Unsere Fahrt im Überblick
Bei herrlichem, aber windigem Wetter fahren wir am 26. Januar 2024 nach 3.5-stündiger Fahrt mit der Fähre von Wellington herkommend um die Mittagszeit in den Fjord von Picton auf der Südinsel ein.
Nach einer kurzen Sightseeing-Tour durch Picton nehmen wir die etwas über 1’000km lange Fahrt ganz in den Süden der Südinsel unter die Räder.
Wir haben ja unsere Rettungsinsel dabei, die wir in Bluff, einer Kleinstadt ganz im Süden von Neuseeland, überholen und neu zertifizieren lassen wollen. Den Termin haben wir schon früher auf den 9. Februar vereinbart. Also haben wir fast 2 Wochen Zeit für die Strecke von Picton nach Bluff. Nicht viel, aber es reicht für eine gemütliche Fahrt der Ostküste der Südinsel entlang.
Bald ein sehr vertrautes Bild: friedlich weidende Schafe in einer wunderschönen Natur …
… und Kühe wie bei uns zuhause in den Schweizer Jurahügeln.
Nebst Schafen und Kühen sehen wir auch viele Hirschzuchten. Herrlich weite und nahrhafte Weiden – da braucht es kein künstliches Futter.
Unser erster Zwischenstopp in Kaikoura, einer Kleinstadt an der Küste, die bekannt ist wegen ihrer ein paar Kilometer ins Meer hinausragenden Halbinsel, von der man in den Wintermonaten (hier also im Juni bis August) viele Wale beobachten kann. Wir sind leider zur falschen Zeit hier, aber trotzdem geniessen wir die tollen Wanderwege der Küste entlang.
Auf der Weiterfahrt nach Süden kreuzen wir immer wieder die Bahnlinie, die ebenfalls der Küste entlang die grösseren Städte miteinander verbindet. Meist verkehren Güterzüge, dies ist aber ein von einer Diesellokomotive gezogener Passagierzug.
Die Bautechnik in Neuseeland ist relativ einfach und kostengünstig: Boden flach gemacht und eine Plattform betoniert. Darauf kommt dann zuerst das ganze Gerippe des Hauses aus Kanthölzern, gefolgt von der Verkleidung aus dünnen Sperrholz- oder Spanplatten. Die Isolation bleibt spärlich. Die meisten Häuser haben Einfachverglasung, auch ganz im Süden, wo es kalt werden kann. Geheizt wird bei Bedarf meist mit Strom oder Gas.
Kaffeekultur in Neuseeland – wir sind begeistert! Neuseeland ist zu Recht stolz auf seinen Kaffee. Es gibt ihn in vielen Varianten, wie etwa den «short black» (Espresso), «long black» (Espresso mit einem Spritz Wasser) und «flat white» (eine Mischung aus Cappuccino und Latte). Die Kaffeelokale erinnern oft an Grossmutters Stube und wirken sehr einladend. Und immer gibt es köstliche Kuchen und Torten dazu.
Küstenlandschaft nördlich von Christchurch
Unser nächster Stopp ist in Christchurch, die Hauptstadt von Neuseeland. Im Zentrum der Stadt mit englischem Flair verkehren Strassenbahnen aus dem letzten Jahrhundert.
Im Jahr 2011 wurde das Gebiet um Christchurch von einem verehrenden Erdbeben heimgesucht, das 185 Todesopfer forderte. Das Bild zeigt die Kathedrale kurz nach dem Ereignis. Der Schutt ist heute weggeräumt und die Gebäudereste sind inzwischen wieder stabilisiert. Auch das ganze Fundament wurde erdbebensicher gelagert. Jetzt arbeitet man am Wiederaufbau der eingestürzten Kathedrale.
Die Spuren des Erdbebens von 2011 sind allgegenwärtig. Es gibt noch viele weitere Hochbauten im Zentrum, die durch das Erdbeben so stark beschädigt wurden, dass sie abgerissen werden müssen.
