganz Vanuatu leben rund 300’000 Einwohner, fast ein Drittel davon in den beiden grössten Orten Port Vila und Luganville auf der Insel Spirito Santo. Verständlicherweise haben diese beiden «Städte» nur sehr wenig gemeinsam mit den traditionellen «kastom» Dörfern auf den Inseln. Port Vila ist eine kleine Industriestadt mit Handelshafen, Geschäften, Fabriken und einer Universität. Hier liegen wir vor der Stadt sicher und geschützt an einer Boje (zum Ankern wäre es zu tief).
Seit längerem wieder in der «Zivilisation» – wir geniessen einen Sundowner im Restaurant des Yacht Clubs.
Am nächsten Tag ist schon fertig mit Alkohol! In den Läden darf ab Samstag 12 Uhr bis Montagmorgen kein Alkohol verkauft werden. Die Regale werden deshalb über das Wochenende abgedeckt. Harte Sitten!
Wir machen eine Rundfahrt um die Insel Efate. Leider ist die Strasse mehrheitlich vom Ufer weg etwas versetzt im Hinterland (was sie deshalb wohl auch sicherer macht). Unterwegs entdecken wir diese Sitzbank. Sie wurde wohl mit der Absicht erstellt, dass man nicht nur kühlen Kopf bewahren soll, sondern auch kühle Füsse 😉
Nach kurzen, meist verregneten Zwischenstopps in der Mele Bucht von Efate und der gleich nördlich gelegenen Insel Moso segeln wir weiter zur Insel Emae (früher Shepard Island genannt). Die Insel ist aus 3 Vulkanen entstanden. Der «Makura» (Bild) ist mit 644 Metern der Höchste davon.
In der gut geschützten und nach Westen offenen Sulua Bay auf Emae geniessen wir nach den paar Regentagen wieder einmal einen spektakulären Sonnenuntergang …
… und im Rücken steigt gerade der Vollmond über dem Vulkan in den Abendhimmel hoch.
In einer gemütlichen aber zügigen Fahrt geht es dann weiter zur Insel Epi, wo wir in der Lamen Bay den Anker setzen. Wie schon an den vorhergehenden Ankerplätzen sind wir auch hier wieder das einzige Segelschiff.
Wie immer, wenn eine Ankerbucht bewohnt ist, besuchen wir das Dorf und bitten um Erlaubnis, in der Bucht ankern, schwimmen und schnorcheln zu dürfen. Auch erkundigen wir uns immer, ob es irgendein Gebiet gibt, das «tabu» ist, das also von Besucher wie uns nicht alleine betreten werden darf. Wir finden ein sehr schön gepflegtes Dorf vor in der Lamen Bay, aber es wirkt wie ausgestorben.
Schnell ist klar warum: das Versorgungsschiff hat gerade angelegt. Es kommt 2-mal in der Woche: einmal von Port Vila nach Luganville und einmal umgekehrt. Es herrscht ein emsiges Treiben. Die Einheimischen bringen ihre Ware (meist Gemüse und Kava für den Markt in Port Vila oder Luganville) an Bord und gleichzeitig werden Güter, wie Benzinfässer oder Baumeteralien, an Land gebracht. Die Passagiere warten zwischenzeitlich interessiert beobachtend auf dem zweiten Deck auf ihre Weiterfahrt.
Wir erkunden die Umgebung der Lamen Bay auf einem stellenweise gut befestigten Weg, der um die Bucht und dann weiter der Küste entlang südlich um die Insel führt. Kostensparend werden Bäche und kleine Flüsse mit einer Furt gequert.
Immer wieder werden wir unterwegs von neugierigen Kinderaugen verfolgt. Im Gegensatz zur polynesischen Bevölkerung erleben wir die Menschen in Vanuatu als eher zurückhaltend und scheu. Sie warten meist mal ab, was auf sie zukommt. Auf Fragen wird meist nur zögerlich geantwortet. Kinder sind da anders, da siegt die kindliche Neugier und der Spieltrieb über Vorsicht und Skepsis.
Transport von Baumaterial (Palmzweige für den Dachbau) im Lang Boot.
In einer gemütlichen Fahrt geht es nach 2 Tagen weiter von der Insel Epi zu den südöstlich vorgelagerten Inseln (Maskelyne Islands) vor Malekula.
Für die nächsten Tage ist wieder viel Regen und starker Wind angesagt. In kurzen Etappen verschieben wir uns von einem gut vor Wind und Wellen geschützten Ankerplatz zum nächsten. Wir benutzen zwar unsere Schnorchel-Ausrüstung (das Wasser wäre mit etwa 28 Grad angenehm warm), aber bei bedecktem Himmel und düsterem Licht ist die Unterwasserwelt ebenfalls farblos und öde. Hier liegen wir ganz am Ende der sehr gut geschützten Bucht von Port Sandwich. Über uns treibt der kräftige Wind die Regenwolken vor sich her, in der Bucht ist das Wasser spiegelglatt.
Der Regen stört uns nicht. Es ist warm. Wir unternehmen mit dem Dinghy eine Abenteuerfahrt in die Mangroven. Wir sind glücklich, dass es hier keine gefährlichen Wildtiere wie Krokodile oder Giftschlangen gibt.
Pflanzen, die immer im Wasser stehen. Wunderbare Natur!
Unseren nächsten Halt machen wir in der offenen Bucht von Banam, rund 10 Seemeilen nördlich von Port Sandwich. Bei unserem Begrüssungsbesuch im Dorf werden wir gleich von einer Schar neugieriger Kinder eskortiert.
Auch hier finden wir ein Dorf vor, wo wir deutlich spüren: hier ist die Welt noch stehen geblieben. Die Häuser sind wie üblich mit einfachsten Mitteln, welche die Natur liefert und keine Kosten erzeugen, von Hand aufgebaut. Hier kommen keine Touristen vorbei, also wird auch kein unnötiger Aufwand betrieben, die Häuser etwas fotogen herzurichten. Einzig und allein der Nutzen und der Zweck zählen.
Hier wird gerade ein neues Haus gebaut. Dünne, gerade Baumstämme bilden die Struktur. Das Dach, welches gerade mit vielen helfenden Händen erstellt wird, wird mit speziell bearbeiteten Palmblättern gedeckt. Zum Schluss werden die Wände aus Matten, kunstvoll geflochtenen mit Pandanus Blättern, aufgespannt. Interessant hier: es gibt «moderne» Baumaterialien (im Bild sind Betonsteine sichtbar), aber man traut dem Material noch nicht, und der Umgang damit ist den Leuten nicht vertraut.