An dieser Stelle ein Wort zur Geologie von Neuseeland: Neuseeland liegt im Spannungsfeld zweier großer tektonischen Erdplatten, der australischen und der pazifischen Platte. Letztere schiebt sich im Bereich der Nordinsel langsam unter die Australische Platte und auf der Südinsel verlaufen ihre Bewegungen gegeneinander versetzt. Die Folgen sind häufige Erdbeben , Verwerfungen und vulkanische Aktivitäten an den Bruchstellen. Neuseeland liegt damit auf dem «Pazifischen Feuerring», einem den Pazifischen Ozean umschließenden vulkanisch aktiven Gürtel und gehört zu den Ländern mit der höchsten Anzahl von Erdbeben (Quelle: Wikipedia)
Die Welt ist klein: Klassentreffen in Christchurch! Auf der Remembrance Brücke (Kriegsdenkmal, das an die Opfer vor allem des ersten Weltkriegs erinnern soll) treffe ich eine ehemalige Schulkollegin aus der Grundschulzeit. Regula Herzog bereist zurzeit ebenfalls die Südinsel und dank den sozialen Medien haben wir gegenseitig von unseren Reisepfaden erfahren und kurzerhand ein Treffen vereinbart.
Küste vor Christchurch, vom Hausberg Mount Cavendish aus gesehen
Stadtgebiet von Christchurch
Governors Bay mit dem Hafengebiet von Lyttelton, dem eigentlichen Industrie- und Frachthafen von Christchurch
Ein grosser Industriezweig Neuseelands ist die Holzwirtschaft. Unterwegs trifft man immer wieder auf Lastwagen mit schwerer Holzfracht. Diese fahren ihre Ladung entweder zu grösseren Verarbeitungszentren oder an Häfen, wo sie auf Schiffe verladen werden. Ein grosser Teil des neuseeländischen Holzes wird nach China verfrachtet, dort verarbeitet und dann als Zwischen- oder Endprodukt wieder nach Neuseeland zurück geliefert.
Das Ernten des Rohstoffes Holz findet im grossen Stil und mit modernster Infrastruktur statt. Extra dazu aufgeforstete Wälder werden grossflächig komplett abgeholzt. Speziell dazu konzipierte Maschinen (Vollernter) greifen den Baum, sägen ihn bodeneben ab, entasten und schälen den Stamm und zerteilen ihn in gleichlange Stücke. Weniger als 15 Sekunden pro Baum!
Kahle, abgeholzte Hänge, die der Erosion ausgesetzt sind oder Waldflächen mit in Reih und Glied gesetzten Bäumen und deren Unterholz chemisch abgespritzt worden ist. Dass diese Art der Forstwirtschaft zwar sehr effizient und lukrativ aber für die Natur schädlich ist – so langsam steigt das Bewusstsein in die Köpfe.
Banks Peninsula südwestlich von Christchurch mit der wunderschönen Bucht von Akaroa
Die Menschengeschichte Neuseelands ist noch sehr jung. Die ersten Menschen betraten das Land um 900 nach Christus betraten und erst ab dem 14. Jahrhundert setzte eine gezielte Besiedelung ein durch Polynesier (Maori), die mit ihren Auslegerkanus hier landeten. Im 18. Jahrhundert trafen dann die ersten Europäer ein, vor allem Engländer, Spanier und Franzosen. Weil das Land so weit weg von der Heimat lag, war das Interesse an Neuseeland anfänglich gering. Doch als 1831 ein französisches Kriegsschiff in Neuseeland anlegte, kam das Gerücht auf, Frankreich wolle mit dem Besuch seine Ambitionen an eine Annexion des Landes unterstreichen. Interesse und Ehrgeiz Englands waren geweckt. Dazu kam, dass es unter den Maori kriegerische Auseinandersetzungen gab, sowie Konflikte zwischen den Maori und den europäischen weissen Siedlern. Missionare und Maori baten die Krone um Hilfe.
1833 wurde James Busby vom britisches Kolonialamt nach Neuseeland geschickt, um die Konflikte zu befrieden und um britische Präsenz zu zeigen. Busby hatte keine wirkliche Macht, und keine Soldaten, die ihm im Notfall zur Hilfe eilen konnten, wurde aber von den Maori weitgehend respektiert, eine Vermittlerrolle zu übernehmen. Im «Vertrag von Waitangi», der am 6. Februar 1840 von einem britischen Vertreter der Krone und allen Maori Stammesführern unterzeichnet wurde, regelte man das künftige Zusammenleben. Dabei gab es ein Missverständnis: Im Weltverständnis der Maori gehört das Land allen. Sie waren der Meinung, mit ihrer Unterschrift geben sie die Zustimmung, dass die Engländer das Land ebenfalls benützen dürfen. Im englischen Original des Vertrages übergaben die Maori mit ihrer Unterschrift aber das Land und sich selber an die Krone. Die Maori hatten sich auf eine falsche Übersetzung des Vertrages und irreführende Informationen von Missionaren verlassen.
«The Treaty», wie die Neuseeländer den Vertrag häufig bezeichnen, machte Neuseeland zu einer britischen Kolonie und stellt den Anfang moderner Staatlichkeit Neuseelands dar. Der Treaty of Waitangi ist nach wie vor anwendbares Recht. Bis heute gibt es Rechtsfragen und konkrete Fälle, in denen der Vertrag unterschiedlich interpretiert wird. Heute regelt das 1975 gegründete Waitangi Tribunal solche Streitfragen. Maori können Ansprüche aus dem Vertrag vor diesem Tribunal geltend machen. 2008 unterzeichneten die Regierung Neuseelands und Vertreter von sieben Maori-Stämmen eine Übereinkunft, welche die Regierung verpflichtet, rund 243 Millionen Euro Entschädigung für Verletzungen des Treaty of Waitangi zu zahlen.
Die kleine Hafenstadt von Akaroa auf der Banks Peninsula südlich von Christchurch ist ein Zeitzeuge aus der Zeit, als die Franzosen versuchten, sich in Neuseeland auszubreiten. Schon vor dem ominösen Vertrag von Waitangi hatte ein Franzose einen ähnlichen Vertrag von Maori unterschreiben lassen. Dummerweise hatte er nicht realisiert, dass er die Unterschrift für das Gebiet vom benachbarten Häuptling erhalten hatte, und der Vertrag somit wertlos war. Der Irrtum wurde erst bemerkt, als eine Schiffsladung französischer Siedler eintraf und diese das Land bereits von den Engländern verwaltet vorfanden. «Grosszügig» wurde den von der langen Seefahrt völlig entkräfteten und ausgemergelten Siedlern erlaubt, im Gebiet von Akaroa bleiben zu dürfen. Bis heute finden sich hier französische Wörter in der Sprache und vor allem die Trikolore an vielen Häusern.
Unterwegs Richtung Süden auf der Route 1: die Hauptdurchgangsstrasse ist sehr gut ausgebaut, die Nebenstrassen zu den Landgütern sind Schotterpisten.
Wer Neuseeland bereist kommt nicht darum herum: Auto- und Maschinen-Museen fast in jedem Dorf. Auch auf den Strassen kreuzen immer wieder schön restaurierte Oldtimer unseren Weg. Den Liebhaber freut es!
Typische Landschaft zwischen Christchurch und Dunedin, man könnte sich fast in der Toskana wähnen.
Ein Bild, das schon bald Vergangenheit ist. Schafe hat es zwar noch viele, aber die Cowboys steigen heute vom Pferd auf schnelle Quads (4-rädrige Motorräder) um.
So lösen die Neuseeländer das Problem, wenn Weidezaun und Wanderweg sich kreuzen.
Lake Takapo. Dieser See wird von Gletscherwasser gespeist. Die im Wasser enthaltenen Mineralien, vor allem Silt, reflektieren das Blau des Himmels besonders stark.
Lake Takapo: Wanderung auf den Mount John.
Wir werden oft gefragt, wie wir reisen. Nun, wir sind mit einem normalen Mietauto unterwegs und schlafen meist in B&B Unterkünften, wie diese hier in Takapo. Die Reservationen machen wir nach Bedarf und meist kurzfristig über 2 Apps: entweder booking.com oder Airbnb. Vor allem Airbnb funktioniert sehr gut.
Takapo: Die berühmte Church of the Good Sheperd aus Stein gebaut.