Zur Schar Kinder, die uns begleiten, gesellt sich Jack, ein etwa 40-jähriger, leicht untersetzter Mann. Er begleitet uns die ganze Strecke durchs Dorf. Er will viel von uns wissen, wir von ihm umgekehrt auch. Auf die Frage, womit er seinen Lebensunterhalt «verdiene», schaut er uns verdutzt an, versteht die Frage nicht. Ich hake nach, ob er als Fischer arbeite oder ob er Gemüse anpflanze, um es dann verkaufen zu können. Er lacht und erklärt uns, total zufrieden und stolz; dass er einen Garten habe und damit seine Familie ernähre. Mehr brauche er nicht. Wenn er für etwas Hilfe braucht, kriegt er diese von anderen Familien im Dorf, oder er gibt seine Energie weiter, wenn sie irgendwo benötigt wird. So nahe und eng verbunden mit der Natur! In keinem anderen Land, das wir auf unserer nun halben Weltumrundung bisher besucht haben, leben die Leute noch so intensiv mit der Natur.

Bevor wir zum Schiff zurückkehren, will uns Jack (der Mann rechts im Bild) sein Haus und seine Familie zeigen. Von seiner Frau werden wir reichlich mit Bananen und absolut köstlichem Vanuatu-Spinat (viel grösser als unserer, die Blätter sind fast so gross wie Salatblätter) eingedeckt. Mit Geld darf so etwas nicht abgegolten werden, Geld bedeutet den Leuten hier nichts, weil sie wenig damit anfangen können. An Dingen des täglichen Lebens, das man direkt brauchen kann, daran besteht immer reges Tauschinteresse. Also sind wir entsprechend vorbereitet und haben ein Trägerkleid für die Frau und eine Sonnenbrille für den Mann dabei.
Jack’s Sohn freut sich riesig über die Sonnenbrille
Auch der Rest der Banam Bay wird noch abgewandert. Jetzt ohne Kinderbegleitung und in der Abgeschiedenheit des langen, einsamen Strandes. Einsam ist auch Lupina – ganz alleine wartet sie in der Bucht (knapp ersichtlich rechts im Bild) auf uns.
Gestern Samstag, 28.9.2024, haben wir dann den Anker gelichtet und sind rund 25 Seemeilen vor dem Wind nordwestlich der Küste von Malekula entlang weiter gesegelt.
Kurzes Fachsimpeln für Segler unten den Lesern: wir fahren hier unter Schmetterlingsegel. Das Grossegel ist voll auf die backbord Seite ausgefiert und mit Bullentaille über eine Rolle an der Bugklampe zurück ins Cockpit gesichert. Die Genua ist ausgebaumt. Zum Setzen des Baumes verwenden wir eine Vorspring, eine Rückspring und ein Hochholer. Alles nur leicht lose durchgesetzt. An der Genua verwenden wir eine Hilfs-Schot, die durch die Nocke am Baumende geführt und über eine Rolle an der Mittelklampe zur Winch geleitet wird. Die beiden Schot Leinen der Genua sind also frei und werden nicht beansprucht. Ist die Genua voll durchgesetzt sind der Hochholer, die Vorspring und das Hilfs-Schot gespannt, die beiden Schot Leinen und die Rückspring (blaues Seil) lose. Mit diesem System lässt sich der Baum sogar alleine setzen, und der Verschleiss an den Schoten ist komplett eliminiert.
Hier in der Bay von Port Stanley liegen wir nun seit gestern vor Anker. Nicht viel Schwingraum bis zu den Korallenblöcken (hell im Bild), aber es reicht. (Bild freundlicherweise von der SY PlanB zur Verfügung gestellt)

Die nächsten Tage segeln wir weiter der Küste von Malekula entlang nordwärts, bevor wir dann den Sprung rüber nach Luganville auf der Insel Espiritu Santo machen. Dort bereiten wir uns für die nicht ganz einfache, rund 1’200 Seemeilen (2200 Kilometer) lange Passage nach Australien vor. Vor der Abfahrt melden wir uns noch einmal.

Es bleibt spannend! Folge der Lupina im Kielwasser!