Der Fluss, der aus dem Lake Takapo fliesst konnte früher nur per Boot überquert werden. 1880 wurde die erste Brücke gebaut. Wegen der starken Winde, welche die Hängebrücke immer wieder stark zum Schaukeln brachten, musste diese mehrmals versteift werden. Als der See zur Stromproduktion 1951 gestaut wurde, verlegte man den Fluss-Übergang auf den Damm aus Beton und die Hängebrücke wurde zurückgebaut. Die Brücke auf dem Bild zeigt die neue Fussgängerbrücke, die seit 2017 die immer zahlreicheren Fussgänger (Touristen!) vom Verkehr trennt.
Auch am Lake Takapo suchen wir versteckte Wege. Hier aber müssen wir die «Fahnen strecken» – das Wasser ist zu tief.
In der Ferne über dem Lake Pukaki grüsst uns der bekannteste, da höchste, Berg von Neuseeland: der 3’724 Meter hohe Mount Cook.
Unsere Fahrt südwärts geht weiter. Der vorwiegend westliche Wind treibt die feuchte Meeresluft die Berghänge im Westen hoch, diese kühlt sich ab, die Feuchtigkeit kondensiert und fällt als Regen reichlich auf der Westseite und über den Alpen. Das flache Gebiet östlich der neuseeländischen Alpen erhält jedoch nur spärlichen Niederschlag. Weiden und Felder müssen grossflächig bewässert werden.
Zurück an der Pazifikküste: Oamaru. Ab 1814 siedelten sich hier die ersten Robbenjäger und Walfänger an. Die Neuseeländischen Seehunde (Bild) wurden ihres dicken Felles wegen fast bis zur Ausrottung gejagt. Heute sind sie zum Glück geschützt und wieder überall anzutreffen.
Der Pier von Oamaru. Dicke Holzplanken und Poller aus soliden Baumstämmen dienten den Schiffen als sicherer Anleger. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Oamaru zum wichtigsten Umschlagplatz und Hafen für das landwirtschaftliche Hinterland.
In der Zeit der 1880er-Jahre-Depression war Oamaru eine der schönsten und finanzstärksten Städte ganz Australasiens und etwa gleich groß wie das damalige Los Angeles. Die wirtschaftliche Entwicklung flaute nach und nach ab, aber dennoch wuchs die Bevölkerung bis in die 1970er Jahre weiter an. Der Hafen verlor zwar an Bedeutung, aber Oamaru blieb das Handelszentrum der Region.
Die Schliessung des Hafens und der Stillstand der neuseeländischen Industrie Ende des 20. Jahrhunderts trafen Oamaru sehr hart. Als Reaktion darauf besann sich der Ort als eine der ersten neuseeländischen Städte auf sein architektonisches Erbe und dessen kommerziell-touristische Nutzung.
Das «Steam-Punk» Museum in Oamaru. Hier bauen Daniel Düsentrieb und Kollegen aus Dampfmaschinen aller Art Fantasiemaschinen. An dieser Lokomotive hätte Jules Verne seine wahre Freude gehabt – ich auch!
Dunedin, das «Edinburgh des Südens», ist unendlich stolz auf sein Schottisches Erbe. Die ersten europäischen Siedler waren hart arbeitende Schotten. Das Bahnhofsgebäude gilt als eines der architektonischen Wahrzeichen der Stadt.
Auch die St. Joseph’s Kathedrale von Dunedin erinnert an schottische Kirchen.
Gemäss Guinness Buch der Rekorde die steilste Strasse der Welt: die Baldwin Street in Dunedin. Ihre Steigung beträgt 19.3° oder 35 %.
Nebst Kaffee ist Neuseeland beim Schreiberling auch beliebt für seine zahlreichen Brauereien. In der Emersons Brewery (Dunedin)verabreden wir uns mit Sybille und Bo vom Segelschiff SYBO, plaudern über gemeinsame Erlebnisse und schmieden künftige Pläne.
In der geschichtsträchtigen Speight’s Brewery (Dunedin) darf der Schreiberling gleich 8 verschiedene Gärsäfte verkosten
Taiaroa Head Lighthouse – es weist den Schiffen den Weg zum Hafen von Dunedin
In Oamaru vergeblich gesucht, auch später an der Küste bei Moreaki nicht gesehen: der kleinste Pinguin der Welt: der Blaue Pinguin. Er wird etwa 30 Zentimeter gross und wiegt maximal etwa 1 Kilo (Bildquelle: Internet)
Wir haben aber doch noch Erfolg: In der Vogelbeobachtungsstation von Pukekura bei Dunedin beobachtet uns dieser junge Blaue Pinguin seelenruhig von unter der Treppe. Hier wartet er, bis seine Eltern kurz vor dem Eindämmern von ihrem Tagesausflug (zwecks Nahrungssuche) ans Ufer zurückkehren und er sein Abendessen kriegt.
In der gleichen Vogelstation ist auch der Nördliche Königsalbatros zu sehen. Der Königsalbatros unterteilt sich in zwei Unterarten, den Nördlichen Königsalbatros und den Südlichen Königsalbatros. Die Nördliche Unterart kommt im Süden von Neuseeland vor. Mit dem Wanderalbatros gehört der Königsalbatros zu den größten Langstreckenfliegern der Welt. Der Königsalbatros erreicht eine Flügelspanne von 330 cm und ein Gewicht von ca. 7 kg. Als einer dieser eleganten Flugkünstler über uns hinweggleitet vergesse ich den Fotoapparat. Später im Besucherzentrum holen wir das Bild nach.
Abends eine Jam-Session in einem lokalen Pub in Dunedin. Die Musiker haben unverkennbar schottische oder irische Wurzeln – zumindest lässt sich das aus ihren Musikinstrumenten und den daraus entlockten Melodien schliessen.
Spektakuläre Lage: das Nuggets Point Lighthouse zwischen Dunedin und Bluff
Bei diesem Bild wird verständlich, weshalb dieses Kap «Nuggets Point» heisst.
Unberührter natürlicher Strand: Tautuku Bay im Süden der Südinsel
Wir treffen in Invercargill, der Zentrumsstadt im Süden ein. Schon unterwegs sind uns viele Motorräder aufgefallen. Jetzt, in der Stadt stehen sie überall. Wir staunen, die meisten davon sind richtig grobe Maschinen mit leistungsstarken Motoren.
Wir fragen einen der vielen in voller Ledermontur bekleideten, meist älteren Fahrer über den Hintergrund dieser Ansammlung von heissen Öfen. Er grinst uns an und zeigt uns ein Plakat. Es findet gerade die «Indian Week» statt in Invercargill. Dies Woche mit diversen Anlässen für Bikers findet alle Jahre zu Ehren des schnellsten Bürgers dieses Ortes statt: Burt Munro. Dieser Mann hatte 1920 ein neues Motorrad der Marke «Indian» (deshalb Indian Week) erworben und kurz darauf begonnen, dieses schneller zu machen (umgangssprachlich: zu frisieren). Schon bald hatte dieser als Draufgänger bekannte Mann in der Nachbarschaft keine Gegner mehr. Auch national wollte bald niemand mehr gegen ihn antreten. Eine Zeitlang fand er noch im Ausland Gegner, bevor er sich auf das Aufstellen von Geschwindigkeitsrekorden fixierte. Im Alter von 68 Jahren stellte er einen Rekord in der Klasse unter 1’000 cm³ auf. In der Bonneville Salzwüste (USA) erreichte er mit seinem Geschoss offiziell 296,26 km/h. Dieser Rekord besteht heute noch. In einem inoffiziellen Versuch am selben Tag war er sogar über 321 km/h schnell.
Das Burt Munro Memorial. So sah die «Munro Special» aus
Ah ja, da war doch noch etwas! Nebst touristischen Interessen gibt es da noch eine Aufgabe: wir müssen den Service an unserer Rettungsinsel machen lassen. Deshalb sind wir nach Bluff gefahren. Nun sind wir hier. Wie schon früher vereinbart, bringen wir die Rettungsinsel am 9. Februar zu der Firma, die gemäss Hersteller den Service machen darf. Steven, der Chef, nimmt sich der Sache gleich selber an und öffnet die Kiste vor unseren Augen.
Was bei der Inspektion der Rettungsinsel herausgekommen ist und wie unsere Reise durch Neuseeland weiter geht, das erfährst du im nächsten Bericht.
Es bleibt spannend – folge den Lupinchen im Windschatten!